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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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an­bie­tet.
    »Ge­neh­migt«, ent­schied ich. »Und ma­chen Sie sich kei­ne falschen Hoff­nun­gen auf ei­ne lan­ge Ein­sam­keit dort un­ten!«
    Er grins­te matt.
    »Mei­ne Sehn­süch­te gin­gen ge­ra­de in ent­ge­gen­ge­setz­ter Rich­tung, Sir«, be­merk­te er.
    Ich nick­te.
    »Ver­las­sen Sie sich auf uns!« emp­fahl ich ihm.
    Wir nah­men Auf­stel­lung. Nis­hi­mu­ra ak­ti­vier­te den Pro­jek­tor. Sum­mend ent­stand in der Mit­te des Raum­es ein mil­chig-wei­ßes, spi­ral­för­mi­ges Ge­bil­de. Von die­ser Se­kun­de an wuß­te ZON­TA, daß wir auf dem Weg zu ihm wa­ren. Wenn er uns wirk­lich als Fein­de be­trach­te­te, dann …
    Ich wei­ger­te mich, den Ge­dan­ken zu En­de zu den­ken. Gra­ham May­koft war auf die mil­chig leuch­ten­de Spi­ra­le zu­ge­tre­ten. Ein letz­ter Schritt – und May­koft war ver­schwun­den. Lis­ter­man war der zwei­te, und da­nach ka­men wir an­dern in dich­ter Rei­hen­fol­ge. Ich mach­te den vier­ten. Ich spür­te, wie mich der Ent­ma­te­ria­li­sie­rungs­ef­fekt er­faß­te. Für den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de spür­te ich zer­ren­den Schmerz und dann das Ge­fühl, als stür­ze ich in einen bo­den­lo­sen Ab­grund. Der Vor­gang war so rasch und von so kur­z­er Dau­er, daß der Ver­stand kaum Ge­le­gen­heit hat­te, al­le die Ein­drücke wahr­zu­neh­men, die auf ihn ein­stürm­ten.
    Mei­ne Fü­ße fühl­ten plötz­lich wie­der fes­ten Bo­den. Ich tat einen Schritt vor­wärts, wand­te mich um und sah un­mit­tel­bar hin­ter mir ei­ne weiß­leuch­ten­de Spi­ra­le ähn­lich der, durch die ich ge­ra­de ge­schrit­ten war. Wäh­rend ich noch hin­blick­te, sah ich die Um­ris­se mei­nes stän­di­gen Be­glei­ters in­ner­halb der Spi­ra­le ma­te­ria­li­sie­ren.
    Er tor­kel­te aus der Trans­mit­ter­öff­nung her­vor und schimpf­te.
    »Ich wer­de mich an die­se nie­der­träch­ti­ge Art der Fort­be­we­gung in mei­nem gan­zen Le­ben nicht ge­wöh­nen!« be­haup­te­te er.
    Der Raum, in dem wir uns be­fan­den, war ei­ne recht­e­cki­ge Fel­sen­hal­le, die von run­den Leucht­scha­len un­ter der nied­ri­gen De­cke er­hellt wur­de. An den Wän­den ent­lang zo­gen sich Schalt- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ag­gre­ga­te, die sich an­hand ih­rer äu­ße­ren Er­schei­nung ein­deu­tig dem Kom­plex des Rech­ners ZON­TA zu­ord­nen lie­ßen. Wir wa­ren al­so auf dem rich­ti­gen Weg.
    Hin­ter mir ma­te­ria­li­sier­te ei­ner un­se­rer Leu­te nach dem an­dern. Die Span­nung, die in mir war, be­gann sich zu lo­ckern. Es war doch nicht so schlimm, wie ich es mir vor­ge­stellt hat­te. Viel­leicht wa­ren so­gar Al­li­sons Be­fürch­tun­gen grund­los. Auf je­den Fall schi­en es, als ha­be ZON­TA, wenn er wirk­lich zu un­se­rem Feind ge­wor­den war, zu spät rea­giert.
    Da gell­te weit vor mir ei­ne Stim­me:
    »Ach­tung, Mars­ro­bo­ter!«
    Nun wuß­te ich, daß mei­ne Hoff­nun­gen um­sonst ge­we­sen wa­ren. Fra­mus G. Al­li­son hat­te von An­fang an recht ge­habt. ZON­TA hat­te um­ge­schal­tet und war un­ser Feind ge­wor­den. Der Vul­kan, auf dem wir ge­tanzt hat­ten, be­gann aus­zu­bre­chen.
     
     
11.
     
    Sie grif­fen mit vol­ler Wucht an, und dies­mal gin­gen sie ge­schick­ter vor als bei un­se­rem ers­ten Zu­sam­men­stoß. Auf die recht­e­cki­ge Hal­le mün­de­ten, aus al­len Rich­tun­gen kom­mend, zahl­rei­che Kor­ri­do­re. Lis­ter­man war mit sei­nen Leu­ten dort in Stel­lung ge­gan­gen, wo er den An­marsch der mar­sia­ni­schen Ro­bo­ter zu­erst be­merkt hat­te. Das Feu­er aus den Mi­ni­rak­wer­fern hielt die an­rücken­den Ma­schi­nen­we­sen zu­nächst auf, aber nach kur­z­er Zeit war Lis­ter­man ge­zwun­gen, sei­ne Stel­lung zu räu­men, da er von der Sei­te her von Ro­bot­t­rup­pen an­ge­grif­fen wur­de, die aus an­de­ren Gän­gen ka­men.
    Die kah­le Hal­le bot we­der uns noch den An­grei­fern nen­nens­wer­te De­ckung. Nur aller­größ­te Be­weg­lich­keit konn­te uns vor dem Un­ter­gang ret­ten. Ich hat­te in Er­wä­gung ge­zo­gen, die Flucht durch den Trans­mit­ter an­zu­tre­ten; aber wäh­rend ich noch über die Mög­lich­keit nach­dach­te – schließ­lich konn­ten die Ro­bo­ter uns

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