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zorneskalt: Thriller (German Edition)

zorneskalt: Thriller (German Edition)

Titel: zorneskalt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colette McBeth
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Stablampe und Handy mit und machte mich auf den Weg.
    Der böige Wind war Fluch und Segen zugleich: Ich konnte nichts als die Windgeräusche hören, andererseits übertönten sie auch meine eigenen Schritte. Ich ging zu der Stelle, an der James vor fünf Minuten in die Nacht verschwunden war, und benutzte dieselbe kurze Treppe zum Strand hinunter.
    Dort stapfte ich in weichem Sand weiter, der mich ausbremste. Ich fühlte meine Waden brennen, war vor Anstrengung bald außer Atem. Vor mir versprühten die Wogenkämme weiße Gischt. Ich blieb einen Augenblick stehen, um mich auszuruhen, atmete die salzhaltige Luft tief ein und sah dabei zum Nachthimmel mit den vertrauten Sternbildern auf.
    Obwohl meine schweren Herzschläge mir zeigten, dass ich Angst hatte, fühlte ich mich kaum je lebendiger als an diesem Strand. Das Gefühl von Gefahr, die lockende Entdeckung, die Rauheit der Natur auf diesem finsteren, einsamen Strandabschnitt … Gemeinsam bewirkte dies alles, dass mich Lebenskraft durchpulste. Ich war noch nicht tot.
    Ich suchte den Strand nach sich bewegenden Schatten ab, ohne welche entdecken zu können. In der Ferne sah ich eine Reihe dunkler, leicht windschiefer Strandhütten und nahm an, er war in einer davon verschwunden. Aber als ich näher kam, war kein Geräusch zu hören, kein Lebenszeichen zu entdecken. Der Wind ließ mich frösteln, als ich mir vorstellte, James und du könntet mich sehen und überfallen. Was dann? Niemand wusste, wo ich war. Niemand würde auf die Idee kommen, mich hier zu suchen.
    Dann fiel mein Blick auf eine Reihe kleinerer Hütten etwas tiefer in den Dünen. Ganz links außen stand eine gelb gestrichene Hütte, unter deren Tür ein schmaler Streifen Licht zu sehen war. Als ich darauf zuging, wurde mir klar, wo ich sie schon einmal gesehen hatte – auf dem gerahmt in deinem Schlafzimmer stehenden Foto, das deinen Dad vor einem Campingkocher sitzend zeigte. Dies war die Strandhütte deines Vaters. Wie ergreifend, dass du sie jetzt als Zufluchtsort gewählt hattest, und wie seltsam, dass niemand daran gedacht hatte, dich hier zu suchen.
    Ich schlich näher heran und konnte nun endlich ein Gespräch hören, auch wenn das Heulen des Windes es immer wieder unterbrach. Unverkennbar deine Stimme, aber auch seine. Selbst nach all diesen Jahren hatte ich seine Worte noch im Ohr.
    Rachel, du gottverdammte Schlampe!
    Ich blieb stehen, sehnte mich plötzlich nach der Sicherheit meines Wagens und machte mich auf den Rückweg, auf dem der Wind mir Sand in die Augen trieb. Ich weiß nicht, wie weit ich gekommen war – nicht weit genug –, als ich hörte, wie hinter mir knarrend eine Tür aufging. Dann waren Stimmen zu hören – deine und seine –, die sich verabschiedeten, und mir wurde bewusst, dass er mir in meinen Fußstapfen folgte. Das Blut stieg mir in den Kopf, machte mich leicht schwindlig, während mir ein eisiger Schauder über den Rücken lief.
    Mein Körper schrie danach loszurennen, aber gegen diesen Drang musste ich ankämpfen. Er würde mich sofort entdecken, wenn ich rannte, selbst wenn er mich in der stockfinsteren Nacht bisher nicht gesehen hatte.
    Er ging schneller als ich, machte längere Schritte, sodass das Knirschen des Sands unter seinen Füßen und sein Atem, ein keuchendes Rasseln, allmählich näher kamen. Ich spürte diese Geräusche als ein Kribbeln, das mich durchlief.
    Ruhe bewahren, nicht in Panik geraten.
    Und dann erreichte ich die Abzweigung.
    Dort stand ein großer schwarzer Müllcontainer, hinter dem ich mich verstecken konnte. Ich duckte mich dahinter. Seine Schritte kamen unaufhaltsam näher, ließen meinen Körper vibrieren.
    Eins, zwei, drei, vier … Ich zählte mit.
    … neun, zehn Sekunden.
    Bei dreizehn ging er an mir vorbei.
    Ich wartete, zu keiner Bewegung imstande, bis die Geräusche einer ins Schloss fallenden Autotür und eines anspringenden Motors mich mit Erleichterung durchfluteten. Dann ließ ich mich zurücksinken und atmete erstmals seit einigen Minuten wieder tief durch.
    Zurück in meinem Mini riss ich ein Blatt vom Notizblock und schrieb eine kurze Mitteilung für dich.
    Liebe Clara,
    die Wahrheit, ein für alle Mal.
    Keine Lügen.
    Nur du und ich.
    Ich warte zu Hause auf dich, allein.
    Rachel
    Ich las noch einmal, was ich geschrieben hatte, dann faltete ich den Zettel zusammen und schlich über den Strand zu der gelben Hütte zurück. In ihrem Inneren brannte kein Licht mehr, aber ich war mir sicher, dass du darin warst. Ich schob

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