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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Tech­nik zu un­ter­stüt­zen.«
    Ich gab mir den An­schein, als müs­se ich über die­ses An­ge­bot nach­den­ken. Mich, der ich die Rol­le des Möch­te­gern-Dik­ta­tors Nang-Tai spiel­te, muß­te die Aus­sicht auf ei­ne durch über­le­ge­ne Mäch­te ga­ran­tier­te mü­he­lo­se Über­nah­me der Herr­schaft über die Mensch­heit un­be­dingt rei­zen. Ich tat, als woll­te ich gleich hier und jetzt auf das An­ge­bot ein­ge­hen. Erst im Ver­lau­fe des Nach­den­kens schi­en mir auf­zu­ge­hen, daß es doch wohl bes­ser sei, die gan­ze Sa­che zu­erst ein­mal reif­lich zu über­le­gen. Schließ­lich gab es da noch ei­ne Men­ge Un­klar­hei­ten – zum Bei­spiel, was mir die Herr­schaft über die Er­de nütz­te, wenn Knos­sis mir we­gen Whal-Krok­has Tod an den Kra­gen woll­te.
    »Ich bit­te um ei­ni­ge Stun­den Be­denk­zeit«, sag­te ich da­her.
    Knos­sis schi­en da­mit ein­ver­stan­den, nicht je­doch Han­ni­bal Othel­lo Xer­xes Utan, der sich in die­sem Au­gen­blick end­lich dar­an er­in­ner­te, daß er die Rol­le des ver­rück­ten Vin­cent D. Rob­bens zu spie­len hat­te.
    »Wie kann man dar­über nach­den­ken wol­len?« ze­ter­te er. »Hier wird nichts nach­ge­dacht, oder wie lan­ge, meinst du, kann ich die­se un­be­que­me La­ge noch aus­hal­ten?«
    Ich lä­chel­te Knos­sis wie um Ent­schul­di­gung bit­tend an.
    »Mein Freund hat glei­ten­de Wert­maß­stä­be. Im Au­gen­blick ist ihm sei­ne phy­si­sche Be­quem­lich­keit wich­ti­ger als die Herr­schaft über die Er­de.«
    »Ich weiß«, ant­wor­te­te Knos­sis tro­cken. »Vin­cent D. Rob­bens ist uns ein Be­griff, als fä­hi­ger Wis­sen­schaft­ler eben­so wie als ge­fähr­li­cher Ir­rer. Sie ha­ben Ih­re Be­denk­zeit, Nang-Tai. In zwei Stun­den Ih­rer Zeit­rech­nung keh­re ich wie­der zu­rück, um mir Ih­re Ant­wort zu ho­len.«
    Er wand­te sich ab und trat hin­aus. Durch die of­fe­ne Tür sah ich in einen lan­gen, schma­len Gang, der zur lin­ken Hand zwei Fens­ter­öff­nun­gen hat­te. Aus der Art und Wei­se, wie Knos­sis den Weg in An­griff nahm, las ich, daß sein Ziel am an­de­ren En­de des Gan­ges lag.
    Dann schloß sich die Tür, und der Aus­blick war mir ver­sperrt.
     
    Zwei Din­ge er­füll­ten mich mit Be­ru­hi­gung: Knos­sis war nicht an­nä­hernd von Whal-Krok­has Ka­li­ber. Er war eher ein­fäl­tig zu nen­nen, und die Art und Wei­se, wie er uns hat­te wis­sen las­sen, daß ihm an un­se­rer, der ver­ach­te­ten Er­den­menschen, Mit­ar­beit lag, ent­larv­te ihn als einen un­ge­schick­ten Tak­ti­ker. Das zwei­te war, daß er mei­ne Mas­ke nicht durch­schaut hat­te. Er hielt mich für Nang-Tai, den zwar skru­pel­lo­sen, aber nicht eben weit­sich­ti­gen Men­schen, der sich zu­dem noch die Bür­de ei­nes geis­tes­ge­stör­ten Ge­nos­sen auf­ge­la­den hat­te. Al­les in al­lem wuß­te ich, daß ich in Knos­sis nicht die größ­te geis­ti­ge Ka­pa­zi­tät des so­gh­mo­li­schen Vol­kes vor mir hat­te, und er glaub­te zu wis­sen, daß ich längst nicht der in­tel­li­gen­tes­te Ter­ra­ner war. Letz­te­res fiel ihm um so leich­ter, als mein IQ von 52,4 Neu-Orb­ton bei den So­gh­mo­lern eben­so wie bei den al­ten Mar­sia­nern längst nichts Ein­ma­li­ges war.
    Wo­zu er un­se­re Mit­ar­beit brauch­te, wuß­te ich, oh­ne daß er es mir sag­te. Die So­gh­mo­ler wa­ren auf der Su­che nach dem Su­per­ko­da­tor. Wir kann­ten uns in der sub­lu­na­ren Stadt bes­ser aus als die So­gh­mo­ler, die zu­dem bei ih­rem Ver­such, sich von ZON­TA, dem Mars­rech­ner, be­ra­ten zu las­sen, im­mer wie­der durch die Ak­ti­vie­rung mei­nes Ta­schen­ko­da­tors ge­stört wor­den wa­ren. Wir soll­ten ih­nen al­so bei der Su­che hel­fen und au­ßer­dem auf die In­be­trieb­nah­me un­se­res ei­ge­nen Ko­da­tors ver­zich­ten, so daß die So­gh­mo­ler sich un­ge­stört mit ZON­TA un­ter­hal­ten und den Ab­lauf ih­res Vor­ha­bens be­schleu­ni­gen konn­ten – denn si­cher wuß­te doch ZON­TA ganz ge­nau, wo sich der Su­per­ko­da­tor be­fand.
    Aus die­ser Sicht muß­te ich ernst­haft über­le­gen, ob ich das An­ge­bot zur Zu­sam­men­ar­beit nicht doch an­neh­men soll­te. Wenn ich mich schließ­lich da­ge­gen

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