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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nach!« for­der­te ich ihn auf und schüt­tel­te ab­weh­rend den Kopf.
    So­lan­ge ich nicht wuß­te, wie weit die te­le­pa­thisch-ana­ly­ti­schen Fä­hig­kei­ten der So­gh­mo­ler reich­ten, durf­te ich mich auch auf nor­ma­lem We­ge nicht mit ihm dar­über un­ter­hal­ten, daß ich den Feind im Ver­dacht hat­te, er kön­ne un­se­re te­le­pa­thi­schen Un­ter­hal­tun­gen be­lau­schen. Über­dies moch­te es hier Ab­hör­mi­kro­pho­ne ge­ben. Daß ich mich be­züg­lich der so­gh­mo­li­schen Psi-Fä­hig­kei­ten un­wis­send zu stel­len ge­dach­te, hat­te im Au­gen­blick noch kei­nen be­stimm­ten Grund. Ich glaub­te ganz all­ge­mein, oh­ne einen kla­ren Plan zu ha­ben, daß sich die­se Un­kennt­nis noch als Waf­fe wür­de ein­set­zen las­sen.
    So­weit war ich in mei­nen Ge­dan­ken ge­kom­men, da öff­ne­te sich et­wa drei Me­ter jen­seits des Fußen­des mei­ner Lie­ge ei­ne Tür, de­ren Vor­han­den­sein ich bis­lang noch nicht wahr­ge­nom­men hat­te. Her­ein trat ein ty­pi­scher So­gh­mo­ler, stäm­mig ge­baut, breit­schult­rig, knapp einen Me­ter sieb­zig groß und mit je­nem ty­pi­schen, scharf her­vor­tre­ten­den Stirn­wulst, un­ter dem die Au­gen in ih­ren tie­fen Höh­len kaum zu se­hen wa­ren. Er mus­ter­te zu­nächst mich, dann Han­ni­bal. Dann sag­te er:
    »Ich bin Knos­sis, der Kom­man­dant die­ses Stütz­punkts. Ich ha­be euch ge­fan­gen­ge­nom­men, weil ihr und eu­re Leu­te mir im We­ge seid. Ihr habt die Wahl, ent­we­der mit mir zu­sam­men­zu­ar­bei­ten oder den Weg al­les Ver­gäng­li­chen zu ge­hen.«
    Er sprach sei­ne Mut­ter­spra­che, aber er hat­te einen Trans­la­tor um den Hals hän­gen, der sei­ne Wor­te in feh­ler­frei­em Eng­lisch wie­der­gab.
    Ich nahm mir Zeit, ihn von oben bis un­ten zu be­trach­ten. Zwar war ich noch nicht über das Sta­di­um hin­aus, in dem ein So­gh­mo­ler für mich ge­nau­so aus­sah wie der an­de­re; aber ich war doch mei­ner Sa­che na­he­zu si­cher, daß ich die­sem Mann noch nie zu­vor be­geg­net war.
    Er hat­te – in sei­ner Spra­che – die ver­trau­li­che An­re­de ge­braucht. Ich wuß­te das, weil ich mich in den ver­gan­ge­nen Ta­gen, so­bald sich mir Ge­le­gen­heit da­zu bot, in­ten­siv mit der so­gh­mo­li­schen Spra­che be­schäf­tigt hat­te. Dank mo­d­erns­ter, sug­ge­s­ti­vun­ter­stütz­ter Lehr­me­tho­den war bei die­sem Be­mü­hen ge­ra­de so­viel So­gh­mo­lisch in mei­nen Ge­hirn­win­dun­gen hän­gen­ge­blie­ben, wie man für den »Haus­ge­brauch« be­nö­tigt.
    »Ich neh­me an, du bist der Er­satz­mann für Whal-Krok­ha, wie?« er­kun­dig­te ich mich re­spekt­los.
    Die So­gh­mo­ler ha­ben ein aus­ge­präg­tes Mie­nen­spiel. Ich sah so­fort, daß er zor­nig wur­de.
    »Ich bin Whal-Krok­has Nach­fol­ger!« fauch­te er. »Und ich ha­be es mir zur Auf­ga­be ge­macht, sei­nen Tod an sei­nem Mör­der zu rä­chen, so­bald sich mir da­zu ei­ne Ge­le­gen­heit bie­tet!«
    »Und da bie­test du mir Zu­sam­men­ar­beit an? Lo­gik ist wohl nicht dei­ne star­ke Sei­te, heh?«
    Er zwang sich müh­sam zur Ru­he.
    »Haß und die Sehn­sucht nach Ra­che sind Emo­tio­nen«, sag­te er mit düs­te­rer Stim­me. »Sie ha­ben zu schwei­gen, wenn es um die Pflicht geht. Die Pflicht ge­bie­tet mir, mich dei­ner Mit­ar­beit zu ver­si­chern, wenn das mög­lich ist. Er­klärst du dich zur Mit­ar­beit be­reit, dann bist du für de­ren Dau­er si­cher.«
    »Aha. Aber gleich hin­ter­her wer­de ich ab­ge­murkst!« spot­te­te ich.
    »Man wird dir Ge­le­gen­heit ge­ben, dich zu weh­ren.«
    »Gut. Und in wel­cher An­ge­le­gen­heit soll ich mit dir zu­sam­men­ar­bei­ten?«
    »Das er­fährst du, so­bald ich dei­ne Ent­schei­dung ken­ne.«
    »Auch recht. Und was springt für mich da­bei her­aus?«
    »Die Ver­ein­ba­rung, die du mit Whal-Krok­ha ge­trof­fen hast, wird wie­der für gül­tig er­klärt. Du über­läßt uns die­sen Mond und die Hei­mat­welt un­se­rer Vor­fah­ren. Da­für las­sen wir dich auf der Er­de nach Be­lie­ben schal­ten und wal­ten. Soll­test du bei der Über­nah­me der Re­gent­schaft Schwie­rig­kei­ten ha­ben, sind wir be­reit, dich mit den Mit­teln un­se­rer über­le­ge­nen

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