Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
Vom Netzwerk:
gesprochen?«
    »Wie?«
    »Vergiss es. Sprich weiter.«
    »Mehr habe ich nicht zu sagen.« Sie zuckte mit den Schultern. »Es gibt nur ein Problem. Wenn ich die gewünschten Gefühlsbeziehungen tatsächlich herstellen sollte, vermassel ich immer alles. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das absichtlich mache.«
    »Vielleicht bist du ja noch nicht so weit.«
    »Vielleicht.« Sie lächelte ihn an. »Ich hatte vermutlich gehofft, dass du sagst, ich habe gar nicht alles vermasselt, vor allem nicht unsere Beziehung.«
    »Das hast du nicht. Aber du musst auf dich Acht geben.«
    »Zwischen uns ist also alles in Ordnung?« Sie sah ihn an, wie er da so kräftig, hart und brutal ehrlich wirkte, und da musste sie ihn einfach fragen: »Können wir wirklich wieder Freunde werden?«
    Er nickte. Und das sorgte, mehr als alles andere, dafür, dass sie sich besser fühlte. Er war so stark, so selbstsicher. Am liebsten hätte sie ihn gefragt, wie er diesen Zustand erreicht hatte. Sie hätte gern erfahren, welchen Weg er eingeschlagen und was er getan hatte, um sich so wohl in seiner Haut zu fühlen; doch ehe sie ihn fragen konnte, sprang ein kleines Fellknäuel auf sie zu.
    » Wuff .«
    Das kam von dem süßesten schokoladenfarbenen Welpen, den Summer je gesehen hatte. Er sprang auf Joe zu, der ihn auffing.
    »Ich habe dir doch gesagt, du sollst sitzenbleiben«, sagte Joe streng, seufzte aber nur, als der Welpe ihm übers Kinn leckte. »Daran müssen wir noch arbeiten«, sagte er leise.
    »Gehört der dir?« Summer breitete die Arme aus, und das Hündchen sprang in sie hinein.
    »Sie ist ein verzogener, kleiner Tyrann – das ist sie. Sie hat in meinem Wagen schon zwei Aktenmappen zerfetzt und einen Beweismittelbeutel zerfleddert. Ganz zu schweigen davon, dass sie keine Manieren hat und weder auf Bleib! noch auf Sitz! hört.«
    »Du klingst wie ein Vater.«
    »Hüte deine Zunge.«
    »Ach, Joe. Nicht alle Väter sind böse.«
    Er blickte zur Seite. »Das weiß ich.«
    Es brach ihr das Herz. Wie immer schon. Aber er würde ihr Mitgefühl abweisen, heute genauso wie damals. Sie streichelte das Hündchen. »Sie kann nicht älter als zwölf Wochen sein. Bleib! oder Sitz! – diese Befehle sagen ihr nichts. Außerdem zahnt sie wahrscheinlich – Aua!« Sie zog ihre Hand weg – die jetzt Bissspuren aufwies – und lachte, als sie die verdutzte Miene des Welpen sah.
    »Ich habe ähnliche Stellen am ganzen Körper«, sagte Joe, streckte aber trotzdem die Hand aus und streichelte dem Hündchen den Kopf.
    Summer streichelte das weiche Fell. »Was macht also ein so toller Hecht mit so einem frechen Aas?«
    »Sie ist kein freches Aas.«
    Summer lachte. »Dann hältst du dich also für einen tollen Hecht?«
    Er blickte an seinem Overall hinunter.
    Aber wie er so neben ihr auf dem schmutzigen Fußboden saß, umgeben von Chaos und Ruß und Dreck, die Haare struppig und zerzaust, den Mund zu einem leisen Lächeln verzogen, war er es. Ein toller Kerl. Zum Anbei ßen. Sie streckte die Hand aus und strich ihm über sein Grübchen. Am liebsten hätte sie über mehr gestrichen. Am ganzen Körper.
    Er hatte offenbar ihre Gedanken gelesen – denn er stand auf. Ging auf Distanz. »Du dürftest eigentlich nicht hier drin sein.«
    »Ja.« Als sie sich erhob, kam sie sich selbst ungeschickt vor. »Ich weiß, ich halte dich von der Arbeit ab.«
    »Und raubst mir den Schlaf – aber seit wann stört dich das?«
    Ihr stockte das Herz. »Ich raube dir den Schlaf?«
    »Ich dachte, das wäre deine neue Mission im Leben.«
    »Oh, ist es auch.« Sie trat einen Schritt zurück und lächelte gequält. »Neben meinem Vorhaben, dich um den Verstand zu bringen.«
    »Das ist schon passiert.« Er stemmte die Hände in die Hüften. »Bist du fertig, dich über uns lustig zu machen?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Weil es verdammt viel leichter ist, als mit mir zu reden, stimmt’s?«
    »Das glaubst du? Dass ich nicht mit dir reden will?«
    »Sag mir, was ich denken soll – du kommst nach Jahren des Schweigens in die Stadt und willst genau dort anknüpfen, wo alles aufgehört hat. Mit Privilegien. Die Dinge ändern sich, Red. Menschen ändern sich, verdammt noch mal. Ich bin kein schwärmerischer, dummer, jämmerlicher Junge mehr, der sich auf den Rücken dreht, so wie das Hündchen hier, nur weil du mich anlächelst.«
    Sie schaute ihn an, ebenso beunruhigt von seinem höhnischen Tonfall wie von den Worten. »Ich habe nie gewusst, dass du dich so siehst. Ich habe dich

Weitere Kostenlose Bücher