Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)
auf. » Joe .«
»Sieh mich an«, murmelte er, während er sie bis kurz vor den Höhepunkt trieb und sie dort mit dem steten Druck und Rhythmus hielt, den sie brauchte. Der Kopf fiel ihr nach hinten, sie rang nach Luft. Sie war kurz davor, so schrecklich kurz davor …
»Komm für mich«, flüsterte er und strich mit dem Mund über ihr Kinn, unter ihrem Ohr. »Ich möchte es.«
Sie hätte ebenso wenig einen dahinrasenden Zug anhalten können, und dann explodierte sie in einem Kaleidoskop von Lichtern und Empfindungen, bis sie schließlich wieder zu sich kam, während Joe sie langsam streichelte. Er strich mit den Lippen über ihre feuchte Schläfe. »Gut?«
»Großartig. Mehr «, verlangte sie.
»Gieriges Weib.«
»Ich habe ein Kondom in meiner Tasche.«
»Und auch noch fantasievoll. Das gefällt mir.« Er griff nach ihrer Handtasche, als plötzlich sein Funkgerät auf dem Schreibtisch krächzte. »Verdammt.«
Er öffnete ihre Handtasche, aber wieder krächzte sein Funkgerät, und da sackte er auf sie herunter und drückte seine Stirn an ihre. »Entschuldige, aber ich muss rangehen.« Sein Körper war hart, zitterte vor Verlangen, aber auf seinem Gesicht lag eine resignierte Anspannung. Und sie glaubte nicht, dass es dabei allein um ihn selbst ging, sondern auch um sie, und in diesem Moment veränderte sich etwas tief in ihr. Wurde weicher. »Hey.« Sie umfasste sein Gesicht und lächelte, trotz des überwältigenden Verlangens. »Es ist in Ordnung. Ich kann warten.«
Daraufhin veränderte sich offensichtlich auch in ihm etwas. Etwas Warmes und Tiefes und vielleicht überhaupt nichts Körperliches. Er schmiegte sich an sie, drückte ihr einen raschen, festen Kuss auf die Lippen und zog sich mit echtem Widerstreben zurück, ehe er ans Funkgerät ging.
Ein Einsatz. Bei der Polizei war ein Notruf eingegangen, von »Creative Interiors I«; ein Einbrecher, auch wenn niemand auf dem Gelände gewesen war. Wegen der Brandermittlungen hatte die Polizei Joe kontaktiert.
Summer bekam ein mulmiges Gefühl; sie richtete ihre Kleidung und setzte sich auf. »Ich komme mit.«
»Red …«
»Sieh mal, das ist ein Albtraum, ich weiß. Aber er geht nur mich etwas an.« Sie verließen sein Büro, Ashes kam mit, und sie gingen schweigend zu ihren Autos. Summer folgte Joe zu »Creative Interiors« und versuchte dabei, nicht zu angestrengt nachzudenken. Sie hatte ihren Kopf immer freibekommen können, durch gute Musik, Atemtechniken oder ihre beruhigenden Kristalle und Tees, aber nun, da ihr so viele Gedanken im Kopf herumspukten, fiel es ihr doch schwer.
Vor »Creative Interiors« stand ein Einsatzwagen der Polizei. Joe redete kurz mit dem Beamten, dann kam er zu ihr herüber. »Die Alarmanlage wurde ausgelöst. Eine Zeugin sagt, sie habe einen Mann um die zwanzig gesehen, ganz in Schwarz gekleidet, der den Laden aufgeschlossen habe und etwas später wieder herausgekommen sei.«
»Braden?«
»Die Polizei sucht im Moment nach ihm. Deine Mutter und Tina wurden telefonisch benachrichtigt.«
Das Ganze ergab immer weniger Sinn. Summer betrat das Geschäft, um festzustellen, ob etwas fehlte. Joe folgte ihr. Sie schaltete die Alarmanlage aus und begab sich in die hinteren Räume. Der Tresen wirkte aufgeräumt wie immer. Die Registrierkasse musste leer sein, deshalb schaute sie darin nicht nach.
In den hinteren Räumen schaltete sie das Licht an, warf einen Blick auf den Bereich, wo die Ware lagerte, und seufzte. Seit dem Lagerhausbrand war hier alles chaotisch und unordentlich, und nach dem Brand in dem anderen Laden war alles nur noch schlimmer geworden. Stapelweise lagen Artikel völlig ungeordnet in den Regalen, auf dem Fußboden und um den Tisch mit den Stühlen herum, an dem die Mitarbeiter frühstückten. Auf einem der Regale standen drei von Bills Leuchttürmen, die auf beiden Seiten von zwei Reiseführern ihres Vaters aufrechtgehalten wurden.
Sie strich über den Rücken des einen Buchs. »Ich war mit ihm zusammen, als er für das Buch hier recherchiert hat. Wir sind mit dem Kanu den Amazonas runtergefahren. Ich werde es nie vergessen.«
»Das solltest du auch nicht.« Joe drehte sich zu ihr um. »Vielleicht gibt es ja noch mehr, was du nie vergessen solltest.«
»Langsam versteh ich alles«, sagte sie leise, wohlwissend, wie recht er hatte. »Es ist nur, dass ich im Hier und Jetzt leben will, verstehst du?« Sie zeigte ein trauriges Lächeln. »Ich wollte nur ausgehen, alle besuchen, glücklich sein und anschließend
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