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Zorn: Thriller (German Edition)

Zorn: Thriller (German Edition)

Titel: Zorn: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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KGB-Agenten.«
    »So weit sind wir also schon gesunken«, meinte Hjelm. »Die internationale Polizei beauftragt die russische Mafia, damit es schnell geht.«
    »In diesem Fall zählt ja wohl das Ergebnis.«
    »Da stimme ich dir zu«, sagte Hjelm. »Es sollte auch keine persönliche Kritik sein. Rede weiter.«
    »Sie haben Vera Berner-Marenzi jedenfalls in der russischen Exklave Kaliningrad ausfindig gemacht. Sie heißt inzwischen Vera Volkova und arbeitet als Sozialarbeiterin. Sie behalten sie im Auge und warten auf weitere Instruktionen. Möglicherweise ist Vera von gewissem Nutzen für uns, je nachdem, was W eigentlich vorhat. Wenn er lediglich eine intelligente, aber empathielose Mordmaschine ist, lassen wir sie in Ruhe. Aber wenn sich zeigt, dass Ws Vorgehen eher eine Art Selbsttherapie ist, bei der er sich sozusagen mit dem Fehlen seines »Empathiegens« konfrontiert, kann es sein, dass Vera für uns wichtig ist. Vielleicht ist sie die einzige lebende Person, zu der W eine gefühlsmäßige Bindung aufbauen konnte.«
    »Lass sie auf jeden Fall herbringen«, forderte Hjelm ihn auf. »Sie kann uns möglicherweise Dinge über W berichten, die wir noch nicht wissen. Im Übrigen arbeiten wir uns rückwärts durch Söderstedts Liste. Also viertens: Warum hat Asterion die Berichte in Rigaudeaus Mund gestopft, um sie uns zu überlassen? Arto?«
    »Es gibt zwei Möglichkeiten«, antwortete Arto Söderstedt. »Erstens: Wie viel geben die Berichte preis? Sie bestätigen die Existenz der Sektion, nennen eine Anzahl ermordeter Mitglieder der Sektion, von denen wir zuvor nichts gewusst haben, und vermitteln außerdem die Tatsache, dass eine sogenannte Firma existiert und dass Massicotte derjenige war, der W von der Tätigkeit der Sektion berichtet hat. Das meiste hatten wir bereits selbst herausgefunden, also geht es bei diesen Informationen um etwas ganz anderes: Sie wollen uns davon überzeugen, dass Massicotte tot ist.«
    »Weil dies ihr Hauptziel ist?«, fragte Hjelm. »Massicottes Überleben geheim zu halten? Wir haben übrigens die Bestätigung dafür bekommen, dass der Tote in Massicottes Villa nicht Massicotte selbst war. Proben von der Leiche wiesen eine andere DNA auf. Man kann natürlich der Meinung sein, dass wir das sofort hätten überprüfen müssen ...«
    »Jedenfalls scheint es wirklich genau darum zu gehen: Massicotte soll für tot gehalten werden«, antwortete Söderstedt. »Das erforderte eine umfangreiche Planung. Also muss er auch tot bleiben.«
    »Aber du hattest noch eine zweite Alternative?«
    »Ja. Sie benötigen unsere Hilfe.«
    Paul Hjelm stutzte und musterte seinen alten Freund und Kollegen. Der weißhäutige Söderstedt saß auf einem Bürostuhl und sah genauso aus wie immer. Doch das, was er sagte, war außergewöhnlich. Hjelm ließ seinen Blick weiter über die dezimierte Opcop-Gruppe schweifen, die aus Beyer, Kowalewski, Bouhaddi, Sifakis und Navarro bestand. Diese traurige Versammlung von Personen mit akutem Schlafmangel sollte nach Söderstedts Theorie also zum Hirn des großen Sicherheitsunternehmens Asterion avancieren?
    »Unsere Hilfe?«, fragte Hjelm schließlich.
    »Im optimalen Fall gelingt es ihnen, Alternative eins und zwei zu kombinieren«, antwortete Söderstedt. »Massicottes Inkognitoleben geheim zu halten und von unseren Ermittlungen zu profitieren.«
    »Aber dafür müssen sie doch eine Verbindung zu uns haben«, entgegnete Hjelm. »Einen Draht hierher. In diesen Raum. Zu einem von uns.«
    Hjelm ließ erneut seinen Blick über die Gruppe schweifen. Keiner erwiderte ihn.
    Söderstedt zuckte mit den Achseln und antwortete: »Nicht notwendigerweise. Es genügt eine elektronische Verbindung, sodass sie uns abhören, unsere Mails lesen oder etwas dergleichen tun können. Superhightech.«
    »Verdammt!«, rief Hjelm aus. »Ist so etwas denn wirklich möglich? Wir gehören zum Teufel noch mal immerhin zu Europol, wir sind das Herz der europäischen Polizeibehörde, sind wir nicht mit jeder erdenklichen Firewall geschützt?«
    »Ziehst du die Alternative vor, dass einer von uns ein Verräter sein könnte?«, fragte Söderstedt behutsam.
    »Angelos«, sagte Hjelm. »Lass alles liegen, woran du gerade arbeitest, und hol dir Unterstützung von Technikern aus allen Bereichen. Finde das Leck um jeden Preis. Verstanden?«
    Sifakis nickte und versprach: »Ich werde mein Bestes tun.«
    »Mehr als das«, entgegnete Hjelm. »Übertriff dich selbst.«
    Dann fuhr er fort: »Also zu drittens: Was

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