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Zuckerblut

Zuckerblut

Titel: Zuckerblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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mehr.«
    »Sieht wirklich nicht gut aus, nachdem es sich unter den Baumstämmen verkeilt hatte. Schade um den schönen Geländewagen!«
    »So was hatten wir auch noch nicht als Dienstwagen«, begann Lindt zu sinnieren. Wellmann kannte die Neigung seines Kollegen, öfter ein anderes Modell auszuprobieren und wusste, was nun folgen würde.
    Besänftigend meinte er deshalb: »Heute hat unsere KFZ-Werkstatt leider schon geschlossen, aber vielleicht kannst du ja morgen vorbeischauen, ob sie wieder mal eine schöne Beschlagnahme reinbekommen haben.«
    Zum Glück wurde gerade das Essen serviert und als Lindt die dunkle Soße des Rehragouts über die handgeschabten Spätzle goss, hatte er seine Autogedanken fast wieder vergessen.
    Als leidenschaftlicher Genießer gab sich der Kommissar ganz dem leckeren Wildgericht hin, doch plötzlich stieß er aus: »Jetzt weiß ich’s!«
    Seinem Kollegen wäre fast ein Fleischstück im Hals stecken geblieben und auch die Leute an den beiden Nachbartischen schauten verwundert herüber.
    »Was denn Oskar, was weißt du?«, fragte Paul Wellmann, aber nur halb so laut, um nicht noch mehr Aufsehen zu erregen.
    Fast flüsternd antwortete Lindt: »Na der Weinbrecht! Ich kann mir jetzt gut vorstellen, wie der von hier wegkommen will! Lass dich überraschen!«
    Er machte ein ganz zufriedenes Gesicht und war offensichtlich von der Richtigkeit seiner Idee so sehr überzeugt, dass er in aller Seelenruhe weiter aß.
    »Allerdings wird es heute spät werden – sehr spät sogar. Es ist besser, wenn du auch mal zuhause Bescheid sagst.«
    Kopfschüttelnd widmete sich Paul Wellmann wieder seinem Wildragout und meinte, es könne dann ja kaum schaden, wenn sie sich erst einmal gut gestärkt hätten.
     
    »Du willst doch nicht etwa zu Carla heimfahren«, wunderte sich Wellmann, als sie vom Adenauerring in die Theodor-Heuss-Allee abbogen und nach Norden fuhren.
    »Nein, nein, die Waldstadt ist nicht unser Ziel, wir müssen noch ein Stück weiter«, antwortete Lindt und als er die gerunzelte Stirn und den fragenden Blick seines Kollegen sah, begann er, den Plan zu erklären.
    »Jetzt überleg doch mal«, begann er. »Wo haben wir diesen Weinbrecht denn heute Vormittag zuerst gesehen?«
    »Er bog auf den Hof seiner Firma, seines Pflegedienstes ein«, antwortete Wellmann, um sich aber sofort zu verbessern: »Sein Betrieb ist es jetzt ja nicht mehr.«
    »Genau, und was wollte er dann noch dort?«
    »Na, bestimmt den Umzug überwachen. Die Lkws standen ja vor dem Haus.«
    »Die waren aber schon voll beladen.«
    »Stimmt, und jetzt sind sie in der KTU und die Mitarbeiter von unserem Freund Willms laden alles wieder aus.«
    »Also, die Möbelwagen voll, das Haus leer – warum war er dann gekommen?«
    Wellmann wurde das Frage- und Antwort-Spiel langsam zuviel und er antwortete leicht gereizt: »Ja, was weiß denn ich, vielleicht noch Abschied nehmen vom Haus, in dem er viele Jahre gewohnt hatte, ein letzter Rundgang, um zu sehen, ob auch nichts vergessen wurde ...«
    »Und ...?«
    »Was ... und?«
    »Ja, was denn noch, ganz zum Schluss?«
    Gedehnt wiederholte Lindts Kollege die Worte: »Ganz ... zum ... Schluss ...?« Er kam aber nicht drauf.
    »Na, die Schlüssel, die musste er sicherlich noch abgeben.«
    Es dämmerte ihm so langsam, worauf der Chefermittler hinauswollte. »Ach so, die Schlüssel – ja, die konnte er aber nicht abgeben, weil er vor uns abgehauen ist.«
    »Also hat er sie noch.«
    »Und du meinst, bevor er sich über die Grenze absetzt, kommt er noch mal schnell an seinem früheren Betrieb vorbei und gibt die Schlüssel zurück.«
    Lindt schlug seine Augen gen Himmel und stöhnte. »Heute bist du aber wirklich schwer von Begriff, Paul. Was braucht der Weinbrecht denn, um abzuhauen?«
    »Ein Auto, na klar.«
    »Und wie kommt er zu einem Fahrzeug?«
    »Stehlen natürlich, wie alle Kriminellen!«
    »Vielleicht ist er aber nicht so begabt im Wagenknacken und außerdem haben heute doch fast alle Autos irgendeine Wegfahrsperre.«
    »Was macht er dann?«
    Um seinen Kollegen nicht noch mehr zu quälen, beantwortete der Kommissar diese Frage gleich selbst.
    »Erinnerst du dich nicht mehr an unseren ersten Besuch in Weinbrechts Büro?«
    »Schon ...«
    »Ich weiß jedenfalls noch, dass mir mehrere große Schlüsselkästen aus Metall aufgefallen sind.«
    »Richtig, mindestens drei davon hingen nebeneinander an der Wand.«
    »Genau, und in einem davon befinden sich ganz bestimmt auch die Autoschlüssel für

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