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Zu Staub Und Asche

Zu Staub Und Asche

Titel: Zu Staub Und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Edwards
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persönliche Dinge anvertraut?«
    »Nein.«
    »Und gestritten haben Sie sich auch nicht?«
    »Warum sollten wir? Wir standen in keinerlei Konkurrenz zueinander.«
    Hannah spürte, dass sie Wanda jetzt aufrütteln musste - auch wenn die Bereitschaft zur Kooperation damit ein für alle Mal vorbei wäre.
    »Noch nicht einmal um die Zuneigung von Nathan Clare?«
    Wanda runzelte zwar die Stirn, wirkte aber keineswegs aufgerüttelt. Sie erschien eher verdrossen - ähnlich einer Mutter, die von ihrem Kind zum wiederholten Mal in aller Öffentlichkeit blamiert wird.
    »Eine geradezu lächerliche Unterstellung.«
    »Können Sie sich irgendeinen Grund denken, weshalb sie ihrem Leben ein Ende setzen wollte?«, bohrte Hannah nach. »Oder weshalb jemand sie getötet haben könnte?«
    »Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass jemand Bethanys Tod wollte. Sie war ein sehr nettes Mädchen, und ein Mord wäre mir völlig unverständlich. Ihr Tod ist mir nahegegangen. Trotzdem ist es nicht meine Aufgabe, dieses Geheimnis zu lösen.«
    Hannah spürte, dass sie gegen eine Wand anlief. Die Frau enthielt ihr etwas vor. Außerdem gab sich Wanda Saffell an diesem Tag besonders überlegen und strahlte eine Selbstzufriedenheit aus, die Hannah nicht nur ärgerte, sondern auch neugierig machte. Wanda vermittelte den Eindruck, als habe sie noch ein Ass im Ärmel, verspüre aber noch keine Lust, es auszuspielen.
    »Hat sie über die Gründe ihrer Trennung von Nathan Clare gesprochen?«
    »Das brauchte sie nicht. Es gibt Menschen, die machen Schluss, und andere, mit denen wird Schluss gemacht. Nathan gehört in die erste Kategorie, Bethany in die zweite. Es war unvermeidlich, dass Nathan ihrer eines Tages überdrüssig werden würde - so wie er alle Frauen früher oder später abserviert.«
    »Also keine persönlichen Antipathien?«
    »Dieser Sarkasmus ist Ihrer unwürdig, Chief Inspector. Nathan ist Künstler. Er lebt nach eigenen Vorgaben.«
    »Wie so viele andere Männer auch?«
    »Nicht spotten, Chief Inspector, das passt nicht zu Ihnen. Und glauben Sie mir - auch ich habe meine feministischen Züge.«
    »War es eine feministische Geste, als Sie Arlo Denstone bei Stuart Waggs Party mit Wein übergossen haben?«
    »Ich war betrunken und deprimiert - weiter nichts.«
    »Was hat Denstone Ihnen denn getan, dass er eine solche Behandlung verdiente?«
    »Wenn Sie so wollen, war er zur falschen Zeit am falschen Ort.«
    »Will heißen?«
    »Wir hatten uns vor Georges Tod kennengelernt. Arlo ist zwar ein düsterer Typ, aber auf seine Weise durchaus attraktiv. Er schien an mir interessiert zu sein; ich fürchte allerdings, dass ich zu viel in seine Aufmerksamkeit hineininterpretierte. Jedenfalls muss ich leider zugeben, dass ich ihm Avancen machte. Er sagte nein danke, aber der Abscheu, der sich in seinen Augen spiegelte, war grausam. Als wäre ich hässlich und würde verzweifelt hinter Männern herlaufen müssen. Ich war stinksauer auf ihn. Später, bei der Party, wollte ich mich bei ihm entschuldigen. Aber als ich am Neujahrsmorgen wach wurde, wurde mir klar, dass ich es besser gelassen hätte. Ich habe mich ganz schön zum Narren gemacht.«
    »Ihr Anwalt hat sie schließlich nach Hause gebracht.«
    Wanda Saffells Blick wurde wachsam. »Dann wissen Sie also, dass ich Raj Doshi in ehelichen Angelegenheiten konsultiert habe?«
    Hannah nickte.
    »Mehr habe ich allerdings nicht getan. Zumindest bin ich bei George geblieben.«
    »Weshalb waren Sie dann bei Doshi?« Plötzlich kam Hannah eine Idee. »Hatten Sie etwa eine Affäre?« Wandas Gesicht verdüsterte sich. »Der Mann ist verheiratet, Chief Inspector. Außerdem geht mein Privatleben Sie nichts an.«
    »Es muss ganz schön schwierig für Sie gewesen sein, nachdem Ihr Ehemann ermordet worden ist.«
    »Sie wissen doch selbst, dass die gerichtliche Untersuchung vertagt wurde. Der Staatsanwalt hat sich noch kein Urteil gebildet.«
    »Zweifeln Sie etwa daran, dass er ermordet wurde?«
    »Wenn Sie mich so fragen: nein.«
    »Haben Sie denn irgendeinen Verdacht, wer Ihren Ehemann auf derart grausame Weise aus dem Weg räumen wollte?«
    »Nicht den geringsten. Aber Sie sind doch hoffentlich nicht gekommen, um mit mir die unterschiedlichen Möglichkeiten von Georges Tod zu besprechen. Wäre das nicht Amtsanmaßung?«
    »Das lassen Sie bitte meine Sorge sein, Mrs Saffell.«
    »Aber die Ermittlungen zum Tod meines Mannes werden von einer anderen Beamtin geleitet.«
    »DCI Larter ist über meinen Besuch bei

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