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Zorn und Zärtlichkeit

Zorn und Zärtlichkeit

Titel: Zorn und Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Sheenas Benehmen und Gawains offensichtliches Interesse an dem Mädchen. Was für Chancen hatte er schon, wenn ältere, erfahrenere Männer um sie warben? Von Jamie fühlte er sich nicht ernsthaft gefährdet, da Sheena ihn hasst e. Aber Black Gawain stellte eine unerwartete Herausforderung dar. »Du hast uns lange genug aufgehalten, Black Gawain«, sagte er kühl. »Mein Bruder erwartet uns.«
    »Ich habe auch etwas mit Jamie zu besprechen«, erwiderte Gawain friedlich.
    »Handelt es sich um eine Sache, die keinen Aufschub duldet? Das will ich nicht hoffen.«
    »Tut mir leid, dass ich dich enttäuschen muss , mein Junge, wo du dich doch so eifrig bemühst, mich loszuwerden. Nicht, dass ich dir das übelnehmen könnte...« Gawain grinste und warf Sheena einen schmachtenden Blick zu. »Aber nach den starken Regenfällen steht unser Kornspeicher unter Wasser, und darüber will ich mit Jamie reden - jetzt gleich. Wenn Ihr gestattet, mein Fräulein...«
    Er bot Sheena den Arm, und sie nahm ihn, ohne zu zögern. In der Nähe dieses Mannes fühlte sie sich erstaunlich wohl. Er wirkte sehr anziehend mit seinem dichten dunklen Haar - und für einen Hochländer war er bemerkenswert höflich. Finde ich ihn nur deshalb so nett, fragte sie sich. Ja, vermutlich. Sie hatte die Gesellschaft der ungebärdigen, anmaßenden MacKinnion-Brüder viel zu oft ertragen müssen. Kein Wunder, dass ihr Black Gawain gefiel. Sie wusste seine Manieren zu schätzen, ein zuvorkommendes Benehmen, das sie daheim als selbstverständlich betrachtet hatte und auf Schloss Kinnion schmerzlich vermißte.
    Sie zwang sich zur Ruhe, während sie sich dem Tisch des Lairds näherten, und hielt seinem Blick stand. Seine braunen Augen waren unergründlich, denn James MacKinnion verbarg seine Gefühle ebenso wie sie.
    Er stand auf, bewunderte erneut ihre Schönheit, ihre makellose Haut, die leuchtenden blauen Augen, das üppige Haar, das ihr auf den Rücken fiel.
    Förmlich ergriff er ihre Hand. »Ich dachte schon, unser Gast würde sich weigern, uns die Ehre zu geben. Ihr seid doch nicht krank?«
    »Nur müde«, entgegnete Sheena tonlos. »Ich habe schlecht geschlafen.«
    »Nun, dann haben wir immerhin etwas gemeinsam«, murmelte Jamie vielsagend, wies auf den Stuhl an seiner Seite und drückte sie mit sanfter Gewalt darauf.
    Das Blut stieg ihr in die Wangen. Warum musste er sie an die vergangene Nacht erinnern - an seine Begierde, die er so offen gezeigt hatte? Black Gawain stand dicht hinter ihr, ebenso irritiert von dieser Bemerkung wie sie.
    Sheena wünschte, sie könnte ihm alles erklären und seine Hilfe erbitten. Doch er war Jamies Gefolgsmann. Würde er noch ein einziges Wort mit ihr sprechen, nachdem der Laird sein Interesse an ihr klar zum Ausdruck gebracht hatte?
    Als Colen vortrat, um links von Sheena Platz zu nehmen, schob ihn Gawain schnell beiseite und setzte sich auf den Stuhl. Der Junge war wütend genug, um seinen Vetter zur Rede zu stellen, doch das verhinderte Jamie mit einem scharfen, mißbilligenden Blick. Colen lief feuerrot an, machte auf dem Absatz kehrt und verließ die Halle. Der Laird wandte sich zu Gawain. »Was führt dich zu mir, Vetter?« fragte er kühl.
    Gawain grinste. »Brauche ich einen Grund, um diese Halle zu betreten?«
    »Du hast meinen Bruder beleidigt.«
    »Wirklich! Nun, der Bursche muss noch einiges lernen, bevor er sich in den Kampf um ein schönes Mädchen stürzen kann.«
    »Und du willst es ihm beibringen?«
    Sheena preßte wütend die Lippen zusammen. Die beiden redeten über sie, als wäre sie gar nicht anwesend - obwohl es bei dem erwähnten Kampf um sie ging. Der Mann, den sie fürchtete, hielt ihre Hand immer noch fest. Seine Finger waren erstaunlich warm - und so stark.
    Gawain seufzte. »Was bedeutet das alles, Jamie? Der Junge sagt, sie wäre verlobt, und sie behauptet das Gegenteil.«
    »In der Tat?« Jamies Stimme klang seidenweich. »Wie dem auch sei - ich wäre dir dankbar, wenn du deine Wünsche bezähmen würdest, bis sie sowohl mir als auch Colen einen Korb gegeben hat.«
    »Ich werde niemals...« Sheena wurde von einem warnenden Druck seiner Finger unterbrochen, und sie war klug genug, um in Gawains Gegenwart keinen Streit heraufzubeschwören. Wenn Jamie ihre Antwort erst hören wollte, wenn sie allein waren, so würde sie ihm diesen Gefallen tun.
    »Was wolltet Ihr sagen, Fräulein?« fragte Black Gawain, doch als sie den Kopf schüttelte, bedrängte er sie nicht weiter.
    »Ihr habt Euch also noch

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