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Zorn: Thriller (German Edition)

Zorn: Thriller (German Edition)

Titel: Zorn: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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überhaupt noch viel von der Organisation übrig ist«, entgegnete Targamadze überraschenderweise.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Isli Vrapi war ein Solospieler. Seine Söhne sind vierzehn und zwölf Jahre alt. Er selbst war die Organisation.«
    »Und es gab keinen Sicherheitsplan? Ihm musste doch bewusst gewesen sein, dass so etwas passieren kann, oder?«
    »Aus diesem Grund hatte er ja vier Leibwächter.«
    »Die ihn letztlich im Stich gelassen haben.«
    Nukri Targamadze streckte sich auf seinem Stuhl und sagte dann abrupt: »Genug gequatscht. Was kann ich tun, um meine Strafe zu verkürzen?«
    Holm und Chavez tauschten Blicke aus. Sie besagten unter anderem: »Jawohl!« und »Wo fangen wir an?«
    »Also gab es keinen Plan B?«, begann Kerstin Holm.
    »Man wird unter Vertrag genommen, um jemanden um jeden Preis zu beschützen«, antwortete Targamadze. »Wenn es einem misslingt, ist man allein. Im besten Fall.«
    »Und wie sah Ihr Plan in der Hütte aus?«
    »Die Sache wurde ja sofort zu ’nem Riesending aufgeblasen. Schießerei mitten in der City einer friedlichen kleinen skandinavischen Stadt. Fünf Tote. In Tiflis hätte keiner auch nur mit der Wimper gezuckt, das kann ich Ihnen sagen. Ich bin nach Arlanda gefahren, um von dort nach Hause zu fliegen, aber da waren so verdammt viele Polizisten im Einsatz. Also bin ich wieder zurück und hab stattdessen mit meiner Schwester geredet. Ich wollte einfach nur den Ball flach halten, bis das Ganze vorbei wäre. Und mich dann wohin auch immer verdrücken.«
    »Und Ihr anderer Kollege, der überlebt hat?«
    »Wir haben uns getrennt, nachdem ich diesen Typen erschossen hatte. Keiner kennt die Identität der anderen. Das ist ja gerade der Sinn der Sache. Ich hab keine Ahnung, wer er ist.«
    »Aber Sie müssen sich doch rein professionell der Frage gestellt haben, was zum Teufel da so schiefgelaufen ist«, sagte Chavez. »Wie wollen Sie denn nach diesem Fiasko einen neuen Job als Leibwächter bekommen?«
    »Ich komme aus Georgien. Dort gibt es Jobs. Wahrscheinlich muss ich nur mein Honorar etwas senken. Dann geht es schnell. Nema problema. «
    »Aber was genau ist eigentlich schiefgelaufen?«
    »Die Einschätzung.«
    »Die Einschätzung der Situation in der Kneipe?«
    »Also, der geplante Coup war ein Projekt mit geringem Risiko. Das hat Isli Vrapi selbst gesagt. Er war entspannt und cool. Aber bevor wir reingingen, checkten vier verdammt professionelle Leibwächter die Lage in der Kneipe. Das müssen Sie mir glauben. Wir wussten, was wir taten.«
    »Also wurden Sie überrascht?«
    »Vollkommen überrumpelt. Da drinnen war kein einziger Profi, ich schwör’s. Wir haben diese Gang von Anfang an gesehen, die Typen waren null gefährlich. Kleinkriminelle, Loser. Ich weiß, wie sie aussehen, wenn sie Rohypnol genommen haben, ich schwör’s.«
    »Sie schwören und schwören«, bemerkte Chavez.
    »Und, liege ich falsch?«
    »Ja, in einem Punkt liegen Sie falsch. Es gab da drinnen einen Profi. Der weitaus professioneller war als Sie.«
    Nukri Targamadze machte eine dezente anerkennende Geste.
    »Aber nicht professionell auf meine Art.«
    »Genau darin liegt das Problem. Er war ganz anders. Weitaus smarter als Sie. Und sogar smarter als Isli Vrapi. Er hat ihn dazu gebracht, die Waffen zu strecken.«
    »Wenn das so einer war, muss er sich aber gut getarnt haben. Ich schwör’s.«
    Chavez lachte auf.
    Holm übernahm: »Und aus welchem Grund waren Sie dort?«
    Targamadze zuckte mit den Achseln. »Meeting«, antwortete er lässig.
    »Jetzt reißen Sie sich mal zusammen. Schließlich bieten wir Ihnen eine Chance auf Strafminderung. Aber nur jetzt. Das können bis zu fünf Jahre hin oder her sein.«
    »Hören Sie, Frau Polizistin. Wir sind Leibwächter. Wir leben zu viert in unmittelbarer Nähe unseres Objekts. Tag und Nacht. Aber wir hören keine Gespräche mit, wir unternehmen keine Versuche, Zusammenhänge zu verstehen. Wir werden dafür bezahlt, dass wir unsere gesamte Aufmerksamkeit nach außen richten. Wir sind wie, na ja, wie der da.« Targamadze nickte zum Venezianischen Spiegel hin. »Wir sind in die eine Richtung blind«, verdeutlichte er. »Aber in die andere sehen wir verdammt klar.«
    »Aber Sie sind bestimmt auch so clever, dass Sie sich abgesichert haben«, wandte Holm ein. »Um in einer Situation wie dieser einen Deal anbieten zu können.«
    »Was haben Sie also in Stockholm gemacht?«, fragte Chavez.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Targamadze.
    »Keinerlei Hinweise

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