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Zornesblind

Zornesblind

Titel: Zornesblind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Slater
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ein bisschen aus. Ich muss noch einiges planen. Du hast mir einen Haufen zusätzliche Arbeit eingebrockt.« Sie nahm ihre Tasse und verließ den Raum.
    Die Natter sah ihr nach. Als sie verschwunden war, schob er die hohen Glastüren auf. Draußen zog der Himmel sich zu, und der See wogte grafitgrau wie Holzkohle.
    Er holte seine Sachen ins Haus, nahm auf dem Rückweg die Disk – seine geliebte Disk 1 – aus dem Versteck und schob sie zwischen Hose und Hemd.
    Dann lief er ins Obergeschoss, wo Dalia ihn erwartete. Ihre großen, fragenden Augen schwammen in Tränen. Sie versuchte zu sprechen, brachte aber nur ein trockenes Schluchzen heraus und presste eine Hand vor den Mund.
    Die Natter kümmerte es nicht. Er drückte sich sanft an ihr vorbei in ihr Zimmer und nahm ihren Laptop.
    Dalia atmete tief durch. »Nein Gabriel, nicht« , wisperte sie.
    Er hörte nicht auf sie.
    Er nahm den Laptop mit in sein Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich, fuhr den Computer hoch und loggte sich ein.
    Dann schob er die DVD in das Laufwerk.

89
    Als Striker den Anbau mit den Labors betrat, klingelte sein Handy. Auf dem Display stand Sue Rhaemer , das stimmte ihn optimistisch. Vielleicht hatten sie eine heiße Spur zu den Ostermanns gefunden. Er presste das Handy an sein Ohr. »Sue, was hast du für mich?«
    Sie lachte leise. »Beruhig dich, großer Mann, nichts über die Ostermanns. Du musst mit deinem Problem weiterleben.«
    Strikers Optimismus verlor sich. »Was ist der Grund für deinen Anruf?«, fragte er erkennbar enttäuscht.
    »Der Grund ist Bernard Hamilton«, antwortete Sue.
    Das machte Striker hellhörig. »Bernard? Was hat der Idiot jetzt wieder verbockt?«
    Sue kicherte leise. »Nichts Schlimmes. Aber es ist trotzdem eigenartig. Er ruft mich dauernd an und versucht, mich über dich auszufragen.«
    »Über mich?«
    »Und den Fall. Das mit Larisa Logan.«
    Strikers Hände ballten sich zu Fäusten. »Du hast ihm doch nichts erzählt, oder?«
    »Nein, ich hab ihn angeraunzt, er soll meine Leitung nicht blockieren. Na ja, ich wurde neugierig. Und bin ein bisschen kreativ geworden: Ich hab seine GPS -Daten gecheckt. Und das Merkwürdige ist, Bernards Position ist exakt dieselbe wie deine, und zwar schon den ganzen Tag.«
    »Bist du sicher?«
    »Hundertprozentig. Gestern war es genauso. Er hängt sich permanent an dich dran. Als würde er dich verfolgen, checken, wo du bist und so.«
    »Dieser hinterhältige kleine …«
    Striker stockte. Er traute seinen Ohren nicht. Der Wichser kannte kein Pardon, und seine Motive waren offensichtlich. Bernard verfolgte sie, weil er vorhatte, ihnen Larisa vor der Nase wegzuschnappen. Das war nicht nur ein Scheißverhalten unter Kollegen, er setzte die Frau zudem einem hohen Risiko aus.
    Er hatte die Nase gestrichen voll.
    »Der Typ tickt nicht mehr richtig«, muffelte Sue.
    »Schätzchen, du weißt längst nicht alles.«
    »So oder so, Kollegen nachzuschnüffeln ist ja wohl das Letzte! Soll ich das mal bei einem meiner Vorgesetzten ansprechen?«
    »Nein, damit komm ich schon allein klar«, versicherte Striker. »Obwohl ich deine Unterstützung gebrauchen könnte, das heißt, wenn wir ihn wirklich ins Messer laufen lassen wollen.«
    »Schiffswrack, bei mir bist du goldrichtig.«
    Striker grinste. »Ich meld mich wieder.«
    Felicia erwartete ihn schon auf der Cordova Street, in jeder Hand einen Becher Kaffee. Sie reichte ihm einen, registrierte seine harte Miene und wurde ernst.
    »Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?«, wollte sie wissen.
    Er erzählte ihr, was er über Hamilton erfahren hatte, und Felicia entfuhr ein gequältes Stöhnen. »Wetten, der wird uns alles versauen, der Scheißkerl?«
    Striker schüttelte den Kopf und grinste geheimnisvoll.
    »Ich hab da eine Idee.«
    Fünfzehn Minuten später hielt Striker an der Kreuzung Burrard und Pender und ließ Felicia aussteigen. Sie schwang sich aus dem Wagen, drückte die Beifahrertür zu und stellte sich in eine windgeschützte Ecke, etwas abseits von der Straße. Dann zeigte sie ihm die gereckten Daumen, Striker schnappte sich das Funkmikro und schaltete sich zu.
    »Detective Striker an Zentrale«, meldete er sich.
    Sue Rhaemer antwortete. »Hier ist die Zentrale.«
    »Hast du die von mir angeforderte Adresse?«
    »Die von Logan?«, kam es zurück. »Ja, die hab ich auf dein Display gesendet.«
    »Danke«, sagte Striker. »Kannst du meiner Partnerin sagen, sie soll auf Chat Channel gehen?«
    »Mach ich.«
    »Ich bin auf

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