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Zombies auf dem Roten Platz

Zombies auf dem Roten Platz

Titel: Zombies auf dem Roten Platz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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immer bekommen.
    Vom vorderen Ende des Zuges vernahm er Geräusche. Sie kamen ihm bekannt vor. Da wurde Nachschub aufgeladen, während die Soldaten weiterhin in ihren Waggons steckten und schliefen. Von ihnen konnte Juri keine Hilfe erwarten.
    Er spürte seinen Magen, der vor Hunger schmerzte. Das Gefühl der Angst steigerte sich noch, als er hinter sich Schritte vernahm. Es waren die beiden Schwestern.
    Verdammt, er mußte hier weg! Etwas in seinem Gehirn schlug Alarm. Aber wie?
    Vor sich sah er den Kerl, der ihn geschlagen hatte. Breitschultrig ein regelrechter Koloß mit nacktem Oberkörper. Im Zirkus trat dieser Zombie als Gewichtheber auf.
    Der Mann breitete die Arme aus. Juri konnte in das Gesicht schauen. Es zeigte einen dumpfen Ausdruck Auch die Augen waren ohne Leben. Hätte Juri Erfahrung mit Zombies gehabt, hätte ihm dies eine Warnung sein müssen, so aber dachte er noch immer an normale Menschen. Etwas berührte ihn im Rücken.
    Genau in der Mitte, zwischen zwei Wirbeln.
    Juri ahnte, was es war. Er kam nicht mehr weg. Die Erkenntnis war ihm zu spät gekommen.
    Im nächsten Augenblick explodierte die Welt vor seinen Augen. Der Schmerz war wie ein gewaltiges Feuer und nicht mehr auszuhalten. Die Flammen schienen über ihm zu lodern und ihn in eine unendliche Tiefe zu reißen.
    In die Tiefe des Todes.
    Er kippte nach vorn, und aus seinem Rücken ragte der Griff eines Messers!
    ***
    Nach knapp zwei Stunden fuhr der Zug weiter!
    Die Wachen hätten längst ausgetauscht werden müssen. Da es jedoch keinen gab, der die nächsten beiden Soldaten weckte, schliefen diese weiter, und das schreckliche Schicksal nahm seinen Lauf. Die Bahnarbeiter gingen in ihre Unterkünfte zurück, während die dunkle Zugschlange in der finsteren sibirischen Nacht verschwand. Der nächste Haltepunkt war auch gleichzeitig die Endstation.
    Die unendliche Weite des Landes fraß den Zug, der wenig später über einen Damm fuhr. Die Unregelmäßigkeiten der Schienen übertrugen sich auf die Räder, so daß die Stille der Nacht gestört wurde. Aber wer wollte in dieser Einöde und menschenleeren Gegend den Zug schon hören? Es gab keine Bewohner, die Sümpfe machten es den Menschen schwer, hier eine Heimat zu finden.
    Da die Strecke leicht bergan stieg holte der Lokführer alles aus der Diesellok heraus.
    ***
    Das Wetter änderte sich. Es wurde wieder kälter. Wolken zogen auf. Zunächst peitschte der Regen auf die Wagen nieder, dann wurde Schneeregen daraus, später Schnee.
    Die weiße, dicht fallende Flockenpracht um tanzte den Zug in einem dichten Wirbel, der keine Ende nehmen wollte.
    Das alles störte die Artisten nicht.
    Man konnte auch Zombies sagen, denn die Gestalten, die sich von Wagen zu Wagen bewegten, harten nur noch äußerlich etwas mit normalen Menschen gemein.
    Sie bewegten sich marionettenhaft und steif, dennoch schafften sie es, auf den Waggons zu bleiben und hielten auch in den Kurven das Gleichgewicht.
    Der zweitletzte Wagen in der Reihe war ihr Ausgangspunkt. Von hier aus kletterten sie weiter und überwanden alle trennenden Distanzen. Ihr Ziel lag auf der Hand.
    Sie wollten dorthin, wo die Menschen im tiefen Schlaf lagen, die nicht zu ihnen gehörten, denn diese härten sie sehr leicht be; hrer Aufgabe stören können.
    Eine geisterhafte, unheimliche Truppe bewegte sich weiter voran. Die einzelnen Zombies klammerten sich fest, hangelten sich weiter, stießen sich ab und überwanden auf diese Art die sie trennenden Distanzen. Wind und Schnee machten den Zombies zu schaffen.
    Der erste Zombie war der Kraftmensch. Er trug nur einen Lederschurz. Für einen Moment blieb er auf dem Wagen stehen, der direkt hinter dem der Soldaten lag. Der Kraftmensch hatte seine Arme ausgestreckt. Sein Gesicht war ein blasser Fleck inmitten des Schneewirbels. Durch seinen breitbeinigen Stand glich er die Schwingungen und Stöße des Zuges aus.
    Hinter ihm drängten sich die anderen Zombies. An ihrer Spitze die beiden Schwestern.
    Olga war nicht bewaffnet. Dafür Lara, die Mörderin. Auch jetzt hielt sie das Messer fest.
    Mit der anderen bleichen Hand umklammerte sie zu ihrer eigenen Sicherheit ein Tau.
    Noch war ihr Anführer nicht gesprungen.
    Die anderen wollten warten, bis er den Anfang machte. Der ehemalige Kraftmensch wartete ab. Obwohl er als Zombie nicht denken konnte und nur seinem Trieb folgte, gelang es ihm, genau festzustellen, wann er sich abstoßen mußte.
    Die Bewegung sah nicht so geschmeidig aus, wie er sie im Zirkus

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