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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Zu­sam­men­ar­beit hat­te ich mich dar­an ge­wöhnt, auf Fra­mus G. Al­li­sons Ah­nun­gen ei­ni­ges zu ge­ben. Er be­saß ei­ne fast un­heim­li­che Fä­hig­keit, den Din­gen mit dem ers­ten Blick bis auf den Grund zu se­hen.
    Wir wa­ren zum Auf­bruch be­reit. Je­der von uns hat­te ei­ne ge­hö­ri­ge La­dung zu tra­gen. Auf der Er­de hät­te uns die Last fast zur Un­be­weg­lich­keit ver­dammt. Die ge­rin­ge Gra­vi­ta­ti­on des Mon­des kam uns je­doch zur Hil­fe. Zwar wa­ren wir al­les an­de­re als wen­dig, denn Mas­se bleibt Mas­se, gleich­gül­tig un­ter wel­cher Schwer­kraft; aber we­nigs­tens wur­den un­se­re Mus­keln nicht über­mä­ßig be­an­sprucht.
    Ich zück­te ge­ra­de den Ko­da­tor, um ZON­TA mit­zu­tei­len, daß wir wei­ter vor­drin­gen woll­ten. Da ge­sch­ah es. Ich spür­te ein lei­ses Zit­tern un­ter den Fü­ßen. Wenn die Hal­le nicht luft­leer ge­we­sen wä­re, hät­te ich wahr­schein­lich ein Brum­men ge­hört. Ich wand­te mich zur Sei­te. Mein Blick flog die rück­wär­ti­ge Wand der Hal­le ent­lang und ent­deck­te ei­ne win­zi­ge, fins­te­re Öff­nung dicht über dem Hal­len­bo­den. Im sel­ben Au­gen­blick brüll­te Lis­ter­man:
    »Vor­sicht! Mars­ro­bo­ter!«
    In der Tat – da ka­men sie! Ge­drun­ge­ne, wuch­ti­ge Ge­stal­ten, zum Teil auf ei­ge­nen Glied­ma­ßen da­her­schrei­tend, zum Teil von künst­li­chen Schwe­re­fel­dern ge­tra­gen, ei­ne gan­ze Kom­pa­nie, min­des­tens ein­hun­dert­und­zwan­zig Ro­bo­ter. Schwei­gend dran­gen sie aus der Öff­nung und ka­men in be­schleu­nig­tem Marschtem­po auf uns zu. Und wer ge­glaubt hat­te, da käme die Es­kor­te, die ZON­TA uns als be­vor­zug­ten Be­su­chern zur Ver­fü­gung zu stel­len ge­dach­te, wur­de spä­tes­tens jetzt ei­nes Bes­se­ren be­lehrt, als die vor­ders­te Rei­he von Ro­bo­tern in Stel­lung ging und die ers­ten Hoch­ener­gie­sal­ven aus mar­sia­ni­schen Strah­lern uns ent­ge­gen­fauch­ten.
     
     
3.
     
    Das mit dem Fau­chen ist na­tür­lich nur so ei­ne Re­dens­art: Im Va­ku­um faucht nichts. Aber die Be­dro­hung, die von den Ro­bo­tern aus­ging, war dar­um nicht we­ni­ger of­fen­kun­dig. Was uns vor dem so­for­ti­gen Ver­der­ben ret­te­te, war der Um­stand, daß die Ma­schi­nen­we­sen die Reich­wei­te ih­rer Waf­fen un­ter­schätzt hat­ten. Sie wa­ren fast zwei Ki­lo­me­ter von uns ent­fernt in Po­si­ti­on ge­gan­gen, und über ei­ne sol­che Ent­fer­nung hin­weg kann selbst der leis­tungs­stärks­te Ener­gie­strah­ler nur einen mi­ni­ma­len Ef­fekt ent­wi­ckeln, denn Strah­ler sind al­lein von ih­rer Kon­zep­ti­on her, da das Ener­gie­bün­del in­fol­ge der ho­hen Streu­ung durch lan­ge Lauf­we­ge ge­schwächt wird, Nah­kampf­waf­fen.
    Ich hör­te Lis­ter­man ei­ne Rei­he von Be­feh­len ru­fen. Män­ner spran­gen auf und has­te­ten nach al­len Rich­tun­gen da­von. Das war ge­schickt. Da­durch wur­den die Mars­ro­bo­ter ge­zwun­gen, ihr Feu­er auf­zu­fä­chern. Die Wir­kung, die sie durch Kon­zen­tra­ti­on des Strahl­feu­ers viel­leicht hät­ten er­zie­len kön­nen, ging ver­lo­ren. Lis­ter­man be­ging nicht den­sel­ben Feh­ler wie die Ro­bo­ter. Sei­ne Leu­te wa­ren in die Knie ge­gan­gen. In ih­ren Arm­beu­gen sah ich die cha­rak­te­ris­tisch stumpf­na­si­gen Sil­hou­et­ten der Rak­wer­fer, und noch im glei­chen Au­gen­blick sah ich le­cken­de Flam­men­zun­gen in schnel­lem Rhyth­mus aus den Mün­dun­gen her­vor­bre­chen.
    Sal­ven von Ther­mo­ni­tal­ge­schos­sen deck­ten die Ro­bo­ter­kom­pa­nie ein. Mei­ne Leu­te ver­stan­den zu zie­len. Der Bo­den zit­ter­te und beb­te, als die klei­nen, heim­tücki­schen Ge­schos­se über den Mars­ro­bo­tern ex­plo­dier­ten und sich in blau­wei­ße, son­nen­hei­ße Glut­bäl­le ver­wan­del­ten. Ei­ne Feu­er­wand er­stand über den An­grei­fern. Das Strahl­feu­er er­losch vor­über­ge­hend.
    In­zwi­schen be­ar­bei­te­te ich den Ko­da­tor. Er war durch ei­ne kur ze Mi­kro­wel­len­stre­cke mit mei­nem Helm­mi­kro­phon ge­kop­pelt.
    »Kom­man­dant Oko­lar-drei an ZON­TA!« schrie ich. »Was soll der hin­ter­häl­ti­ge An­griff der

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