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Zorn des Loewen

Zorn des Loewen

Titel: Zorn des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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schwerfällig vorwärts. Mallory hatte den Autopiloten angestellt und war auf das Dach des Ruderhauses gestiegen, von wo er das Meer mit dem Fernglas absuchte.
      Daß die Alouette sie jetzt einholen würde, war so gut wie sicher. Sie machten kaum mehr als elf Stundenkilometer und konnten kaum noch das Eindringen des Wassers stoppen. Unter Wasser war das U-Boot fünf bis sieben Stundenkilometer schneller, und er wußte, daß sie sich weit außerhalb der Hauptschiffahrtswege befanden. Ihre einzige Hoffnung bestand darin, daß zufälligerweise ein unvorhergesehenes Fischerboot auftauchte, was wegen des schlechten Wetters mehr als unwahrscheinlich war.
      Er schwenkte das Fernglas noch einmal in einem weiten Bogen und erstarrte, als er über Steuerbord etwas aus dem Wasser ragen sah. Das war eindeutig ein Periskop, die verräterische Bugwelle war deutlich auszumachen. Und dann sah er den breiten, aufwallenden Schaumstrahl, der dicht unter der Wasseroberfläche auf sie zugebraust kam.
    »Torpedo!« schrie er und sprang auf das Deck, verlor das Gleichgewicht und rollte zur Seite. Er rappelte sich auf, taumelte in das Ruderhaus und packte das Ruder. Verzweifelt riß er es herum. Nur langsam reagierte das Boot und drehte ab. Guyon erschien an seiner Seite und half mit seinem zusätzlichen Gewicht, das Ruder herumzureißen. Eine starke Dünung, die von Westen heranrollte, gab ihnen einen letzten Stoß.
      Mallory ließ Guyon allein am Ruder zurück und stürzte an die Reling. Er kam gerade rechtzeitig, um das Kielwasser des vorbeirasenden Torpedos an der Steuerbordseite zu sehen. Einige Sekunden später kam auch der zweite vorbeigeschossen.

    Jacaud bekam einen Wutanfall. Er drehte sich zu Fenelon und packte ihn heftig am Kragen. »Du hast vorbeigeschossen, verdammter Idiot! Vorbeigeschossen!«
    »Aber das ist unmöglich!«
      Fenelon beugte sich zum Periskop, doch Jacaud riß ihn zurück. »Von jetzt an gebe ich hier die Befehle. Bring uns nahe an die Fleur de Lys heran und tauch dann auf. Ich werde diesen verfluchten Mallory jetzt eigenhändig erledigen.«

    Mallory stand wieder am Steuer der Fleur de Lys, während Guyon verzweifelt die Pumpe bediente. Aber es war zwecklos. Die Jacht schwankte heftig, Wellen brachen über den Bug herein, und das Gewicht des Wassers in ihrem Innern hielt sie unten.
      Die Alouette hatte ihre beiden Torpedos abgefeuert, und Mallory wußte, daß Typ XXIII keine weitere schwere Munition mit sich führte. Er schaute zum Fenster hinaus und blickte auf den Nebel, der wieder in Schwaden hereinschwebte. Kein anderes Schiff war weit und breit in Sicht, und sein Mut begann zu sinken. Unter diesen Umständen war nicht schwer zu erraten, was Jacaud als nächstes plante.
    Es versetzte ihm trotzdem einen leichten Schock, als das Meer wie ein kochender Kessel aufwallte und die Alouette ni cht ein mal fünfzig Meter entfernt zur Oberfläche durchstieß. Noch als das Wasser über ihren Rumpf abfloß, erschien Jacaud auf dem Turm. Ein Matrose kam hinzu, und sie bauten das Maschinengewehr auf sein Drehgelenk auf.
      Guyon stand in der Tür, den Revolver in seiner rechten Hand bereithaltend: »Was nun?«
      »Ich glaube, das ist ziemlich klar«, stellte Mallory mit matter Stimme fest, »wenn ich gehen muß, dann werde ich ihn mitnehmen. War nett mit dir zusammen.«
      »Das gilt für Sie ebenso, ›mon colonel‹.« Raoul Guyon nahm Haltung an wie bei einer Parade: »Eine Ehre, Sir.«
      Er lief auf dem Deck entlang zum Bug. Mallory schwang das Ruder herum und richtete die Fl eur de Lys gegen den Wind. Einen kurzen Augenblick später hielt sie direkt auf die Alouette zu.
      Jacaud eröffnete das Feuer. Kugeln hämmerten in das Vorderschiff. Mallory kauerte sich zusammen und hielt die Hände fest am Ruder. Guyon lag flach auf dem Deck, hielt sich mit einem Arm an einer Eisenstütze fest und wartete auf den Augenblick des Zusammenpralls. Er hatte noch zwei Kugeln in seinem Revolver und hoffte inständig, daß es ihm zu guter Letzt noch gelingen möge, beide in Jacauds Körper jagen zu können.
      Jacaud feuerte immer noch mit dem Maschinengewehr vom Kommandoturm der Alouette. Fenelon trat neben ihn, blaß und mit einem ängstlichen Gesichtsausdruck, sein Mund zu einem lautlosen Schrei geöffnet.
    Mallory hörte die Kugeln, die in das Ruderhaus einschlugen, während er sich wegduckte, um außer Sicht zu bleiben. Dann wurde das Boot von einer hohen Welle erfaßt, und einen Atemzug lang sah es

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