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Zorn des Loewen

Zorn des Loewen

Titel: Zorn des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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das Wasser auf die große, runde Bucht zu, die sich ihnen zum Willkommen öffnete.
      Das Wasser war von einem tiefen, durchsichtigen Blau, und es erinnerte Mallory merkwürdig an das Mittelmeer. Eine Anlegestelle aus Stein ragte vom Ufer etwa fünfzehn Meter in die See hinein. Darüber lag das Hotel, ein zweigeschossiges, weißgetünchtes Gebäude, das sich in eine Bodensenke duckte, um vor den Winterstürmen Schutz zu suchen.
    Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht ankerte ein kleineres Motorboot. Darin saß auf der Rückbank ein junger, schwarzhaariger Mann mit Sonnenbrille und schaute in das Wasser. Als er sich ihnen zuwandte, tauchte ein Schwimmer auf, und Mallory sah kurz blonde Haare aufleuchten.
      Als sie nur noch dreißig Meter von der Mole entfernt waren, stoppte er die Maschinen, und die Foxhunter sank langsam ins Wasser zurück, wobei sie durch den noch vorhandenen Schub weiterglitt. Anne warf schon die Fender über die Bordwand, und Mallory lief hinüber, um mit Hand anzulegen. In dem Moment, als sie anstießen, sprang er mit der Leine auf den Steinwall und legte sie doppelt um den Poller. Das Boot ruckte noch einmal, schlug abermals an die Mauer und lag still.
      Als er die zweite Leine festmachte, hörte er einen Motor aufheulen. Das Dröhnen wurde von den Felshängen hart zurückgeworfen. Das kleine Boot näherte sich der Landestelle, während der Schwimmer schon fast dort angelangt war. Anne begab sich zur Reling an der Backbordseite, und Mallory gesellte sich zu ihr.
    »Fiona«, sagte sie schlicht.
      Als das Mädchen das Boot erreichte, streckte ihr Mallory die Hand entgegen und zog sie über die Reling hoch. Sie beugte sich einen Augenblick lang nach vorn, lachte und schüttelte sich wie ein junger Hund.
    »Aber Anne, das ist ja wahnsinnig. Es ist einfach wunderbar.«
      Fiona sah nicht einmal wie achtzehn aus. Das lange blonde Haar hing ihr bis zu den Schultern und tropfte vor Nässe. Sie trug eine Badehose und das Oberteil eines hellgelben Tauchanzugs, welches ihre schlanke Figur betonte wie eine zweite Haut.
      Sie betrachtete Mallory eingehend, und ihre Augen weiteten sich anerkennend. »Und wo hast du ihn aufgegabelt?«
      Anne nahm sie liebevoll in die Arme und küßte sie lachend. »Hör sofort damit auf, Fiona. Dies ist Neil Mallory. Er wird ein, zwei Monate lang das Boot führen, bis wir alle Kniffe kennen.«
    Fiona Grant strich sich eine nasse Haarsträhne von den Augen und reichte ihm die Hand. »Ich weiß nicht, wie es mit Anne ist, aber ich für meinen Teil werde versuchen, nicht so schnell zu lernen.«
      Das kleine Motorboot war kaum mehr als fünf bis zehn Meter entfernt. Der Mann stellte den Motor ab, und das Boot trieb langsam auf die Foxhunter zu.
      »Wer, um Himmels willen, ist denn das?« verlangte Anne zu wissen.
    Fiona hakte ihre Schwägerin mit ihrem nassen Arm unter.
      »Ein echt toller Mann, Anne. Er ist Franzose und wird hier für ein, zwei Wochen wohnen, um zu malen und ein wenig zu tauchen.«
      »Aber ich dachte, daß Owen Morgan letzte Woche sein Hotel zugemacht hat.«
      »Hat er auch. Aber glücklicherweise war ich am Anleger, als der Franzose ankam. Ich habe Owen überredet, es sich noch einmal zu überlegen.«
      Das Boot stieß an die Jacht an. Mallory fing die ihm zugeworfene Leine und wickelte sie um die Reling. Der Franzose kam an Deck gesprungen. Die Strickweste, die er trug, ließ seine gebräunten Arme nackt hervorschauen, und die dunkle Brille gab ihm diesen leicht unheimlichen, unpersönlichen Ausdruck, den ihm die Uniformmütze auf dem Bild in den Akten verliehen hatte.
    Fiona ergriff seinen Arm und wandte sich ihnen zu. »Anne, ich möchte dir gerne Raoul Guyon vorstellen.«
    6
Der Eiserne Grant

    Das altehrwürdige Haus aus Natursteinen stand fest eingebettet in einer Bodensenke auf dem Hügel, an den Seiten wurde es von großen Buchen begrenzt. Irgendwann war ein riesiges Gewächshaus angebaut worden, das sich an der gesamten Längsseite des Hauses hinzog. Eine Reihe flacher Stufen führte zu einer Steinterrasse hinunter.
      Dort wo die Terrasse endete, fielen die Klippen jäh sechzig Meter tief ab in eine kleine, trichterförmige Bucht, die sicher eine wunderschöne, geschützte Bootsliegestelle abgegeben hätte, wäre da nicht das schroffe Band des Felsenriffs gewesen, das den Zugang versperrte.
      Anne Grant lehnte an der Mauer und hielt ein Glas mit einem kalten Getränk in der Hand. Sie schaute hinaus auf

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