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Zorn

Zorn

Titel: Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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los?«
    »Wir müssen den Container überprüfen«, antwortete Lester.
    Lucas streckte den Kopf über den Rand des Containers.
    Einer der Cops aus dem Wagen sagte: »Hey, das ist Davenport.«
    Der zweite begann zu lachen. »Hallo, Kollege in Zivil.«
    »Fick dich ins Knie«, knurrte Lucas und schleuderte noch mehr Müll hinaus.
    Als der Wagen sich entfernte, erkundigte sich Sloan: »Na, wie läuft’s?«
    »Wie wohl?«
    Alle lachten.
    Etwa auf halber Höhe entdeckte Lucas die Schachtel.
    Sie lag flach da, als hätte jemand sie vorsichtig in den Container gelegt, so etwas wie eine Bücherkiste, sorgfältig verschlossen. »Ich hab was«, rief er hinaus.
    »Bringen Sie’s raus«, sagte Lester.
    »Das Ding steckt fest …« Lucas warf noch mehr Müll aus dem Container, um an die Schachtel heranzukommen. Sie war auf der einen Seite durchweicht – hauptsächlich von Fett und Tomatensauce – und gab nach. Lucas schaufelte die Seiten frei, schob eine Hand darunter und nahm sie heraus.
    Dann stellte er die Kiste auf die oberste Stufe der Trittleiter, kletterte auf den Rand des Containers, schwang die Beine darüber, hob die Schachtel herunter und stellte sie direkt unter das Licht auf den Boden, so dass Mottenschatten darüberhuschten. Sobald die anderen vier sich darum versammelt hatten, zog er den Deckel auseinander.
    Darin befanden sich zwei Kinderjeans, sorgfältig zusammengelegt, ein Teenager-BH und eine weiße Bluse.
    »Scheiße«, sagte Lester.
    »Sie sind tot. Hab ich’s euch nicht gesagt?«, fragte Hanson.
    Sloan fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Lacey, der eine Zigarette geraucht hatte, ließ sie auf den Boden fallen und trat sie wütend aus.
    Lucas trug den durchweichten Karton zu Hansons Wagen und stellte ihn in den Kofferraum. »Wann wollt ihr Mr Jones herholen?«, erkundigte er sich.
    »Ich rufe ihn vom Büro aus an, sobald ich mit Daniel gesprochen habe«, versicherte Lester.
    »Ich möchte dabei sein«, sagte Lucas. »Aber zuerst muss ich duschen. Wartet auf mich.«
    »Auf so unwichtige Leute wartet man nicht«, erklärte Hanson. »Also machen Sie schnell.«
    Lucas lief zu seinem Jeep.
    »Und wer soll die Scheiße in den Container zurückschmeißen?«, rief Lacey ihm nach.
    »Ich ermittle; ich bin kein Putzmann«, antwortete Lucas, setzte sich in seinen Jeep und fuhr los.
    Zu Hause zog er sich splitternackt aus, steckte bis auf die Stiefel und das Hemd alles, was er angehabt hatte, in einen Müllbeutel und stellte ihn an die Tür. Das Hemd gab er in einen anderen Beutel, den er auf den Küchentisch legte; er würde das Hemd in einem Waschsalon ein paar Mal durch die Maschine jagen. Die Stiefel trug er in die Dusche und schrubbte sie mit Seife und heißem Wasser, bis sie sauber aussahen, und ließ sie zum Trocknen auf dem Boden stehen. Anschließend duschte er selbst, wusch sich die Haare, trocknete sich ab, zog sich an, nahm den Müllbeutel an der Tür, warf ihn auf dem Weg nach draußen in die Tonne und machte sich auf den Weg ins Revier.
    Der Karton stand auf Daniels Schreibtisch, auf einem Haufen Zeitungen. Daniel saß hinter seinem Schreibtisch, Sloan und Lester hatten die beiden Gästestühle. Hanson war nicht da. Ein belustigter Ausdruck huschte über Daniels Gesicht, als Lucas eintrat.
    »Die anderen sagen, Sie hätten schlimmer gestunken als die Schachtel«, begrüßte er ihn.
    »Stimmt«, erwiderte Lucas. »Ich hab mir Klamotten im Wert von fünfzig Dollar ruiniert, vorausgesetzt, es gelingt mir, die Stiefel zu retten. Das stelle ich Ihnen in Rechnung.«
    »Setzen Sie die Stiefel auch mit drauf«, schlug Daniel vor. »Als kleinen Bonus.«
    »Ist Jones auf dem Weg hierher?«, fragte Lucas.
    »Ich hab ihn vor fünf Minuten informiert«, teilte Sloan ihm mit. »Er kommt.«
    »Die Sachen gehören den Mädchen«, erklärte Daniel überzeugt.
    Kurzes Schweigen, bis Lucas sagte: »Ich würde gern mehr über diesen Hinweis an die Polizeizentrale erfahren.«
    Der Tipp, erklärte Daniel, sei von jemandem gekommen, der sich als Nachbar bezeichnete und nicht in die Sache hineingezogen werden wollte. Er behauptete, in die Straße gegangen zu sein, um seinen Wagen zu holen. Da habe er gesehen, wie ein Mann mit Basketball einen Karton in den Container gehoben habe und dann zu Tom’s gegangen sei. Der angebliche Nachbar sagte, aufgrund von Gerüchten, die im Viertel kursierten, wisse er, dass die Polizei nach einem Typ mit Basketball suche.
    »Alle Welt scheint Scrape zu kennen«, bemerkte

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