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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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die Kon­tu­ren des fla­chen Ring­walls La­marck, über den die »1418« so­eben da­hin­trieb. Ich war­te­te auf Lis­ter­mans Ent­schei­dung. Es war frag­lich, ob wir einen zwei­ten Feu­er­über­fall eben­so schad­los über­ste­hen konn­ten. Er muß­te jetzt zu­se­hen, daß er den Kreu­zer so rasch wie mög­lich in die schüt­zen­den Steil­tä­ler der Kor­dil­le­ren brach­te, in de­nen die Jä­ger ih­re Feu­er­kraft nicht mehr so un­ge­hemmt ent­fal­ten konn­ten wie hier drau­ßen im frei­en Raum. Wor­auf war­te­te er noch?
    »Or­ter­schutz voll an!« gell­te da ei­ne Stim­me, der man die Über­ra­schung mü­he­los an­hör­te. »Ver­dammt will ich sein, wenn ich weiß, warum das Ding aus­ge­rech­net jetzt wie­der an­springt … aber da ist es!«
    Ich sah Lis­ter­man grin­sen. Hat­te er ge­wußt, daß der Or­ter­schutz wie­der an­lau­fen wür­de? Sein Blick – und mei­ner auch – ging zu den sechs Hö­hen­jä­gern hin­über, für de­ren Pi­lo­ten die »1418« von ei­ner Se­kun­de zur an­de­ren ein­fach aus dem Äther ver­schwun­den sein muß­te. Wie wür­den sie dar­auf rea­gie­ren? Sie flo­gen ein­fach wei­ter, als hät­te das über­ra­schen­de Er­eig­nis gar nicht statt­ge­fun­den. Ih­re Plas­ma­trieb­wer­ke flamm­ten, ih­re Ge­schwin­dig­keit wuchs von Se­kun­de zu Se­kun­de. In die­sem Au­gen­blick er­kann­te ich – gleich­zei­tig mit Lis­ter­man – die dro­hen­de Ge­fahr.
    Ei­ner der Jä­ger kam in di­rek­tem An­flug auf die »1418« zu …
    Ich sah Lis­ter­man wie wild an den Kon­trol­len han­tie­ren. Er ver­such­te den Kreu­zer zu ei­ner Kurs­än­de­rung zu be­we­gen. Aber oh­ne die Hil­fe des Au­to­pi­lo­ten, den Lis­ter­man aus­ge­schal­tet hat­te, um die »1418« zum Schwan­ken und Tor­keln zu brin­gen, ist auch ein mar­sia­ni­sches Raum­schiff ein ziem­lich trä­ges Ge­bil­de. Ein­zig und al­lein der Hö­hen­jä­ger war be­weg­lich ge­nug, um noch im letz­ten Au­gen­blick ei­ne Kurs­kor­rek­tur durch­zu­füh­ren, die den Zu­sam­men­stoß ver­hin­der­te.
    Das schi­en auch Lis­ter­man zu er­ken­nen.
    »Or­ter­schutz weg!« be­fahl er.
    Die Kon­tur des Jä­gers vor der glu­ten­den Plas­ma­säu­le war deut­lich zu er­ken­nen. Ein na­he­zu un­wi­der­steh­li­cher Drang über­kam mich, die Au­gen zu schlie­ßen und das En­de ein­fach über mich er­ge­hen zu las­sen. Da sah ich, wie der Jä­ger sich plötz­lich in ei­ne blau­wei­ße Glut­wol­ke hüll­te. Einen Atem­zug lang fürch­te­te ich, er sei von ei­ner un­se­rer Sal­ven ge­trof­fen wor­den. Dann aber ging mir auf, daß er le­dig­lich sein Kon­troll­trieb­werk auf Vol­last ge­fah­ren hat­te. Wie von ei­nem un­sicht­ba­ren Kraft­feld wur­de das wen­di­ge Fahr­zeug von sei­nem bis­he­ri­gen Kurs förm­lich in die Hö­he ge­schnellt. Ich be­dau­er­te den Jun­gen, der dort im Cock­pit saß: Als er die Kon­troll­dü­sen ak­ti­vier­te, muß­te er einen An­drucks­schock von min­des­tens zwan­zig bis fünf­und­zwan­zig Gra­vos zu über­ste­hen ge­habt ha­ben.
    Der Jä­ger schoß dicht über die »1418« hin­weg.
    »Or­ter­schutz voll ein!« brüll­te Lis­ter­man.
    Ich blick­te nach hin­ten. Der Jä­ger, der um ein Haar mit uns kol­li­diert wä­re, flog ein paar Se­kun­den lang ge­rad­li­nig wei­ter. Dann erst schwenk­te er ein und kurv­te in ei­ner wei­ten Schlei­fe nach Nor­den. Es gibt Au­gen­bli­cke, in de­nen man Er­leich­te­rung so in­ten­siv emp­fin­det, daß ei­nem die Knie da­bei zu schlot­tern an­fan­gen. Jetzt war so ein Au­gen­blick. Wir hat­ten einen töd­li­chen Zu­sam­men­stoß ver­mie­den, und der Pi­lot hat­te sein wa­ge­mu­ti­ges Aus­weich­ma­nö­ver an­schei­nend auch über­stan­den.
    Der Or­ter­schutz war wie­der voll wirk­sam. Lis­ter­man tat jetzt das, wor­auf ich schon vor Mi­nu­ten ge­war­tet hat­te: Er sta­bi­li­sier­te den Kurs des Mar­s­kreu­zers und drück­te die »1418« in ho­her Fahrt nach un­ten. La­marck blieb hin­ter uns zu­rück. Die zer­ris­se­nen Berg­wän­de der Mond­kor­dil­le­ren tauch­ten vor uns auf. Lis­ter­man di­ri­gier­te den Kreu­zer durch ein scharf ein­ge­schnit­te­nes Hoch­tal, des­sen Wän­de

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