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Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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sie.
    Er nahm sich eine unangemessen lange Sekunde Zeit, ihr die Haare aus der Stirn zu streichen. Und dann noch eine, um ihr sanft ein wenig Schmutz von der Wange zu wischen. Und noch eine, um sie nur anzusehen. Verdammt, es war wirklich schlimm um ihn bestellt. »Was kann ich gut?«
    Sie hielt seine Hand an ihr Gesicht. »Dich um andere kümmern.« Dann drehte sie den Mund in seine Handfläche, küsste sie und seufzte wohlig. »Und weißt du noch was?«
    Er war sich absolut sicher, dass sie mit ihrem Blick nicht sein Herz erweichen wollte und dass der Druck ihrer Hüften an seiner Hand einen bestimmten anderen Teil von ihm genau das Gegenteil von weich machen sollte. »Dass du zu viel redest für eine Frau, die ihre Stimmbänder schonen sollte?«
    »Nein.« Der Hauch eines Lächelns trat auf ihre Lippen. »Ich wollte dir sagen, dass ich es echt sexy fand, wie du dich zwischen den anderen Feuerwehrleuten hindurchgedrängt hast, um mich da rauszuholen.«
    Er seufzte.
    »Und auch, dass du süß aussiehst, wenn ich dich dazu bringe, dass du dich vor Verlegenheit windest.« Und sie lachte leise. »Ich habe noch mehr Chips zu Hause.«
    »Oh, lecker.«
    »Und einen himmlischen Ranch-Dip.«
    »Du machst mich noch völlig fertig.«
    »Ja.« Sie hielt die Augen noch immer geschlossen. »Es ist jammerschade. Ich bin zu durcheinander, um mich heute Abend deiner zu bedienen, Joe. Aber deinen neuen, heimlichen Spott finde ich sehr erregend.«
    Sie glaubte durcheinander zu sein. Wenn sie wüsste, wie es in ihm aussah. »Ja, jammerschade.« Und damit legte er den Gang seines Camaro ein und fuhr sie nach Hause.

10
     
    Joe fuhr; das Motorengeräusch lullte Summer ein. Es tat gut, sich nicht zu bewegen, wenn auch das langsame Abdriften in das Land der Träume dazu führte, dass alles, bis ins lebhafteste Detail, sie wieder einholte.
    Wie sie auf ihrem Sitzsack erwachte.
    Umgeben von Rauch.
    Ein Albtraum.
    Nur dank ihres Handys hatte sie überlebt. Nie würde sie vergessen, wie lange sie atemlos auf die Sirenen der Feuerwehr gewartet hatte. Vermutlich waren es nur einige Minuten gewesen, doch sie waren ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen.
    Gefangen.
    Und währenddessen hatte sie nur einen Gedanken, als der Rauch das Zimmer füllte und sie sich schließlich flach auf den Boden legen musste, um überhaupt noch Luft zu bekommen – dass sie nicht auf dieselbe Weise sterben durfte wie ihr Vater. Sie hatte noch nicht genug gelebt! Zugegeben, sie hatte intensiv, gut und angenehm gelebt, aber nicht genug .
    Sie war völlig überrascht, als Joe sie hochhob. Sie hatte weder bemerkt, dass er den Motor ausgestellt hatte, noch gehört, dass er um den Wagen herumgegangen war und die Beifahrertür geöffnet hatte; und jetzt trug er sie auf den Armen zum Eingang ihres Häuschens.
    Er fühlte sich warm, angenehm kräftig und ungeheuer vertraut an, so dass sie sich am liebsten an ihm festgehalten und ihn nie wieder losgelassen hätte.
    »Schlüssel?«
    Sie dachte angestrengt nach, konnte sich aber beim besten Willen an nichts erinnern.
    »Kein Problem.« Er trug sie, als wäre es nichts, ging an die Rückseite des Häuschens und stieß die unverschlossene Tür mit der Schulter auf.
    »Woher weißt du …?«
    »Du hast die hintere Tür noch nie verschlossen. Wo ist das Bad?«
    »Am Ende des Flurs.«
    Er ging durch die in hellem Sonnengelb gestrichene Küche, dann über den Flur direkt ins Badezimmer. Dort setzte er sie auf den Waschtisch und schaltete das Licht ein, in dessen Helligkeit sie blinzeln musste. In dem kleinen, hellblau gestrichenen Raum herrschte ein ziemliches Durcheinander. Der Duschvorhang war über die Stange gehängt, weil sie am Morgen ein Bad genommen hatte. Ihre Handtücher lagen noch am Boden wie auch ihr pfirsichfarbener Lieblings-BH und der dazugehörige Slip. Ihre sämtlichen Utensilien waren auf dem Waschtisch verteilt: ihre liebste Bodylotion, eine Handvoll Haargummibänder in allen Regenbogenfarben, die große Rundbürste, das Erdbeer-Lipgloss und ein ganzes Sammelsurium anderer wichtiger Dinge.
    »Verbandskasten«, sagte er und machte dabei ein Gesicht, als verwirrte ihn das alles. Sein Blick schweifte umher und blieb an ihrem pfirsichfarbenen Slip hängen.
    »Hier in der Schublade ist etwas Pflaster.«
    Er wühlte sich durch die unordentliche Schublade, sah, ohne es weiter zu kommentieren, eine Packung Tampons und ihren Haartrockner; die Packung Kondome ließ ihn allerdings innehalten.
    »Drei«, antwortete sie auf die

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