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Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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eine passende Antwort. »Eine von den Zwillingen raucht?«
    »Ja. Ich weiß nicht welche.«
    »Waren Sie schon einmal in deren Lagerhaus?«, fragte Joe.
    »Dem, das gebrannt hat?« Sie kniff die Augen zusammen. »Wieso?«
    »Waren Sie?«
    Allys harte, abweisende Oberfläche bekam Risse. »Mir gefällt gar nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Ja oder nein.«
    » Nein .«
    »Was ist mit dem neuen Laden?«, fragte Kenny. »›Creative Interiors II‹. Waren Sie schon mal dort?«
    Sie erbleichte und schüttelte den Kopf.
    »Sind Sie sicher?«, fragte Joe.
    »Einmal«, gab sie zu. »Bei der Einweihungsparty. Es gab da Horsd’oeuvres von einem billigen Partyservice. Ich bitte Sie .«
    »Und am darauffolgenden Tag?«, fragte Joe. »Waren Sie am Eröffnungstag dort?«
    Ein wenig von ihrer spöttischen Art und ihrem Hochmut verschwand aus ihrem Blick. »Ich bin vorbeigefahren«, sagte sie leise; endlich nahm sie sie ernst. »Um exakt zehn Uhr. Nur um zu sehen, wie viele Kunden sie hatten, mehr nicht. Den Laden habe ich aber nicht betreten.«
    »Wo waren Sie zwischen sechs und zehn Uhr an jenem Abend?«
    Ally straffte die Schultern und sah Joe in die Augen; ihr hochnäsiges Gebaren war wie weggeblasen. »Ich war hier. Ich habe um sechs den Laden geschlossen und in den folgenden Stunden meine Buchführung erledigt. Ich war allein. Es gibt niemanden, der das bestätigen kann, aber ich sage Ihnen, Sie werden keinerlei Beweise finden, dass ich ›Creative Interiors‹ irgendeinen Schaden zugefügt habe. Das habe ich gar nicht nötig, die schaden sich nämlich selbst am meisten.«
    Der Nächste auf der Vernehmungsliste war Braden. Joe und Kenny gingen von »Ally’s Treasures« über die Stra ße zu »Creative Interiors«, wobei sie wieder nass bis auf die Haut wurden. Auf halbem Weg sah Ashes sie aus dem Wagen heraus und fing wieder an zu heulen.
    Kenny lachte, woraufhin Joe ihm sagte, er solle zurückgehen und das verdammte Hündchen holen.
    Kenny lief los, zog die Wagentür auf und hob den Welpen vom Sitz. »Sie hat Pipi gemacht.«
    »Pech gehabt.« Joe machte sich gar nicht mehr die Mühe, sich die Regentropfen aus den Augen zu wischen. Es war sechs Uhr, kurz vor Ladenschluss, und als sie vor der Tür von »Creative Interiors« eintrafen, kam Braden gerade aus dem Laden.
    »Bestimmt wollen Sie zu mir.« Er spannte seinen Schirm auf, damit er und sein Laptop vor dem strömenden Regen geschützt wären.
    Joe und Kenny, die beide keinen Schirm dabeihatten, standen da, während ihnen das Wasser an den inzwischen nicht mehr wasserabweisenden Kleidern hinabrann. Ashes leckte Kenny die Tropfen ab.
    »Machen Sie schnell.« Braden musterte die beiden Männer kühl, ohne ihnen seinen Schirm anzubieten oder zu fragen, ob sie in den Laden gehen wollten. »Oder brauche ich einen Anwalt?«
    Kenny blinzelte durch die Regentropfen auf seiner Brille hindurch. Seine blonden Haare lagen am Kopf an, das Hemd klebt ihm am Leib, und er hatte einen sich windenden Welpen in den Armen, der Pipi auf ihn machte. Er war auch schon mal glücklicher gewesen. »Können wir das im Laden besprechen?«
    »Darf ich wählen?«, fragte Braden.
    »Wie? Natürlich dürfen Sie.« Kenny wurde langsam ärgerlich, so wie immer, wenn etwas nicht ganz sauber war. Oder trocken.
    »Dann nein«, sagte Braden. »Ich möchte nicht in den Laden zurück. Ich fühle mich hier draußen völlig wohl.«
    Kenny wollte gerade etwas darauf entgegnen, aber Joe umfasste seinen angespannten, nassen Arm. »Wir möchten Ihnen einige Fragen stellen«, sagte er ruhig. »Sie brauchen dafür keinen Anwalt – es sei denn, Sie wollen einen.«
    Braden sah nur auf die Uhr.
    »Sie scheinen nicht sonderlich überrascht, uns hier anzutreffen«, meinte Joe.
    »Schauen Sie, ich bin nicht blöd. Ich bin der Neue, und ich rede nicht viel. Außerdem war ich am Abend des Brandes hier. Ich war allein in dem Raum, in dem das Feuer ausbrach.«
    »Ach ja?«
    »Sie wissen, dass ich dort war.«
    Joe seufzte. »Könnten Sie uns vielleicht mitteilen, warum Sie dort allein waren?«
    »Das ganze Personal war hier, alle haben gearbeitet. Dann sind alle gegangen, nur Summer und ich waren noch im Laden. Ich glaube, das hat ihr Angst gemacht.«
    »Warum?«
    »Ich wollte das nicht. Ich dachte, sie wüsste, dass ich noch im Laden bin.«
    »Was haben Sie getan?«
    »Auf der Toilette?« Er hob fragend eine Braue.
    Joe wartete ab; es störte ihn überhaupt nicht, dass die Klamotten inzwischen am ganzen Körper klebten. Er

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