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Zorn: Thriller (German Edition)

Zorn: Thriller (German Edition)

Titel: Zorn: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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entgegnete Sifakis. »Auch wenn wir keine konkreten Beweise haben, gibt es doch ausreichend Hinweise im Fall Vrapi, dass er der größte Waffenlieferant für diverse internationale Sicherheitsunternehmen war.«
    »Vielleicht sogar für Asterion?«, fragte Hjelm mit gerunzelter Stirn.
    »Wie gesagt, es gibt keine Beweise dafür«, meinte Sifakis. »Aber wenn dies der Fall ist, könnte der ausgeklügelte Mord an Isli Vrapi eine direkte Botschaft an Asterion sein, die besagt: ›Ich weiß, dass ihr da seid, aber ich scheiß auf euch.‹«
    »In dem Fall wird er sich Massicotte nicht offen nähern«, mutmaßte Hjelm. »Wir müssen ihn tatsächlich auf dem Weg dorthin erwischen. Aber wie zum Teufel stellen wir das nur an?«
    Nachdenkliche Stille legte sich über die Bürolandschaft. In den Gehirnwindungen aller Beteiligten rauschte es. Und dann, plötzlich, vielleicht nicht gerade wie das blitzartige Aufleuchten einer Glühlampe, aber doch wie das Auflodern eines kleinen Hoffnungsschimmers, erklang von hinten aus der Gruppe der nationalen Repräsentanten die Stimme von Sara Svenhagen: »Stockholm.«
    »Ja?«, fragte Hjelm.
    »W hat ja sonst keine Fehler begangen«, sagte Svenhagen. »Andererseits hat er aber auch nie mit jemandem kommuniziert. Das ist seine größte Stärke. Also hinterlässt er keine elektronischen Fußspuren. Aber eine gibt es doch. Er hat nämlich dem Kleinkriminellen Taisir Karir eine SMS geschickt, um ihm zu signalisieren, dass er ein bestimmtes Restaurant in Stockholm aufsuchen soll. Es besteht eine minimale Chance, dass er dieses Handy noch besitzt.«
    »Ein Handy mit SIM-Karte?«
    »Ja, das man orten kann, wenn es eingeschaltet ist. Wir sind von Viktor Larssons vorsichtigem Umgang mit den SIM-Karten ausgegangen und haben für W das Gleiche angenommen. Aber Tatsache ist, dass die Nummer in Stockholm nur ein einziges Mal ausprobiert wurde, und da war das Handy ausgeschaltet, oder er hat es weggeworfen. Aber er könnte es auch behalten und wieder eingeschaltet haben.«
    »Das müsste zu überprüfen sein«, sagte Sifakis. »Die Nummer?«
    Hjelm blätterte frenetisch in den Dateien seines Computers, bis er die Nummer fand. Er nannte sie Sifakis.
    »Es wäre natürlich ganz schön verrückt, wenn wir ihn mittels einer so banalen Sache wie Handyortung aufspüren könnten«, meinte Kowalewski.
    Während Sifakis die Suche aktivierte, sagte Hjelm: »Wir haben allerdings nicht die geringste Ahnung, wo W sich aufhält. Er kann verflucht noch mal auf dem Mond sein.«
    »Aber das ist er nicht«, widersprach Bouhaddi. »Ich verspreche euch, dass er auf dem Weg ans Mittelmeer ist.«
    Die Zeit verging. Es fühlte sich an, als hätte die Luft plastische Formen angenommen. Blöcke von erstarrter Zeit.
    Aber plötzlich rief Sifakis aus: »Das ist ja ’n Ding. Dieses Handy befindet sich gerade in Deutschland. Handyortung ist zwar keine exakte Wissenschaft, aber allem Anschein nach bewegt es sich auf der E 35 südlich von Darmstadt in Richtung Süden.«
    »Zum Teufel noch mal«, rief Paul Hjelm aus.
    »Mist«, fluchte Kowalewski. »Nach Süden in Richtung ... Mittelmeer ...?«
    »Wir können nicht genau sagen, an welchem Punkt exakt«, antwortete Sifakis, »und bei der Verkehrsdichte und der Geschwindigkeit auf der Autobahn ist es gewissermaßen unmöglich, ihn jetzt festzunehmen.«
    »Das wollen wir ja nicht«, erklärte Paul Hjelm. »Aber wir verfolgen ihn und schlagen genau im richtigen Augenblick zu. Wenn wir wissen, wohin er unterwegs ist. Ausgezeichnete Arbeit, Angelos. Und vor allem: Danke, Sara.«
    Sara Svenhagen schien auf ihrem Stuhl ein wenig zu wachsen.

Haute-Corse
Den Haag – Nizza, 31. Mai /
1. Juni
    Der Tag neigte sich dem Abend zu, als Angelos Sifakis in Paul Hjelms Büro stürmte und völlig außer Atem verkündete: »Ich habe es gefunden.«
    Hjelm betrachtete ihn eine Weile, bevor er entgegnete: »Kannst du dich näher erklären?«
    Sifakis starrte ihn an. »Das Leck«, sagte er wie selbstverständlich.
    »Okay ...?«, meinte Hjelm abwartend.
    »Das Hackergenie im Keller. Stundenlang wurde die gesamte Kommunikation der Opcop-Gruppe extrem sorgfältig überprüft. Schließlich ist eine winzig kleine Anomalie, eine Unregelmäßigkeit in der Direktverbindung zwischen dir und der Direktion, aufgefallen. Nicht einmal der jüngste und cleverste Computerfreak hätte das entdeckt, aber sie hat es gefunden.«
    »Mit anderen Worten, nicht du hast das Leck gefunden?«
    »Ich habe nur eine lange Geschichte

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