Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
Vom Netzwerk:
blickte in die Runde. »Also. Wer zahlt das Geld bei der Bank ein?«
    »Wer immer gerade vorbeikommt«, sagte Tina und zuckte verwundert die Achseln. »Du bist doch schon eine Weile hier. Du hast doch gesehen, wie das läuft.«
    Ja. Alle hatten Zugang zur Kasse, und niemand wachte allzu aufmerksam darüber. Absolut jeder hätte sich im Umschlag mit den Einzahlungen bedienen, sich eine Handvoll Bargeld schnappen und den Einzahlungsbeleg fälschen können; niemand hätte etwas bemerkt. »Wer macht die Kasse bei Ladenschluss?«
    »Dieselbe Antwort«, antwortete Tina. »Wer immer arbeitet. Die Kasse spuckt einen Ausdruck aus, der uns sagt, wie viel da ist. Zur Überprüfung werden die Schecks zusammenaddiert. Das Bargeld wird zusammenaddiert. Schließlich werden die Summen sicherheitshalber verglichen.«
    »Und das wird auch ganz bestimmt getan?«
    »Es soll getan werden«, sagte Chloe. »Sonst bekommen wir Ärger.«
    Aber da tauschten Tina und Camille einen langen Blick miteinander. Einen langen schuldbewussten Blick.
    Bill stöhnte. »Oh, diese Damen.«
    »Okay, wir prüfen das nicht immer nach«, gab Tina zu. »Ich vertraue dem Ausdruck. Ich meine, ein Computer kann doch nichts falsch addieren, das weiß doch jedes Kind.«
    »Ich auch«, sagte Camille leise. »Ich habe dem Ausdruck auch vertraut.«
    Chloe zuckte zusammen. »Und hier muss ich wohl zugeben, dass ich die Zahlen nie addiert habe, sondern es nur behauptet habe.«
    Bill legte die Hände an den Kopf. » Verflucht noch mal .«
    Summer seufzte. »Es gibt also kein Kontrollsystem?« Die Frage wurde schlicht mit ausdruckslosen Blicken quittiert. »Okay, wir kommen gleich darauf zurück, wie dumm das ist. Ihr füllt einen Einzahlungsschein aus, richtig? Auf dem die Summe des Bargelds und der Schecks verzeichnet ist? Also wäre es schwierig für jemanden, die Bargeldsumme und die Gesamtsumme zu ändern, richtig?«
    Noch ein Blick wurde zwischen den Schwestern getauscht.
    Chloe schaute zur Decke.
    »Hallo«, sagte Summer, »jemand zu Hause?«
    »Ich trenne nicht immer die Beträge«, gab Tina zu. »Manchmal habe ich nur die Gesamtsumme eingesetzt, ohne die Beträge der Schecks und des Bargelds nachzuprüfen.«
    »Ich auch«, sagte Camille.
    Chloe fügte ein schuldbewusstes Schulterzucken hinzu.
    Bill schüttelte nur den Kopf.
    Summer seufzte. »Also wird die Einnahme zur Bank gebracht von jemandem, der gerade verfügbar ist, ohne dass die Schecks und das Bargeld einzeln aufgeführt werden, und dann dem Konto gutgeschrieben. Euch allen ist wohl klar, dass es nur vier verschiedene Stellen gibt, wo die ganze Sache schiefgehen kann, wenn das Bargeld von den Schecks getrennt werden kann, ohne dass ein Kontrollsystem dies verhindert.«
    »Wie hoch ist die Differenz?«, fragte Bill ruhig.
    »Dreihundertfünfzig Dollar allein für die erste Monatshälfte«, sagte Summer. »Und ich gehe jede Wette ein, dass das Problem schon eine Weile existiert, also mindestens 350 Dollar in allen Geschäftsjahren … Wir müssen das überprüfen.«
    Tina runzelte noch stärker die Stirn. »Im Computer?«
    »Ich kann es versuchen, aber ich brauche Hilfe.«
    Tina biss sich auf die Unterlippe. »Ich wüsste nicht, wo ich da anfangen sollte.«
    Camille erschreckte Summer, indem sie ihr die Hand drückte. »Ich helfe dir.«
     
    Joe hatte einen langen, enorm frustrierenden Tag hinter sich. Er hatte versucht, entgegen dem Wunsch seines Arztes und Physiotherapeuten, wieder ins Büro zu gehen, aber noch bevor er das Boot verlassen hatte, war er auf dem Oberdeck über Ashes gestolpert, wobei eine Krücke im Wasser landete und er selbst fast auch, und am Ende des Tages war er es leid, krank und müde zu sein, absolut leid.
    Er ging zu Bett, genervt und gereizt.
    Stunden später schaute Summer bei ihm vorbei, sie erschien in der offenen Tür zwischen der Pantry und dem Schlafzimmer. Der Mond stand hoch am Himmel, das Meer war ruhig. Wortlos kam sie näher, blieb am Fußende des Bettes stehen und streifte langsam die Träger von einem dieser leichten Sommerkleider ab, die er so gern an ihr sah.
    »Gibt’s noch mehr SMS-Nachrichten?«, fragte er, nur um sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie ihn erregte.
    »Nein«, antwortete sie auf seine Frage, dieselbe Frage, die er ihr jeden Tag gestellt hatte, und nestelte an der langen Reihe kleiner Knöpfe vorn am Kleid. Eins, zwei.
    Sie zeigte ein wenig Haut.
    »Oh … übrigens, hat sich jemand mit Schuhgröße vierundvierzig und einem Kanister Benzin

Weitere Kostenlose Bücher