Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zorn des Loewen

Zorn des Loewen

Titel: Zorn des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
Feuers, und der Franzose ließ sich stöhnend hineinfallen.
      Anne blieb überraschend gefaßt. »Brandy, Fiona«, ordnete sie an. »Schnell, zwei Gläser.«
    Mallory ging zum Feuer, Wasser rann von seinem Tauchanzug. Er streckte seine Hände über die Flammen und zitterte ungewollt, als ihn die Wärme umhüllte. Hamish Grant reckte seine Hand der schwarzen Figur, die er nur schwach wahrnahm, entgegen und strich über den nassen Tauchanzug.
    »Eine ungewöhnliche Zeit, schwimmen zu gehen.«
      »Unter den Umständen hatten wir keine andere Wahl.« Mallory drehte sich zu Anne, die ihn forschend anstarrte. »Sie haben doch Telefon, oder?«
      Sie nickte: »Wir sind über Kabel an Guernsey angebunden, aber seit dem gestrigen Sturm funktioniert es nicht mehr. Das passiert häufig. Aber wir haben noch das Sprechfunkgerät auf der Foxhunter. Ist es so wichtig?«
      »Das kann man wohl sagen.« Mallory wandte sich an Guyon, der gerade den Brandy hinunterstürzte, den Fiona ihm gereicht hatte. »Ich muß sofort zum Hafen hinunter, um das Funkgerät zu benutzen.«
      »Wir werden zusammen gehen«, erklärte Guyon. »Es könnte Schwierigkeiten da unten geben.«
      »Besteht die Möglichkeit einer Erklärung?« erkundigte sich der General sanft.
      Auch Mallory bekam von Fiona ein Glas mit dem Brandy gereicht, den er zur Hälfte hinunterstürzte. »Ich gehe davon aus, daß Sie unter den gegebenen Umständen berechtigt sind, Aufklärung zu erhalten. Ich bin vom britischen Geheimdienst hierher geschickt worden, und Captain Guyon von derselben Abteilung auf der anderen Seite des Kanals. Wir wurden beauftragt, eine unverzügliche Überprüfung von de Beaumont vorzunehmen.«
      »Aha, ich schließe daraus«, bemerkte Hamish Grant, »daß er nichts Gutes im Schilde führt?«
      »Ganz richtig. Seine augenblicklichen Aktivitäten stellen eine direkte Bedrohung der Interessen seines Landes dar. Die Tatsache, daß er diese Unternehmungen von britischem Boden aus steuert, bereitet zusätzliche Komplikationen. Darüber hinaus haben wir grundsätzliche Einwände gegen das, was er tut.«
    Hamish Grant lächelte matt. »Wie seltsam. Zwei große Natio
    nen Seite an Seite über Jahrhunderte. Wir haben unsere Streitereien, aber sie sind doch irgendwie immer in der Familie. Kaum ist jedoch ein Krisenpunkt erreicht, eilen wir herzu, um uns zu helfen, so schnell, daß es einem fast Angst einflößen kann.«
      »Darf ich fragen, was mit van Sondergard geschah?« fragte Anne.
      »Ich habe ihm das Doppelte gezahlt, was er von Ihnen bekommen hätte, und habe ihn fortgeschickt.«
    »Und der Vorfall auf dem Pier? War der auch gestellt?«
      Er nickte. »Er ist ein bißchen außer Kontrolle geraten. Darum mußte ich so hart vorgehen. Das tut mir leid.«
    »Mir nicht«, sagte sie schlicht.
      Mit seiner ausgestreckten Hand berührte er ihr Gesicht, und etwas leuchtete tief in ihren Augen auf. Sie nahm seine Hand und hielt sie gegen ihre Wange, dann drehte sie den Kopf und berührte seine kalte Handfläche mit ihren Lippen. Dieser Augenblick gehörte nur ihnen; es schien, als hätten die anderen aufgehört zu existieren. Hamish Grant brach den Bann.
      »Ich könnte mir vorstellen, daß Sie sich in trockenen Kleidern wohler fühlen könnten. Außerdem brauchen Sie das Auto.«
    »Ich hole es aus der Garage«, sagte Fiona rasch.
      Sie stand neben Guyon, der in dem Sessel saß, und lächelte ihn an. Dann verließ sie den Raum durch die Terrassentür. Guyon erhob sich. Mallory und er folgten, auf dem Teppich eine nasse Spur hinterlassend, Anne aus dem Zimmer.
    Sie fand trockene Socken, zwei alte Freizeithosen und zwei dicke Pullover in Hamish Grants Kleiderschrank. Sie ließ die Männer in dessen Zimmer zurück, damit sie sich umziehen konnten. Zehn Minuten später kamen sie die Treppe herunter. Jagbir war gerade dabei, Kaffee einzuschenken. Die Tassen stellte er auf den Tisch am Kamin. Hamish Grant saß in seinem Sessel. Nur die beiden Frauen waren nicht zu sehen.
      Der kleine Gurkha nahm die Tassen und reichte sie ihnen ohne jegliche sichtbare Erregung. Der alte Mann ergriff das Wort wieder: »Es wurde erwähnt, daß es Auseinandersetzungen am Hafen geben könnte. Ich vermute, daß es sich um bewaffnete handelt. Verfügen Sie über Waffen?«
      Guyon antwortete ihm: »Ich hatte einen Revolver in der Tasche meiner Jacke. Den habe ich jedoch bei unserem Landungsmanöver verloren.«
      »Sie werden einen anderen in der

Weitere Kostenlose Bücher