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Zorn

Zorn

Titel: Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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alte Schecks auftreiben könnten, die er zur Deckung des Visa-Kontos von John Fell ausgestellt hat, finden wir daran möglicherweise DNS-Spuren von ihm – und wenn er in der Datei mit den Sextätern ist, haben wir ihn«, sagte Del. Lucas schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass die solche Schecks noch aufbewahren. Aber einen Versuch ist es wert.«
    5. »Außerdem müssen wir alle Strom-, Gas- und Wasserrechnungen von dem Haus überprüfen«, erklärte Lucas. »Da müsste irgendwo sein Name auftauchen.« Del nickte, gab jedoch zu bedenken: »Damit beschäftigen sich sicher die Kollegen in Minneapolis.« Worauf Lucas fragte: »Ob die auch die Nachbarn überprüfen?« Del antwortete: »Bestimmt. Trotzdem sollten wir es sicherheitshalber checken.«
    »Meinst du, Marcy wird uns Einblick in die Akte des Jones-Falls gewähren?«, wollte Del wissen.
    »Ich glaube kaum, dass sie uns das verwehren kann, aber sonderlich erfreut wird sie nicht sein.«
    Del schlug vor, Druck auszuüben, und Lucas fragte: »Kennst du James Hayworth in St. Paul?«
    Del nickte.
    »Der ist gerade aus Quantico zurück und hat den Kopf voll mit Verhaltenspsychologie. Hayworth weiß, dass Typen wie Fell nicht von einem Tag auf den anderen aufhören, kleinen Mädchen nachzusteigen … Was hältst du davon, wenn wir den mit der Star Tribune zusammenbringen? Der wird für die ein Schreckensszenario entwickeln.«
    Del lehnte sich grinsend zurück. »Wenn Marcy rauskriegt, dass du dahintersteckst, bringt sie dich um.«
    »Mag sein, aber wenn es uns gelingt, das richtige Maß an Druck aufzubauen, wette ich, dass sie uns dazubittet, um die Verantwortung auf mehr Schultern zu verteilen.«
    »Wo sollen wir anfangen?«, fragte Del.
    »Ich könnte Sandy bitten, die Recherchen über vermisste Kinder zu erledigen«, antwortete Lucas. »Die kriegt bedeutend schneller was raus als wir. Und wir wollen ja auch nicht früher als unbedingt nötig über Kollegen aus Minneapolis stolpern … Ich glaube, wir sollten bei den Schulen beginnen.«
    »Wann?«
    »Ich bitte Rose Marie, dich eine Weile von der Task Force abzuziehen, dann können wir schon heute Nachmittag anfangen. Da es sich um sensible Beschäftigungsdaten handelt, die die Leute von der Verwaltung bestimmt nicht gern rausrücken, brauchen wir vermutlich einen richterlichen Beschluss. Wir sollten uns einen ausstellen lassen, der sich auf alle Daten der Schulbehörde von diesem Gebiet bezieht … Wir müssen rauskriegen, wie viele Schuldistrikte es gibt und wie sie verteilt sind.«
    »Kümmere du dich darum, und setz dich mit der Zeitung in Verbindung«, schlug Del vor. »Ich muss zuerst noch ein paar Sachen für die Task Force zum Abschluss bringen. Morgen früh stehe ich dir dann zur Verfügung.«
    Im Büro erläuterte Lucas seiner Rechercheurin Sandy seine Theorien über Fell, erzählte ihr von dem möglichen Kampf zwischen Fell und Smith, dem Crackdealer, und erklärte ihr, was er über die entführten Mädchen erfahren wollte. Sie versprach, sofort mit den Nachforschungen zu beginnen.
    Dann machte Lucas sich daran, die Schulen anzurufen. Dabei stellte er fest, dass es im Stadtgebiet mehr als fünfzig Schuldistrikte gab, die er einzeln bearbeiten musste. Er fing bei den größeren in der Nähe an, wo man für den Einblick in die Belegschaftsakten einen richterlichen Beschluss verlangte.
    Den ersten Verwaltungsangestellten fragte er: »Brauche ich einen richterlichen Beschluss, um herauszufinden, ob Sie in dem relevanten Zeitraum jemanden gefeuert haben? Oder können Sie einfach mit ja oder nein antworten?«
    »Klar kann ich Ihnen das sagen. Lassen Sie mich die fraglichen Akten raussuchen. Ich rufe Sie dann in etwa einer Stunde zurück.«
    Die folgenden fünf Stunden verbrachte Lucas damit, Telefonnummern zu wählen und Verwaltungsangestellten immer wieder die gleichen Fakten zu erklären. Am Ende wusste er, dass in zwölf von fünfundfünfzig Schuldistrikten in der fraglichen Zeit männliche Lehrer entlassen worden waren.
    »Den Namen darf ich Ihnen nicht geben, aber der Wortlaut der Akte deutet darauf hin, dass eine Beschwerde der Eltern gegen diesen Mann vorlag, die nicht weiter verfolgt wurde … was heißen könnte, dass es um sexuelle Übergriffe ging«, erklärte ein Angestellter.
    »Heterosexueller Sex?«
    »Keine Ahnung. Besorgen Sie sich den richterlichen Beschluss, dann erhalten Sie weitere Informationen.«
    »Bis morgen«, sagte Lucas.
    In zwei weiteren der zwölf Schuldistrikte waren ebenfalls

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