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Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Regel unkommunikativ. Sie war bereit, ihm erst einmal alles nachzusehen, weil sie fand, dass er es sich verdient hatte. An den Nachmittagen führte sie Wanderungen oder Kajaktouren. Es hatte sich schnell herumgesprochen, dass sie solche Touren anbot, mittlerweile hatte sie schon mehr Aufträge, als sie erledigen konnte. Sie fand’s herrlich.
    Abends ging sie zu Joe aufs Boot, tätschelte die schläfrige Ashes und schlüpfte zu Joe ins Bett; dann atmete sie seinen Duft ein, spürte seine Körperwärme und fragte sich, wie um alles in der Welt sie sich je wieder daran gewöhnen sollte, allein zu schlafen.
    »Vielleicht kannst du dir ja eine aufblasbare Puppe kaufen und meine Gesichtszüge draufmalen«, sagte Joe.
    Sie verstummte. »Wie bitte?«
    »Du hast dich gefragt, wie du je wieder ohne mich schlafen könntest.«
    »Ich hab das laut gesagt?«
    »Ja, klar. Du hast gesagt: ›Wie um alles in der Welt soll ich mich je wieder daran gewöhnen, allein zu schlafen?‹ Ich mache ja nur Vorschläge. Du könntest ja auch mein Foto auf dein Kopfkissen kleben.«
    »Du machst dich über mich lustig.«
    »Und du machst mich noch fix und fertig.« Er wälzte sie herum – es ging ihm eindeutig besser -, legte sich auf sie und küsste sie fest auf den Mund. »Die Antwort ist ganz einfach, Red. Bleib bei mir. Bleib einfach hier.«
    Ganz einfach … Hatte er einfach gesagt?
    Sie lag da, von ihm eingehüllt, ihr Herz und ihre Seele beängstigend eng mit ihm verbunden; und da wusste sie einfach: Wenn sie das hier aufrechterhielt, dann würde sie sich verlieren und … am Ende so werden wie Camille.
    Joe strich mit den Fingern ihren Haaransatz entlang, lieb und zärtlich. »Entspann dich, Red. Ich möchte dir nicht wehtun.«
    Summer war sich nicht ganz sicher, was er an sich hatte, aber selbst wenn sie sich blitzgescheit fühlte, durchschaute er sie sofort, ihre Neurose, alles – und erkannte ihr wahres Ich. Anders als jeder andere Mensch auf Erden war er imstande, sie zu nerven, sie scharfzumachen, sie alles in Frage stellen zu lassen, woran sie glaubte, und ganz allgemein die unangenehmsten Gefühle in ihr zu wecken.
    Er wollte Antworten. Er wollte sie zwar nicht bedrängen, aber sein Drang und sein Verlangen waren da, die dritte Person im Raum. Am Ende würde sie sich der Beziehung stellen müssen, aber jetzt umarmte sie ihn nur fest und sagte gar nichts.
    Joe seufzte leise auf und erwiderte ihre Umarmung, dann legte er seine Wange auf ihren Kopf, strich ihr mit den Lippen über die Schläfe und schlief ein.
    Aber Summer blieb danach noch lange, lange wach.
     
    Ein paar Tage später saß sie hinter dem Tresen von »Creative Interiors« am Computer. Sie hatte endlich alles eingegeben, seit Braden gegangen war, und sie war auch dahintergekommen, wie man die Einnahmen und Forderungen ins Hauptbuch exportierte.
    Camille kam herein und bot ihr geeisten Tee an, der, wie immer, köstlich schmeckte. »Kava?«
    »Ja«, sagte Camille.
    Summer kniff die Augen zusammen. »Ist das nicht ein Heilmittel gegen gebrochene Herzen?«
    »Es hilft gegen vielerlei.«
    »Mom, wenn du etwas mit Kenny anfangen willst, warum gehst du dann nicht einfach mit ihm aus?«
    »Schätzchen, manche Dinge sind eben sehr kompliziert.«
    Erzähl mir davon . »Er ist ein guter Mensch.«
    Camille tat so, als hätte sie die Bemerkung nicht gehört, sah auf die Uhr und sagte leise: »Oh, so spät schon.«
    Summer seufzte und trank ihren Tee gegen gebrochene Herzen. Am Ende würde der Brand aufgeklärt sein, aber dann wäre sie schon längst fort. Im Grunde hätte sie jetzt schon abreisen können. Das größte Teil des Papierkrams, der mit dem Brand zusammenhing, war erledigt, den Rest mussten die laufenden Ermittlungen seitens der MAST und der Versicherung klären.
    In Wirklichkeit war Summer aber noch nicht bereit, wieder abzureisen. Sie war noch nicht so weit, die aufblühende Beziehung zu ihrer Familie aufzugeben.
    Und sie wollte ziemlich sicher nicht das aufgeben, was sie allabendlich mit Joe tat.
    Sie tippte auf ENTER und schickte die Einnahmen und Guthaben auf ihren Weg ins Hauptbuch. Die Einnahmen wurden sofort mit einem blinkenden Warnhinweis zurückzugewiesen. Sie könnten erst dann verbucht werden, wenn die Zahlen übereinstimmten.
    Häh?
    Sie überprüfte alle Schritte, aber es schien alles in Ordnung zu sein. Sie hatte die Einnahmen, die die Registrierkasse verzeichnete, in den Computer eingeben. Sie wusste, dass Braden die Einnahmen im Nachhinein eingegeben

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