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Zorn des Loewen

Zorn des Loewen

Titel: Zorn des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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das Meer. Es war doch noch ein wunderschöner Tag geworden und erstaunlich warm dafür, daß es schon September war. Vereinzelte weiße Wolken trieben dem Horizont entgegen. Sie fühlte sich ganz entspannt und im Frieden mit sich, glücklich wieder daheim zu sein. Schritte knirschten über den Kies. Sie drehte sich um und sah ihren Schwiegervater, der oben an der Treppe stand.
    Generalmajor Hamish Grant, hochdekorierter Offizier, war aus gutem Grund der Eiserne Grant genannt worden. Er war weit über einsneunzig groß, breitschultrig, und seine schneeweiße Mähne war hinter die Ohren gekämmt. Er trug eine khakifar bene Uniformhose und eine Cordjacke. Mit dem Spazierstock tastete er nach der obersten Stufe. »Bist du da, Anne?«
    »Ich bin hier, Hamish.«
      Sie stieg die Stufen hinauf und nahm seinen Arm. Über sein breites, rauhes Gesicht huschte ein warmes Lächeln. »Fiona scheint außerordentlich begeistert zu sein von dem neuen Boot. Aber sie war kaum einen Augenblick zu Hause, da war sie auch schon wieder umgezogen und davongestürmt.«
      Anne führte ihn hinüber zu einer Ecke der Terrasse, wo auf einem Tisch ein Tablett mit verschiedenen Getränken stand. Ein ausladender, gestreifter Schirm warf kühlenden Schatten. Der General ließ sich mit seinem mächtigen Körper in einem Korbsessel nieder und machte es sich bequem.
      »Sie ist zum Hotel hinuntergegangen, um Raoul Guyon, diesen französischen Maler, der dort abgestiegen ist, zu treffen. Sie hat ihm versprochen, ihm vor dem Mittagessen noch einen Teil der Insel zu zeigen.«
    »Was ist mit diesem Mallory?«
      »Er sollte jeden Augenblick hier sein. Ich bat ihn, die Tauchausrüstung heraufzuholen. Das war zwar nicht besonders eilig, aber ich hatte gedacht, daß du ihn vielleicht kennenlernen wolltest.«
      »Das möchte ich natürlich, schon allein, um ihm für die Art und Weise, wie er diese Sache in Southampton erledigt hat, zu danken.« Er überlegte. »Mallory? Neil Mallory? Der Name kommt mir bekannt vor. Sicherlich irisch.«
    »Er hat aber bestimmt keinen Akzent.«
      »Und du erzählst mir, daß man ihn kassiert hat, weil er die Messebücher gefälscht hat? Das paßt so überhaupt nicht zu ihm.«
    »Das habe ich auch gedacht. Er ist ein merkwürdiger Mann, Hamish. Manchmal hat er fast etwas Bedrohliches an sich. Er ist so seltsam zurückhaltend und so losgelöst von seiner Umwelt. Ich glaube, daß du ihn mögen wirst.«
      »Ich bin begierig zu erfahren, warum sie ihn rausgeschmissen haben«, bemerkte der General. »Allerdings machen sie beim Kriegsministerium eine Menge dummer Sachen heutzutage.«
      »Mir wäre es lieber, du würdest nicht davon anfangen«, warf Anne ein. »Versprochen?«
      Er überlegte kurz, zuckte mit den Achseln und antwortete: »Ich sehe keinen Grund, warum nicht. Na, trotzdem, die Vergangenheit eines Mannes ist seine eigene Sache. Kann er das Boot führen? Das ist die Hauptsache!«
    »Tadellos«, bejahte sie.
      »Also, was gibt's da noch zu diskutieren?!« Er drückte ihre Hand. »Sei so lieb, schenk mir einen Brandy-Soda ein und erzähl mir etwas über die Foxbunter. «
      Sie kam nicht mehr dazu, denn gerade als sie den Drink zubereitete, erschien Jagbir oben auf der Treppe, gefolgt in ein, zwei Meter Abstand von Mallory.
      Der Gurkha war klein und gedrungen, kaum einsfünfundfünfzig groß, und er trug eine frische sandfarbene Leinenjacke. Er hatte dieses alterslose, gelblichbraune Gesicht der Asiaten, und er humpelte stark mit dem linken Bein, ein Überbleibsel einer schweren Verwundung, die er am Monte Cassino erlitten hatte.
      Sein Englisch war gut, und er sprach mit dieser leichten Vertraulichkeit eines alten Dieners. »Mr. Mallory ist hier, General.«
      Der General nippte an seinem Brandy und stellte das Glas wieder ab. »Was steht auf dem Herd?«
    »Curry-Huhn. Wann soll ich auftragen?«
    »Jederzeit. Servier es hier draußen.«
    Mallory stand oben auf der Treppe und wartete mit der Mütze in der Hand. Anne lächelte ihm zu. »Darf ich Sie zum Mittagessen einladen, Mr. Mallory?«
      Er schüttelte den Kopf. »Es ist nett von Ihnen, mich einzuladen, aber ich habe schon alles im Hotel arrangiert.«
      Sie entließ Jagbir mit einer hastigen Bewegung und versuchte so, ihre Enttäuschung zu verbergen. Mallory kam die Stufen herab.
    »Dies ist Mr. Mallory, General«, stellte sie ihn förmlich vor.
      Hamish Grant wandte sich Mallory zu und hielt dabei den Kopf leicht seitlich

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