Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
Vom Netzwerk:
mit meinem fröhlichen Leben weitermachen und fröhlich meiner Wege gehen.«
    »Ohne zurückzublicken?«
    »Das war mein Plan. Aber …« Sie legte ihre Hand auf seine Brust, direkt über dem Herzen und blickte auf ihre Finger, während sie ihn fest packte, ihn zu sich hinzog. »Offensichtlich war ich nicht in der Lage, alles so hinzubekommen, wie ich es mir gedacht habe.«
    Er bedeckte ihre Hand mit der seinen. »Weil alles ineinander verschlungen ist. Die Vergangenheit. Das Heute. Die Zukunft.«
    »Ich will nur das Heute«, flüsterte sie.
    Er schüttelte langsam den Kopf. »So funktioniert das nicht, Red. Wenigstens nicht für mich.«
    Ihr Herz schlug schneller, und plötzlich wollte sie unbedingt, dass er sie verstand. »Ich bin eigentlich nie jemand gewesen, die sich groß um die Zukunft sorgt, das weißt du. Und ich bin mir auch ganz sicher, dass du niemand bist, der sich sehr für die Vergangenheit interessiert. Da gibt es nichts für dich zu holen, das hast du selbst gesagt. Wenn man es so betrachtet, ist alles, was wir haben, das Heute.«
    » Du bist meine Vergangenheit. Meine ganze Vergangenheit.«
    Sie legte die Stirn auf seine Brust und verharrte einen Augenblick, um ihn zu spüren. Alles an ihm beruhigte sie – sein fester Herzschlag, der Duft, die Art, wie sich seine Hände auf ihr anfühlten, seine Stimme, alles. »Ich bin total durcheinander«, murmelte sie. »Ich dachte, es würde helfen, hier zu sein, aber jetzt bin ich nur noch mehr verwirrt.«
    Er strich ihr besänftigend den Rücken hinauf, schob ihr die Finger ins Haar »Das liegt daran, dass du nach dem Tod deines Vaters, als Camille sich dir gegenüber verschloss, nur den Schmerz gesehen hast. Du hast Angst, auf dieselbe Weise zu enden, wenn du jemals jemanden zu sehr liebst, also verschließt du dich ebenfalls«, sagte er und streifte mit dem Mund ihre Schläfe. »Bin ich nahe dran?«
    Sie blickte immer noch auf seine Brust. Wie konnte es sein, dass er so viel erkannte und sie so gut verstand, vielleicht mehr als sie sich selbst. »Sagen wir einfach, es ist warm.«
    »Es ist mehr als warm, Red. Ich hab ins Schwarze getroffen. Heute lebst du dein Leben in der Gegenwart, ohne zurückzublicken. Es ist leichter, das zu tun, leichter, dein Herz heil und sicher zu halten, aber – dumm gelaufen! Du bist hierher zurückgekommen, wo Vergangenheit und Zukunft mit Karacho aufeinanderprallen, und es gibt kein Sicherheitsnetz, das dich auffängt.«
    »Ich weiß«, sagte sie leise.
    »Schau, du hast ein schönes, aber eher oberflächliches Leben geführt. Vielleicht ist es an der Zeit, etwas zu verändern.«
    Einen Augenblick zuvor war er noch wahnsinnig kraftvoll und sexy gewesen. Jetzt war er so lieb und zärtlich, was sie in gewisser Weise noch erotischer fand. Doch dass er sie so klar erkannte, so absolut, verblüffend klar, das machte ihr Angst.
    Wieso kannte er sie so gut?
    »Ich habe das Mädchen geliebt, das du warst«, sagte er und strich ihr eine Träne von der Wange, die sie selbst gar nicht wahrgenommen hatte. »Und ich liebe die Frau, die du geworden bist. Vergangenheit und Gegenwart, sie sind unauflösbar miteinander verbunden. Also sollte man der Zukunft auch eine Chance geben.«
    »Joe.« Sie drückte die Augen ganz fest zu.
    »Schau mich an.« Er stupste ihr Kinn hoch. »Du sagst, dass die Vergangenheit keine Rolle spielt, aber du stehst da herum und betrachtest das Buch deines Vaters und leidest. Du sagst, dass das, was wir in der Vergangenheit hatten, keine Rolle spielt, aber du kehrst immer wieder dorthin zurück, also noch eine weitere Lüge.«
    In die Stille hinein brummte ihr Mobiltelefon – wie ein Insekt. Sie zog es aus ihrer Tasche.
    Joe ließ sie allein und ging in den Verkaufsraum, wo er sie nicht sehen konnte, während sie aufs Display blickte. Das Handy vibrierte erneut in ihrer Hand, während sie darauf blickte. Als sie eine Minute später Joe folgte, redete er mit dem Polizeibeamten. Sie ging zu den beiden Männern hin und zeigte Joe die SMS.
    Die hören erst auf, nach mir zu suchen, wenn du weg bist. Hau ab .
    Sein Blick glitt über das digitale Display, dann hinauf in Summers Gesicht. Er hatte seine undurchdringliche Fire-Marshal-Miene aufgesetzt. Nur die leicht nach unten gezogenen Mundwinkel verrieten ihn.
    »Ich schätze mal, wir sind immer noch dabei, jemanden zu ärgern«, sagte sie erstaunlich gelassen. »Oder vielleicht sollte ich sagen, ich. Ich ärgere immer noch jemanden. Was allerdings nicht viel heißt, da

Weitere Kostenlose Bücher