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Zuckerblut

Zuckerblut

Titel: Zuckerblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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und ging zu einem seitlich geparkten, dunkelblauen, älteren VW-Passat.
    »Aha«, Lindt verstand: »Die bunten Geschäftswagen werden zu Werbezwecken vorne an der Straße präsentiert und die Mitarbeiter müssen ihre Privatfahrzeuge unauffällig und verdeckt abstellen.«
    Sie beobachteten, wie die Krankenschwester vom Platz fuhr und begannen dann, die Räumlichkeiten zu erkunden. Neben den beiden miteinander verbundenen Büros gab es noch den Besprechungsraum mit einem großen ovalen Tisch in der Mitte und einen kleinen Flur, von dem aus zwei Toiletten und ein Waschraum zugänglich waren. Am Ende des Flurs befand sich eine stabile verschlossene Tür, vermutlich der Durchgang zu den Wohnräumen.
    Paul Wellmann fasste die Lage zusammen: »Wenn dein Plan aufgeht, Oskar und der Weinbrecht tatsächlich irgendwann in der Nacht hierher kommt, um sich eines dieser kleinen Autos da draußen auszuleihen, dann hat er nur zwei Möglichkeiten.
    Entweder von vorne, also vom Parkplatz her durch die große Eingangstüre direkt hier ins Büro oder seitlich, über diesen kleinen Flur, von den Wohnräumen her. Dazu müsste er dann die Zwischentür aufsperren.«
    Lindt ergänzte seinen Kollegen: »Und egal, aus welcher Richtung er kommt, sein Ziel ist auf jeden Fall einer dieser drei Schlüsselkästen da drüben.«
    Er zeigte auf die geschlossenen Metallschränke, die nahe dem Durchgang zum hinteren Büro an der Wand festgeschraubt waren.
    »Die sind aber versperrt, da steckt nirgends ein Schlüssel.«
    »Hmm«, kratzte sich Lindt am Ohr. »Entweder hat jeder Mitarbeiter seinen persönlichen Schlüssel dafür, oder er ist irgendwo hier im Raum versteckt.«
    »Dann müssten aber alle Angestellten den Ort kennen«, gab Wellmann zu bedenken.
    »Das hätten wir eigentlich die Schwester noch fragen sollen, aber jetzt ist sie weg. Schade!«
    Die beiden Kriminalisten begannen, den Raum aufmerksam zu betrachten. »Mal sehen, was unser Spürsinn hergibt.«
    »Da!« Fast zeitgleich zeigten sie auf eine verzierte runde Blechdose, die auf dem Fensterbrett stand.
    Wellmann drehte den Deckel ab. »Leider nur Kekse drin«, konstatierte er enttäuscht.
    »Gehört wohl zu der Kaffeemaschine auf dem kleinen Aktenschrank daneben.«
    »Aber Oskar, das ist doch keine einfache Kaffeemaschine! So was sollten wir mal irgendwo beschlagnahmen und in unserem Büro aufstellen. Damit kannst du alle Sorten Kaffee machen. Immer frisch gemahlen – Espresso, Capuccino, Latte macchiato und so weiter.« Er klopfte auf das chromblitzende Monstrum: »Schweizer Fabrikat, der Mercedes unter den Kaffeeautomaten.«
    Lindt machte eine abwehrende Handbewegung: »Dann kommen ja noch mehr Kollegen auf ein Tässchen zu uns herein. Nein, nein, unser gutes altes Maschinchen ist richtig langlebig, kaum zwanzig Jahre alt.«
    »Wenn der Jan sie nicht alle paar Monate reparieren würde, hätte bestimmt ein Kurzschluss schon mal das Präsidium in Brand gesetzt«, entgegnete Wellmann, aber er wusste, dass sein Kollege an dem antiken Gerät hing.
    »Egal, für meinen Milchkaffee reicht’s und der ›Kurze‹ schwärmt immer von unserem Gebräu. Wahrscheinlich nehmen sie in der Staatsanwaltschaft nur drei Löffelchen Pulver für eine ganze Kanne, damit die Herren Juristen nicht das Herzrasen kriegen«, lästerte Lindt und machte sich an den Schubladen des Schreibtischs zu schaffen. »Alles abgeschlossen!« war sein Kommentar.
    Er fühlte mit der Hand unter die Tischplatte, bückte sich und schielte hinunter: »Hier hängt auch nichts.«
    Nacheinander öffneten sie alle Aktenschränke im Raum, ohne jedoch fündig zu werden. Ratlos schauten sie sich um.
    »Vielleicht hinter den Gardinen, aber da gehen wir jetzt nicht dran«, meinte Lindt, denn es wurde zunehmend dunkler und er wollte nicht riskieren, dass von draußen eine Bewegung wahrgenommen werden konnte.
    Sie beschlossen, nicht weiter nach dem Schlüssel, sondern nach einem geeigneten Beobachtungsplatz zu suchen.
    Der Besprechungsraum schien geeignet für das Vorhaben. Sie konnten zwei Stühle so aufstellen, dass es für beide möglich war, durch einen Spalt der leicht geöffneten Tür den davor liegenden Büroraum zu überwachen.
    Ob er nun durch den Haupteingang oder aus der Wohnung kommen würde, war egal. Auf dem Weg zu den Schlüsselkästen musste Weinbrecht auf jeden Fall vor dieser Tür vorbeigehen, hinter der die Kommissare lauerten.
    »Den Rückweg können wir ihm problemlos abschneiden«, meinte Lindt und war immer noch fest

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