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Zu Staub Und Asche

Zu Staub Und Asche

Titel: Zu Staub Und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Edwards
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umzubenennen.
    Eine halbe Stunde später steckte Maggie den Kopf zu Tür herein. Ein Glitzern in ihren Augen bereitete Hannah darauf vor, dass sie etwas Neues entdeckt hatte.
    »Hätten Sie vielleicht eine Minute Zeit für mich, Ma'am?«
    »Alles, was mich von diesen Monatsstatistiken ablenkt, ist mir herzlich willkommen. Setzen Sie sich!«
    »Weil ich bei der Verfolgung der Spuren von Cumes, Redfern und Seeton bisher noch nicht den geringsten Erfolg hatte, habe ich mir eine Auszeit gegönnt und mich um Bethanys Arbeitsleben gekümmert. »Sie kramte einen Zettel hervor. »Wollen Sie sich das einmal ansehen?«
    Hannah schluckte. Gab es in dieser Liste vielleicht einen Hinweis auf Amos Books? Sie konnte den unangenehmen Fragen schließlich nicht für alle Zeiten aus dem Weg gehen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Erzählen Sie es mir.«
    »Sie werden nie erraten, für wen Bethany mal gearbeitet hat«, strahlte Maggie und spannte Hannah weiter auf die Folter.
    Hätte sie einen Hinweis auf Marc gefunden, wäre sie sicher nicht so erfreut gewesen. »Na, dann helfen Sie mir auf die Sprünge.«
    »Achtzehn Monate vor ihrem Tod hat sie drei Monate in George Saffells Immobilienagentur ausgeholfen.«
    »Okay. Zeigen Sie mal.«
    Hannah streckte die Hand nach dem Blatt aus. Der Name jedoch, der ihr als Erstes ins Auge sprang, war nicht der von Saffell, sondern Stuart Waggs Anwaltskanzlei. Auch dort hatte Bethany Friend vierzehn Tage lang gearbeitet, und zwar im Sommer vor ihrem Tod im Schlangenweiher.
    Wenn Marc nicht gerade unterwegs war, um Bücher zu kaufen oder einen Stand auf einer Buchmesse zu besetzen, aß er im Café zu Mittag. In der letzten Zeit hatte er sich angewöhnt, sich zu Cassie zu setzen, doch als er gegen ein Uhr aus seinem Büro kam, war weit und breit keine Spur von der jungen Frau. Er schlang ein Sandwich hinunter, und nachdem er sich aus Mrs Beveridges Klauen befreit hatte, schlenderte er zur Kasse und unterhielt sich mit Zoe, einer Studentin, die während der Ferien halbtags im Laden jobbte. Zoe war eine winzige, äußerst redselige Neunzehnjährige, die Marc immer an einen kleinen, wissbegierigen Vogel erinnerte.
    »Cassie hat mich gebeten, dir zu sagen, dass sie spazieren gegangen ist.«
    »Bei dem Wetter?«
    »Ja wirklich!« Sie sah ihn mit kleinen braunen Augen durch dicke Brillengläser an. »Sie meinte, sie brauche frische Luft. Sie scheint irgendwie durcheinander zu sein, wenn du mich fragst.«
    »Aber warum?«
    »Bestimmt steckt ein Mann dahinter.«
    »Ihr Freund?«
    »Ihr Lebensgefährte«, korrigierte Zoe. »Zumindest glaube ich, dass es um ihn geht.«
    »Ich werde mal mit ihr reden.«
    »Sei vorsichtig!«
    Er starrte sie an. »Was soll das?«
    Zoe genoss es, die diskrete Freundin zu spielen. »Das kann ich dir nicht sagen.«
    »Komm schon, schließlich kennen wir uns seit einer halben Ewigkeit.« Das stimmte. Zoes Eltern wohnten in Staveley und waren Kunden der ersten Stunde gewesen. Marc hatte Zoe als schüchternes, wortkarges Schulmädchen kennengelernt. »Mir gegenüber kannst du ruhig offen sein.«
    »Hey, Marc, Cassie ist wirklich süß, okay? Aber ich weiß nicht sehr viel über sie, und ich glaube, dass es auch besser so ist. Wenn du mich fragst - sie ist eine ziemlich ... na ja ... komplizierte Frau. Misch dich da besser nicht ein.«
    Marc wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Zoe mochte Hannah; war ihr vielleicht aufgefallen, dass er sich von Cassie angezogen fühlte? Dabei hatte er doch wirklich alles getan, um seine Gefühle zu verbergen - sogar vor sich selbst.
    »Danke für den Rat.«
    Kaum aber war er außerhalb ihrer Sichtweite, als er auch schon seine Jacke vom Haken nahm und die Hintertür öffnete.
    Cassie war nicht sehr weit gegangen. Ein Reitweg führte am Bach entlang und schlängelte sich an stacheligen Bäumen vorbei auf das Dorf zu. Sie saß einige Hundert Meter vom Laden entfernt auf einer Bank und betrachtete die weißen Hänge, auf denen ein paar Kinder Schlitten fuhren. Auch jetzt blickte sie nicht auf, bis er sich neben sie setzte.
    »Zoe hat mir gesagt, dass Sie einen Spaziergang machen wollten.«
    »Das heißt aber nicht, dass Sie mir nachlaufen müssen.«
    »Ich mache mir doch nur Sorgen um Sie. Sie sind durcheinander, das sieht man doch sofort. Natürlich können Sie mir jetzt sagen, dass es mich nichts angeht ...«
    »Es geht Sie nichts an«, entgegnete sie sofort. Marc stand auf, doch Cassie legte eine Hand auf seinen Arm. »Entschuldigen Sie, Marc, das war

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