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Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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muss wissen, dass meine Gefühle erwidert werden, Red. Führt das hier irgendwo anders hin als auf den Boden in deinem Wohnzimmer?«
    Sie atmete schwer. Bei dieser Frage krampfte sich ihre Brust zusammen. Es war schon schwierig genug, die aufkommenden Gefühl der eigenen Person gegenüber einzugestehen. »Und wenn ich nun weiß, dass ich Gefühle habe, ich mir darüber aber noch nicht klarwerden konnte?«
    »Dann werd dir darüber klar. Aber ich kenne dich, Red. Du wirst dir sagen, dass sie nicht echt sind, sondern nur vorübergehend. Du wirst dir einreden, was immer du dir einreden musst, um ohne zurückzublicken verschwinden zu können.«
    Sie sah ihn ungläubig an. »Du glaubst, ich stoße dich zurück, damit ich dich wieder verlassen kann?«
    »Ich weiß nicht, was ich glaube.« Er wartete, gab ihr so Gelegenheit, ihm zu helfen.
    Aber so im Rampenlicht stehend schien sie nicht denken zu können.
    »Weißt du, Summer«, sagte er schließlich. »Niemand kann mich so enttäuschen, wie du es kannst.« Und nachdem er ihr diesen Stich ins Herz versetzt hatte, ging er zur Tür hinaus.
    Sie hielt sich am Türrahmen fest und sah zu, wie er zu seinem Camaro ging, als sie sich an etwas erinnerte, was ihren Schmerz durchkreuzte. »Joe.« Sie lief ihm hinterher, im Bademantel, und stellte sich vor sein Auto, damit er nicht losfahren konnte, wobei sie wieder klitschnass wurde.
    »Geh zurück ins Haus«, sagte er erschöpft.
    »Warte. Ich muss dir noch etwas sagen.« Sie verzog das Gesicht, weil sie es selbst nicht fassen konnte. »Eigentlich mehrere Dinge.«
    Nass wie sie war, sah er sie an. »Was?«
    »Ich habe vergessen, dir von dem Anruf zu erzählen, den ich vorhin bekommen habe. Ich glaube, ich habe davon vor der Bar gesprochen …«
    »Sprich weiter.«
    »Man hat mir dringend empfohlen, von hier zu verschwinden. Der Betreffende hat sogar darum gebeten. Kannst du dir das vorstellen?« Sie lachte etwas verkrampft. »Ein höflicher Stalker.«
    Plötzlich hatte er sein Fire-Marshal-Gesicht aufgesetzt. »Wann genau ist das passiert?«
    »Vorhin.«
    »Hast du die Stimme erkannt?«, platzte es aus ihm heraus, nun nicht mehr ihr Geliebter, sondern einer, der seinen Job tat.
    »Es war eine SMS. Keine Ortsnummer.«
    »Lass mich mal sehen. Und sag ja nicht, du hast sie gelöscht«, meinte er, als sie ihn nur anstarrte.
    »Nein, hab ich nicht.« Sie musste lächeln. »Du siehst so tough aus, wie der Boss, wenn du in diesem Ermittlerton redest.«
    Er kniff die Augen leicht zusammen. »Das Handy, Red.«
    »Na klar. Es liegt in meiner Handtasche in deinem Wagen.« Sie drängte sich an ihm vorbei, beugte sich in den Wagen und tastete auf dem Boden herum, dort, wo sie das Handy zuvor hingeworfen hatte.
    Sie merkte, dass er sie beobachtete. Ob der Bademantel wohl ihren Hintern bedeckte? »Ich hab’s«, sagte sie, kniete sich auf dem Fahrersitz hin und kramte in der Handtasche herum, die Haare im Gesicht. »Hier.«
    »Rutsch rüber.« Er half seiner Aufforderung mit den Händen nach, indem er sie leicht zu Seite schubste, damit er einsteigen konnte. Er schloss die Tür, wodurch eine bedrängende körperliche Nähe entstand, womit sie nach allem, was sie einander gesagt hatten, nicht recht umzugehen wusste. Die Luft war wie geladen, und zwar nicht nur sexuell, sondern auch emotionell.
    Während er sich die SMS ansah, betrachtete Summer ihn. Er hatte angespannt gewirkt vor ihrem kleinen Rendezvous auf dem Fußboden, war dann anschließend aber entspannter gewesen, als sie ihn je erlebt hatte.
    Jetzt wirkte er wieder angespannt. Sie wusste, dass ihn all die Ereignisse schockiert hatten und dass er um ihre Sicherheit fürchtete. Und sicherlich empfand er Wut und Frust, dass er das Problem nicht augenblicklich aus der Welt schaffen konnte, wobei das Ganze durch ihre Beziehung oder auch Nicht-Beziehung noch komplizierter wurde.
    Schließlich hob er den Kopf, sah sie an. »Ist das der erste Anruf, den du von dieser Nummer erhalten hast?«
    »Ja.«
    »Die erste Drohung?«
    »Also, es ist ja eigentlich keine Drohung …«, sagte sie, als sie die Verärgerung in seinem Gesicht sah. »Vielleicht war es ja nur ein Kinderstreich.«
    Er zog sein Handy hervor. »Kenny«, sprach er hinein, »wir müssen uns treffen. Ja, ich weiß, wie spät es ist. Bring Kaffee mit.« Er legte auf und sah Summer von der Seite her an; seine Augen wirkten unergründlich.
    Distanziert.
    Daran war sie schuld. »Joe …«
    »Ich möchte, dass du mit zu mir nach Hause

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