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zorneskalt: Thriller (German Edition)

zorneskalt: Thriller (German Edition)

Titel: zorneskalt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colette McBeth
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sehr plausibel klingt, aber es ist wahr, bevor ich erkannte, dass mich das noch verzweifelter erscheinen lassen musste.
    Ihr Partner schrieb meine Aussagen mit, sah gelegentlich zu DS Richardson hinüber – Soll ich diesen Scheiß wirklich mitschreiben? – und kritzelte dann weiter.
    » Soviel ich weiß, haben Sie vor einiger Zeit einen Stalker angezeigt …« Sie blätterte in ihrem Notizbuch. » Vor über einem Jahr.«
    » Ganz recht.«
    » Und Sie denken, die beiden Fälle könnten zusammenhängen?«
    » Nein, ich denke, dass ich das denken soll.«
    » Würden Sie mir bitte erklären, wie Sie das meinen?«
    » Damit meine ich, dass der Stalker, wenn man ihn so nennen kann … Nun, er hat mir Briefe und E-Mails geschickt, die nicht weiter aufregend, sondern eher harmlos waren. Dann verschwindet Clara, und plötzlich bekomme ich SMS und Briefe, und jemand bricht bei mir ein, wechselt Fotos aus und hinterlässt Dinge wie dies hier.« Ich zeigte auf die Stereoanlage. » Das ist nicht das Gleiche. Es fühlt sich nicht wie dieselbe Person an.« Ich trat ans Fenster, um durch die Lamellenjalousie hinauszusehen, und seufzte schwer. Auf der Straße war es ruhig; die Reporter und Kamerateams waren fort, hatten einen mit leeren Kaffeebechern übersäten Gehsteig hinterlassen.
    » Bei Stalkern erleben wir oft, dass ihre Aktivitäten so beginnen und dann eskalieren, das kommt häufig vor«, erklärte DS Richardson.
    Sie hörte mir nicht zu, sie verstand nicht, was ich zu sagen versuchte. Deshalb drückte ich mich deutlicher aus. » Ich glaube nicht, dass Clara tot ist.« Ich fixierte einen dunklen Punkt an der Wand, dicht unterhalb des Spiegels, vielleicht ein Fingerabdruck, nur um die beiden nicht ansehen zu müssen. Dann wandte ich mich wieder an DS Richardson und sagte: » Ich glaube, dass sie die Stalkerin ist. Ich denke, sie versucht, mir ihre Ermordung anzuhängen.« Meine Worte hallten laut und unglaubwürdig klingend durch den Raum. Niemand sah mich an, niemand sagte etwas, bis ich gegen meine eigene Regel verstieß und die Stille ausfüllte.
    » Das weiß ich bestimmt«, sagte ich.
    Sie blieben noch eine Stunde und stellten alle auf der Hand liegenden Fragen, zum Beispiel: Wie ist sie Ihrer Meinung nach hier reingekommen? Glauben Sie, dass jemand ihr hilft? Und die schwierigste Frage von allen: Warum würde sie ihrer besten Freundin einen Mord anhängen wollen? Darüber hätte man eine ganze Dissertation schreiben können – Erörtern Sie, weshalb Rachels und Claras Freundschaft in Feindschaft umgeschlagen ist –, aber weil ich bezweifelte, dass DS Richardson und ihr Partner mir hätten folgen können, speiste ich sie damit ab, dass ich auf Unzurechnungsfähigkeit plädierte. Sor r y, Clara. Ich weiß, dass dir dieses Etikett nicht gefällt, aber du hattest mir ehrlich gesagt nicht allzu viele Optionen gelassen.
    Am meisten beunruhigte mich die Frage, wie du hier reingekommen warst. Nicht ursprünglich, meine ich, das Foto auszutauschen war einfach gewesen – du hattest noch den Wohnungsschlüssel. Aber seither hatte ich die Schlösser austauschen lassen. Das Wissen, dass du nach Belieben ungesehen hier eindringen konntest, war zermürbender, als du dir jemals vorstellen könntest. Das Klicken von Eiswürfeln im Eisbereiter, ein tropfender Wasserhahn, eine Stimme unter dem Fenster … Jeder unerwartete Laut ließ mich zusammenfahren. Ich konnte nicht mehr schlafen, ich musste etwas unternehmen, um mich wieder sicher fühlen zu können.
    » Was mich am meisten zermürbt«, sagte ich zu Jake, » ist der Gedanke, dass sie mich beobachtet und ich sie nicht sehen kann.« Wir saßen in der Küche, waren von der fünften Tasse Kaffee an diesem Tag zittrig und fragten uns, was zum Teufel wir mit uns anfangen sollten.
    Schweigen lastete einen Augenblick lang auf uns, bis Jake aufstand und den Raum verließ, wobei er murmelte, dass er für Montag Aufnahmen mit verdeckter Kamera vorbereiten müsse.
    Das brachte mich auf eine Idee.
    Kameras.
    Wenn ich dich auf Band hätte, würden sie mir glauben müssen.
    Ich klappte meinen Laptop auf und googelte Überwachungskameras. Ich konnte sie im Doppelpack kaufen – eine für die Küche, eine fürs Wohnzimmer – und mir die Bilder auf dem Laptop ansehen, wenn ich außer Haus war.
    Dich beobachten, wie du mich beobachtetest.
    Ich rief nach Jake und erzählte ihm von meiner Idee.
    » Genial«, sagte er und küsste mich auf die Stirn. » Wie schnell kannst du sie kriegen?«
    Auf der

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