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Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Handy angerufen?«
    »Ich … Sie ist meine Tochter. Wir telefonieren eben.«
    »Aber das stimmt nicht«, sagte Kenny ganz ruhig. »Sie rufen sie sonst nie an.«
    »Ich möchte sie nicht belästigen. Aber an jenem Abend … Sie wollte am nächsten Tag abreisen. Ich wollte – ich dachte, vielleicht …« Sie schlug die Hand vor den Mund.
    »Du hast was gedacht, Mutter?«
    Alle drehten sich um – und erblickten Summer, die in der offenen Tür stand. Ashes, die mit ihrer Geduld am Ende war, erhob sich und sprang zu ihr hinüber.
    Summer beugte sich vor und hob sie in die Arme. Summer trug eines ihrer langen, ärmellosen Sommerkleider, mit einem Tank Top darunter, beide in der Farbe von kalifornischem Mohn, das Kleid brachte ihre gebräunten, wohlgeformten Beine und ihr glänzendes Haar besonders gut zur Geltung. Joe glaubte, sie riechen zu können – irgendeine komplizierte Mischung aus Frühlingsblumen und sexy Frau. Auf ihrem Gesicht lag ein ernster, nicht entzifferbarer Ausdruck. »Tut mir leid«, sagte sie und tätschelte das Hündchen. »Ich habe gelauscht.«
    »Ich habe dich angerufen, um zu hören, ob du etwas vorhattest«, sagte Camille, tränenerstickt. »An deinem letzten Abend in der Stadt.«
    »Ich hätte dich gern gesehen.« Summer betrat den Raum. »Ich hatte mich allein gefühlt.«
    Der letzte Satz traf Joe wie ein Schlag. Er hatte Summer an jenem Abend aus Selbstschutz nicht besucht; aber er hätte ahnen können, dass sie sich allein fühlte, das Gefühl hatte, niemanden zu haben, keinen Grund zu haben, hierzubleiben.
    »Ihr habt also einen Zusammenhang zwischen den beiden Bränden gefunden.« Sie nahm etwas schwerfällig Platz. »Was natürlich bedeutet, dass ihr noch einmal den ersten Brand untersucht. Und den, bei dem mein Vater starb.«
    Camille riss den Mund auf; und als alle sie ansahen, schluckte sie schwer. »Ich hatte nicht gedacht … mein Gott.«
    Summer sah Joe an. »Hab ich recht?«
    »Ja.« Es betrübte ihn, dass die Ermittlungen ihnen allen Kummer verursachen würde.
    Camille stand jäh vom Stuhl auf und verließ das Zimmer, ohne sich umzudrehen.
    Summer seufzte und stand ebenfalls auf, aber Kenny trat vor sie hin. »Ich mach das schon«, sagte er leise.
    »Glauben Sie, dass sie mit Ihnen redet?«
    »Ja, das glaube ich.«
    »Sie ist gestresster, als ich mir vorgestellt habe«, sagte Summer, als Kenny den Raum verlassen hatte. Sie setzte Ashes auf den Boden und schlang sich die Arme um – eine Geste, die ihr, wie Joe vermutete, selbst nicht einmal bewusst war.
    Socks erschien im Türrahmen und funkelte das Hündchen wütend an.
    Ashes bellte hoffnungsvoll, aufgeregt.
    »Ashes, bleib. Bleib«, sagte Joe mit fester Stimme. » Bleib .«
    Ashes blieb nicht sitzen, blieb aber, wo sie stand; sie zitterte am ganzen Körper vor Anstrengung, sich zurückzuhalten. Ein leises Winseln entrang sich ihr.
    »Bleib«, wiederholte Joe, leise.
    Socks, die kein Gesetz als das eigene kannte, spazierte in den Raum und direkt an Ashes vorbei.
    Ashes bellte noch einmal, beugte sich vor und leckte Socks’ Gesicht. Das war zu viel für die Katze, die Ashes anfauchte, was diese dazu veranlasste, hinter ihr herzuspringen.
    Socks sprang über zwei Stuhllehnen, sprang in einer einzigen anmutigen Bewegung auf den Tisch und wieder hinunter. Worauf Ashes wie eine Irre zu bellen und die Katze um den Tisch herumzujagen begann. Die beiden verschwanden unter dem Tisch, worauf man von dort noch mehr wüstes Kläffen und wildes Fauchen hörte.
    »Herrgott noch mal.« Joe kniete sich unter den Tisch, schnappte sich das Hündchen und sah dabei plötzlich Summer in die Augen, die sich von der anderen Seite unter den Tisch gekniet hatte, um Socks zu packen.
    »Dein Hündchen hat keine Manieren«, sagte Summer mit einem Lächeln.
    »Was du nicht sagst.« Das Hündchen leckte Joe das Kinn. »Und was mach ich jetzt mit dir?«
    »Behalten, natürlich.« Summer war so nahe, dass er sich fast vorgebeugt und eine Dummheit begangen hätte – wenn da nicht das Hündchen und die genervte Katze zwischen ihnen gewesen wären.
    Ashes beging die Dummheit. Sie reckte den Hals und leckte Socks noch mal übers Gesicht. Socks schlug zurück, indem sie eine Pfote hob und dem Hündchen eine wischte. Ashes jaulte, Joe sprang auf, wobei er sich den Kopf an der Tischunterseite stieß.
    Er verfluchte die Katze, das Hündchen und Summer, die ihn auslachte, während er rückwärts unter dem Tisch hervorkroch. Er setzte sich auf den Boden, die Sterne

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