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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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übel, und wenn ich die Au­gen zu öff­nen ver­such­te, dreh­te sich die Welt um mich und ließ kei­ne deut­li­chen Kon­tu­ren er­ken­nen. So­viel al­ler­dings konn­te ich fest­stel­len: Ich war ir­gend­wo fest­ge­bun­den und konn­te mich nicht rüh­ren.
    Plötz­lich spür­te ich ein zö­gern­des Tas­ten in mei­nem Ge­hirn. Ich wur­de auf­merk­sam.
    »Klei­ner … bist du das?« frag­te ich.
    »Hal­le­lu­jah!« ju­bel­te Han­ni­bal auf te­le­pa­thi­scher Ebe­ne. »Ich dach­te schon, sie hät­ten dich ab­ge­murkst!«
    »Sie? Wer sie?«
    »So­gh­mo­ler.«
    »Al­so doch!«
    »Ja. Sie ha­ben uns ganz schön ’rein­ge­legt. Im letz­ten Raum war­te­ten sie auf mich. Ich konn­te nicht ein­mal mehr ›Pieps‹ sa­gen, da war ich schon um­ge­kippt.«
    Mei­ne Ah­nung! Mei­ne hin­ter­häl­ti­ge Ah­nung, auf die ich doch bes­ser ge­hört hät­te, an­statt mich durch das Ge­räusch von ein paar Schüs­sen ins Bocks­horn ja­gen zu­las­sen.
    »Du hast nicht mehr um Hil­fe ge­schri­en?« frag­te ich, um mei­ner Sa­che si­cher zu sein. »Auch nicht an­ge­ge­ben, du steck­test im letz­ten Kel­ler­raum?«
    »Nein«, ant­wor­te­te er ver­wirrt. »Wie hät­te ich …«
    »Dann schweig jetzt!« herrsch­te ich ihn an. Ich war ab­sicht­lich grob. Er muß­te ein­ge­schüch­tert wer­den, da­mit er so­fort auf­hör­te, sich mit mir auf te­le­pa­thi­schem We­ge zu un­ter­hal­ten. Viel­leicht war die La­ge noch zu ret­ten!
    Ich hat­te die So­gh­mo­ler un­ter­schätzt! Nach mei­ner An­sicht wuß­ten sie nicht all­zu­viel von Psi-Kräf­ten, ob­wohl sie es ver­stan­den, ihr Be­wußt­sein vor uns Te­le­pa­then zu ver­schlei­ern, so daß wir nichts dar­in er­ken­nen konn­ten. Aber von te­le­pa­thi­scher Kom­mu­ni­ka­ti­on, von Sug­ge­s­ti­on und Hyp­no­se hat­ten sie kei­ne Ah­nung, des­sen war ich si­cher ge­we­sen. Zum ers­ten­mal hat­te die­se Über­zeu­gung einen Stoß be­kom­men, als mich nach der Ro­bo­ter­schlacht in der Han­gar­hal­le ei­ne frem­de Stim­me auf te­le­pa­thi­schem We­ge an­sprach. Die Er­eig­nis­se, die dann in so hek­ti­scher Wei­se folg­ten, hat­ten den Vor­fall in Ver­ges­sen­heit ge­ra­ten las­sen. Jetzt aber stand er mir plötz­lich wie­der deut­lich vor Au­gen. Die So­gh­mo­ler wa­ren ent­we­der selbst Te­le­pa­then, oder sie be­sa­ßen Ge­rä­te, mit de­ren Hil­fe sie te­le­pa­thi­sche Si­gna­le er­zeu­gen konn­ten. Der ver­meint­li­che Hil­fe­schrei des Klei­nen, der mich in die Fal­le ge­lockt hat­te, war in Wirk­lich­keit von den So­gh­mo­lern ge­kom­men. Sie hat­ten wahr­schein­lich be­fürch­tet, daß mich der fremd­ar­ti­ge Klang der te­le­pa­thi­schen Stim­me stut­zig ma­chen wür­de und dar­um das Feu­er­ge­fecht im Erd­ge­schoß in­sze­niert, um mei­ne Be­den­ken zu zer­streu­en. Oh, sie hat­ten sich einen fei­nen Plan aus­ge­dacht und kei­ne Klei­nig­keit ver­ges­sen!
    Ich wuß­te jetzt auch, wo­her ich den Ge­ruch kann­te, den ich im Kel­ler wahr­ge­nom­men hat­te und auch jetzt noch wahr­zu­neh­men glaub­te. Es war die Kör­pe­r­aus­düns­tung der So­gh­mo­ler, der mir schon bei un­se­rem ers­ten Zu­sam­men­tref­fen auf­ge­fal­len war: Ein nicht un­an­ge­neh­mer, son­dern eher fremd­ar­ti­ger und ziem­lich kräf­ti­ger Duft.
    Mein Schä­de­lin­ne­res hat­te sich in­zwi­schen so­weit be­ru­higt, daß ich es wa­gen durf­te, die Au­gen zu öff­nen. Ich er­blick­te einen mit­tel­großen, hell er­leuch­te­ten, fens­ter­lo­sen Raum, der ganz ein­deu­tig nicht mit dem Kel­ler iden­tisch war, in dem man mich ge­fan­gen­ge­nom­men hat­te. Das ein­zi­ge Mo­bi­lar be­stand aus zwei mar­sia­ni­schen Lie­gen, auf die man Han­ni­bal und mich ge­bet­tet hat­te. Der Klei­ne kam mit der sei­nen ge­ra­de zu­recht, mir aber bau­mel­ten die Bei­ne von den Kni­en an ab­wärts über den Rand der La­ger­stät­te. Man hat­te uns bei­de auf eben­so alt­mo­di­sche wie wirk­sa­me Art ge­fes­selt: mit je ei­nem Dut­zend Plas­tikstri­cken, die um den Leib und un­ter der Lie­ge hin­durch­führ­ten, so daß wir uns un­mög­lich rüh­ren konn­ten.
    Ich be­merk­te Han­ni­bals fra­gen­den Blick.
    »Denk selbst dar­über

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