Zombie-Lover
Vorgang. Oder bestand für den Meeresstrand eine Au s nahmegenehmigung?
Er flog an die Stelle zurück, wo sie über den Rand getreten w a ren, und hielt Ausschau nach den Spuren. Dort; sie traten aus dem Wald hervor – welche Route hatte wohl der Zombiemeister g e nommen? – und führten ins Wasser. Dieses gekippte Meer zu ü berfliegen hatte also wenig Sinn; sie mussten unter die Oberfläche. Ließ sich das durchführen? Wie sollten sie atmen?
Dolph glitt hernieder und landete auf dem Wasser. Er gab den anderen Zeit, sich von ihm zu lösen, dann verwandelte er sich in eine Seeschlange. Er breitete die Flossen aus, damit die anderen sich festhalten und die drei miteinander beraten konnten.
»Die Spur führt die Innenwand des Konus hinab«, sagte Dor. »Dorthin also müssen wir gehen.«
»Fssss«, sagte Dolph.
»Wie sollen wir atmen?«, dolmetschte die Wasseroberfläche hilfsbereit. Dolph selbst konnte natürlich atmen, weil er als Se e schlange Kiemen hatte, doch die anderen konnten ihre Gestalt nicht ändern.
Dor überlegte. »Da wir uns in einem Traum befinden, können wir möglicherweise unter Wasser atmen. Der Zombiemeister konnte es offensichtlich auch. Versuchen wir’s.«
Die beiden Menschen senkten ihre Gesichter ins Wasser und a t meten. Und tatsächlich hatten sie keine Schwierigkeiten dabei. Wenn sie reell nach Konus gereist wären, so wäre es gewiss anders gewesen, doch haben Träume ihre besonderen Privilegien.
Dolph tauchte den Kopf unter. Dor blickte ihn an. »Am besten wäre es wohl, wenn du uns hinunterträgst; das geht schneller als Laufen. Wir wissen schließlich nicht, wie weit der Zombiemeister fort ist.«
Sie hängten sich an seine Rückenflossen, und Dolph tauchte vo r sichtig in die Tiefe hinab. Rasch fand er die leuchtende Spur wieder und folgte ihr.
Auf der Innenwand des Konus siedelten Wesen. Sie hatten dort Häuser, Gärten und Wege. Für sie war der Boden eben, obwohl sie sich tatsächlich im rechten Winkel zur Meeresoberfläche erstreckte. Zur Außenfläche bezogen, auf der sie zuerst gelandet waren, stand sie sogar auf dem Kopf. Folglich hatte auch Konus seine ureigenen Orientierungsregeln, die sich von denen aller anderen Welten u n terschieden.
Die Spuren führten offenbar geradewegs zur Spitze der Tüte. Dolph beschleunigte sein Tempo, sodass die Spur zu einem leuc h tenden Schemen verschwand. Auf diese Weise passierte er Hügel, Täler und Bergketten, die von den verschiedenartigsten Wesen bewohnt wurden. Konus schien wahrlich die Welt der Mischling s arten zu sein, und der Drachen-Harpyien-Kobold bot in der Tat einen häufigen Anblick. Offenbar war die Anzahl der möglichen Kombinationen unbegrenzt; jedes Wesen schien sich mit jedem anderen zu paaren, und die Störche lieferten immer wieder andere Kombinationen aus.
Dolph hielt in seinen Überlegungen inne. Gab es auf Konus ü berhaupt Störche? Vielleicht hatte diese Welt eine andere Einric h tung, Säuglinge auszuliefern. Vielleicht besaß sie sogar eine andere Erwachsenenverschwörung, um die Einzelheiten vor den Kindern zu verbergen. Ein interessanter Gedanke; er erinnerte sich, dass weder er noch Electra das Geheimnis des Störcherufens gekannt hatten, als sie heirateten. Was für eine Nacht das war! Nachdem sie es endlich herausgefunden hatten, begriff er schnell, dass er Electra wirklich liebte und die wunderschöne Nada Naga gar nicht mehr heiraten wollte. Seither war er immer zufrieden gewesen; Electra hatte sich als perfekte Ehefrau entpuppt.
Als sie sich endlich der Innenspitze von Konus näherten, en t deckten sie dort, wo die konischen Innenflächen dieser Welt in einem Punkt zusammenliefen, ein Haus.
Und genau zu diesem Haus führten die Fußspuren.
Vor dem Haus blieben sie stehen, und Dolph nahm wieder Me n schengestalt an. Die anderen hatten Recht: Es bereitete ihm keine Mühe, ohne Kiemen zu atmen.
Die Tür ging auf, und Ida kam heraus. Sie sah aus wie vierzig; o f fenbar war das Alter der Folgeida an die Ida auf Ptero fixiert, deren Alter sich abhängig von ihrem Aufenthaltsort änderte. Dor verm u tete, dass es ein wenig beunruhigend sein musste, wenn das eigene Alter vom Verhalten einer anderen abhing.
Doch etwas stimmte nicht an ihr. Nach einem Augenblick b e merkte Dolph es: Ihr Körper war menschlich, aber sie hatte den Kopf eines Pferdes. Wie alle Einheimischen Konus’ war sie ein Mischling. Aber um Ida musste es sich handeln, denn ein Mond umkreiste ihren Kopf.
Dor trat vor. »Wir sind
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