Zonta-Norm regelwidrig
anbietet.
»Genehmigt«, entschied ich. »Und machen Sie sich keine falschen Hoffnungen auf eine lange Einsamkeit dort unten!«
Er grinste matt.
»Meine Sehnsüchte gingen gerade in entgegengesetzter Richtung, Sir«, bemerkte er.
Ich nickte.
»Verlassen Sie sich auf uns!« empfahl ich ihm.
Wir nahmen Aufstellung. Nishimura aktivierte den Projektor. Summend entstand in der Mitte des Raumes ein milchig-weißes, spiralförmiges Gebilde. Von dieser Sekunde an wußte ZONTA, daß wir auf dem Weg zu ihm waren. Wenn er uns wirklich als Feinde betrachtete, dann …
Ich weigerte mich, den Gedanken zu Ende zu denken. Graham Maykoft war auf die milchig leuchtende Spirale zugetreten. Ein letzter Schritt – und Maykoft war verschwunden. Listerman war der zweite, und danach kamen wir andern in dichter Reihenfolge. Ich machte den vierten. Ich spürte, wie mich der Entmaterialisierungseffekt erfaßte. Für den Bruchteil einer Sekunde spürte ich zerrenden Schmerz und dann das Gefühl, als stürze ich in einen bodenlosen Abgrund. Der Vorgang war so rasch und von so kurzer Dauer, daß der Verstand kaum Gelegenheit hatte, alle die Eindrücke wahrzunehmen, die auf ihn einstürmten.
Meine Füße fühlten plötzlich wieder festen Boden. Ich tat einen Schritt vorwärts, wandte mich um und sah unmittelbar hinter mir eine weißleuchtende Spirale ähnlich der, durch die ich gerade geschritten war. Während ich noch hinblickte, sah ich die Umrisse meines ständigen Begleiters innerhalb der Spirale materialisieren.
Er torkelte aus der Transmitteröffnung hervor und schimpfte.
»Ich werde mich an diese niederträchtige Art der Fortbewegung in meinem ganzen Leben nicht gewöhnen!« behauptete er.
Der Raum, in dem wir uns befanden, war eine rechteckige Felsenhalle, die von runden Leuchtschalen unter der niedrigen Decke erhellt wurde. An den Wänden entlang zogen sich Schalt- und Kommunikationsaggregate, die sich anhand ihrer äußeren Erscheinung eindeutig dem Komplex des Rechners ZONTA zuordnen ließen. Wir waren also auf dem richtigen Weg.
Hinter mir materialisierte einer unserer Leute nach dem andern. Die Spannung, die in mir war, begann sich zu lockern. Es war doch nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Vielleicht waren sogar Allisons Befürchtungen grundlos. Auf jeden Fall schien es, als habe ZONTA, wenn er wirklich zu unserem Feind geworden war, zu spät reagiert.
Da gellte weit vor mir eine Stimme:
»Achtung, Marsroboter!«
Nun wußte ich, daß meine Hoffnungen umsonst gewesen waren. Framus G. Allison hatte von Anfang an recht gehabt. ZONTA hatte umgeschaltet und war unser Feind geworden. Der Vulkan, auf dem wir getanzt hatten, begann auszubrechen.
11.
Sie griffen mit voller Wucht an, und diesmal gingen sie geschickter vor als bei unserem ersten Zusammenstoß. Auf die rechteckige Halle mündeten, aus allen Richtungen kommend, zahlreiche Korridore. Listerman war mit seinen Leuten dort in Stellung gegangen, wo er den Anmarsch der marsianischen Roboter zuerst bemerkt hatte. Das Feuer aus den Minirakwerfern hielt die anrückenden Maschinenwesen zunächst auf, aber nach kurzer Zeit war Listerman gezwungen, seine Stellung zu räumen, da er von der Seite her von Robottruppen angegriffen wurde, die aus anderen Gängen kamen.
Die kahle Halle bot weder uns noch den Angreifern nennenswerte Deckung. Nur allergrößte Beweglichkeit konnte uns vor dem Untergang retten. Ich hatte in Erwägung gezogen, die Flucht durch den Transmitter anzutreten; aber während ich noch über die Möglichkeit nachdachte – schließlich konnten die Roboter uns
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