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Zorn und Zärtlichkeit

Zorn und Zärtlichkeit

Titel: Zorn und Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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es ja versuchen. Verschwendet nur Eure Zeit das kümmert mich nicht.«
    Jamie wusste genau, warum sie so zuversichtlich lächelte.
    »Deine Tante in Aberdeen wird mir sicher die nötigen Hinweise geben.«
    Nun sah sie sich in die Enge getrieben. »Ich hasse Euch, James MacKinnion!«
    »Tatsächlich?« Er seufzte müde auf. »Das bezweifle ich keineswegs. Aber du hasst nur meinen Namen, nicht mich, und das habe ich allmählich satt.« Sie hielt den Atem an, und er fügte schnell hinzu: »Als wir uns zum erstenmal sahen, hattest du nichts gegen mich einzuwenden. Du fürchtest mich erst, seit du weißt, wer ich bin. Erkläre mir das - wenn du es kannst.«
    »Ich habe Euch nichts zu erklären«, entgegnete sie unsicher.
    »Nein, natürlich nicht«, bestätigte er ironisch. »Du willst deine Schwierigkeiten beseitigen, indem du sie einfach nicht zur Kenntnis nimmst. Deshalb werde ich es dir erklären: Du hast grässliche Geschichten gehört, und deshalb hattest du Angst vor mir, bevor wir uns trafen. Widersprich mir doch, wenn ich mich irre, Sheena.« Sie schwieg, und er fuhr fort: »Ich frage dich nicht, was du gehört hast, und ich leugne nicht einmal, dass manche Gerüchte der Wahrheit nahekommen. Aber du muss t mir zugestehen, dass einige Leute zu Übertreibungen neigen, wenn sie Dinge weitererzählen, die sie nicht mit eigenen Augen beobachtet haben.«
    »Ich fürchte, dass diese Berichte der Wahrheit entsprechen«, erwiderte Sheena kühl.
    »Nur in gewissen Fällen, Sheena«, antwortete er ernsthaft. »Und die reichen nicht aus, um mich zu verdammen.«
    »Was ich erfahren habe, genügt mir. Ich weiß, dass man Euch nicht über den Weg trauen darf.«
    Jamies Augen wurden schmal. »Schau mich an, Sheena. Denk nicht an meinen Namen - betrachte mich so, wie ich vor dir stehe. Habe ich dir jemals Grund gegeben, mich zu fürchten. Habe ich jemals dein Leben bedroht oder dir Schaden zugefügt?«
    »Oh, ja! Ihr kommandiert mich herum, Ihr redet von einer Probeehe, obwohl Ihr wisst , was ich davon halte. Und Ihr versucht bei jeder Gelegenheit, meinen Willen zu brechen.«
    »Du verfluchtes halsstarriges Biest!« schrie Jamie. » Dass ich dich begehre, ist mein einziges Verbrechen. Und das ist kein Verbrechen. Wenn du ehrlich wärst, müßtest du das zugeben. Du bist meinen Wünschen gar nicht so abgeneigt, wie du es immer behauptest.«
    »Doch!« rief sie wütend. »Ich schwöre...«
    »Sheena, es ist an der Zeit, diesen dummen Kampf zu beenden.« Plötzlich ging Jamie auf sie zu und blieb dicht vor ihr stehen. »Komm zu mir, Sheena«, bat er mit sanfter Stimme. »Folge deinem Herzen - nur ein einziges Mal.«
    Dazu war sie nicht bereit. Aber sie wich auch nicht zurück. Sie wusste , dass sie sich nicht zu rühren brauchte, denn er würde ohnehin seine Arme um sie legen. Und sie erinnerte sich sehr gut, wie es war, diese Arme zu spüren. Sie Schloss die Augen. Und da entsann sie sich ganz deutlich der Gefühle, die in ihr aufgestiegen waren, als er sie geküßt hatte.
    Seine Hand strich über ihren Rücken, und sie schlug hastig die Augen auf. Behutsam zog er sie an sich. Sonst tat er nichts. Er schaute sie nur durchdringend an. Versuchte er, die Wahrheit zu erkennen?
    »Sheena«, flüstert er, »ich weiß, was geschieht, wenn ich dich küsse. Aber vielleicht hast du es vergessen, und ich muss dein Gedächtnis auffrischen.«
    »Nein, ich habe es nicht vergessen. Es ist ein teuflischer Zauber, der Euch soviel Macht über mich gibt und mich zwingt, Eure Küsse zu genießen. Nur das ist es!«
    »Ein teuflischer Zauber? Da irrst du dich. Der einzige Zauber ist das Glück, das zwei Menschen empfinden, wenn sie einander begehren. Der Teufel hat nichts damit zu tun.«
    »Warum tut ihr mir das an?« rief sie verzweifelt.
    »Ich brauche dich, Sheena. Ich muss einfach in deiner Nähe sein, dich umarmen, dich berühren. Und jetzt sage mir - tue ich dir weh? Nein, unmöglich. Ich drücke dich nur ganz sanft an mich. Und ein Kuss kann dir auch nichts anhaben.«
    Jamie neigte sich zu ihr herab, und sie schrie gepeinigt auf.
    Jetzt sah er die leichte Schwellung an ihren Lippen. »Du bist verletzt? Wieso?«
    »Ich - ich bin gestürzt«, log Sheena erfolglos.
    Er starrte sie an, dann geriet er plötzlich in Wut. »Bei Gott, das ist nicht wahr!« Er ließ sie los und trat zurück, voller Angst, er könnte sich vergessen und sie ohrfeigen. »Erst gestern bist du hierher zurückgekommen und hast dich bereits einem anderen hingegeben! Alle dürfen

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