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Zu cool für dich

Zu cool für dich

Titel: Zu cool für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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behauptete John Miller. »Aber Ted lag heute Abend ein paarmal daneben. Er kam zu spät zur letzten Probe, hatte deshalb die neuen Arrangements noch nicht drauf.«
    Scarlett nickte und sah sich um. Das Gedränge an der Bar wurde immer dichter; ständig stieß jemand gegen uns. Lucas trat hinter John Miller und brachte das Kunststück fertig, gleichzeitig zwei Bier zu balancieren und ihm einen Schlag gegen den Hinterkopf zu versetzen. »Falls du zufällig eine Minute Zeit übrig hast, wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn du zu uns rüberkämst. Wir reden nämlich gerade mit dieser
A&R
-Frau, die uns vielleicht einen Super-Gig in Washington vermittelt. Natürlich nur, wenn es dich interessiert.«
    John Miller rieb sich den Hinterkopf. »Washington? Echt?«
    »In diesem großen Club, wo wir
Spinnerbait
gesehen haben, weißt du noch?« Lucas schnitt eine Grimasse. »
Spinnerbait
ist das Letzte.«
    »
Spinnerbait
ist das Letzte«, wiederholte John Miller und nahm sich eins der beiden Biere. »
Spinnerbait
ist eine Band«, sagte er zu Scarlett.
    »Ah ja«, antwortete sie.
    »Komm schon«, meinte Lucas. »Sie will mit uns allen sprechen. Daraus könnte echt was werden, Mann.«
    »Bin gleich wieder da.« John Miller drückte Scarletts Arm. »Muss nur kurz ein paar offizielle Entscheidungen mittreffen und so. Bandgeschäfte.«
    »Kein Problem«, sagte Scarlett. John Miller folgte Lucas. Ted rutschte, damit die beiden auf der Bank neben ihm Platz fanden. Dexter lehnte mit dem Rücken an der Wand; er faltete ein Streichholzheftchen auseinander und wieder zusammen, während er Arianna Moss aufmerksam zuhörte.
    »Du Ärmste«, sagte Chloe zu Scarlett. »Der ist ja ganz besessen von dir.«
    »Er ist sehr nett«, antwortete Scarlett.
    »Er ist ein Loser.« Chloe hopste vom Barhocker runter. »Ich muss aufs Klo. Kommst du mit?«
    Ich verneinte. Sie drängte ein paar Typen beiseite und verschwand im Gewühl. Auch Jess war aus irgendeinem Grund schon wieder weg. Durch die hin und her schiebende Menge bekam ich Dexter nur noch gelegentlich ins Blickfeld. Es sah aus, als würde er Arianna Moss gerade was erklären. Sie nickte, trank ab und zu einen Schluck von ihrem Bier. Ted und Lucas bequatschten irgendwas untereinander. John Miller dagegen war überhaupt nicht bei der Sache, sondern guckte alle paar Sekunden zu uns rüber, um sich zu vergewissern, dass Scarlett nicht die Flucht ergriff.
    Weil er mich dauernd anstarrte, fühlte ich mich verpflichtet was Positives zu sagen. »John Miller ist wirklich nett.«
    »Stimmt«, erwiderte Scarlett. »Aber ein bisschen zu jung für mich. Ich fürchte, er eignet sich nicht wirklich als Vater, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Am liebsten hätte ich ihr gesagt, dass das keine wesentlicheRolle dabei spielte, ob eine Beziehung funktionierte oder nicht; jedenfalls keine so wesentliche, wie man hätte annehmen können. Aber ich beschloss, lieber den Mund zu halten. »Seit wann gehst du mit Dexter aus?«, fragte sie.
    »Noch nicht lang.« Ich warf einen Blick zu dem Tisch rüber, an dem sie saßen. Dexter gestikulierte beim Sprechen; Arianna Moss lachte und zündete sich eine Zigarette an. Man hätte meinen können, die beiden hätten ein Date. Wenn man es nicht besser gewusst hätte.
    »Er scheint toll zu sein«, sagte sie. »Nett. Und witzig.«
    Ich nickte. »Ja, ist er.«
    Plötzlich brach Ted neben mir durch eine Gruppe großer, vollbusiger Mädchen in knappen T-Shirts , die anscheinend eine Junggesellinnenparty feierten; denn eine von ihnen trug einen Schleier, der Rest Barbie-Hütchen. »Zwei Bier!«, brüllte Ted dem Barkeeper in seiner dauergereizten Art zu und brütete dann noch einen Moment vor sich hin, bevor er uns wahrnahm.
    »Wie läuft’s?«, fragte ich ihn.
    Er warf einen finsteren Blick Richtung Tisch. »Bestens. Noch eine Stunde, und Dexter hat sie abgeschleppt. Nicht, dass das der Band groß weiterhelfen würde.«
    Scarlett sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, aber ich sagte bloß: »Ach, wirklich?«
    Ted zuckte mit den Schultern, als würde ihm erst jetzt klar, dass diese Art Bemerkung ausgerechnet mir gegenüber vielleicht nicht so passend war. Was ihn allerdings nicht davon abhielt weiterzureden. »So ist er eben, weißt du. Hat immer schnell was laufen mit irgendeiner Frau. Dann geht die Geschichte schlecht aus, was unsnatürlich gleich wieder einen Gig oder eine Wohnung versaut. Oder es fehlt plötzlich ein Hunderter, um Essen einzukaufen. Solche Sachen bringt er

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