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Zuckermond

Zuckermond

Titel: Zuckermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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erneut voll Staunen auf die schlummernde Helena. Noch konnte er sie wecken und sie dann schnell nach Hause fahren. Diesbezüglich kannte er keinerlei Skrupel. Im Gegenteil! Wenn er wollte, dass eine Frau gehen sollte, dann gab er es ihr unverblümt zu verstehen. Doch eine unsichtbare Macht hielt ihn diesmal davon ab. Eine Macht, die ihre Nähe suchte – ohne Verpflichtungen allerdings. Zum Glück denkt sie nicht an eine feste Beziehung. Ihr größter Wunsch ist es, frei zu sein. Wie ich es mir auch wünsche. Das haben mir ihre Freundinnen hoch und heilig versichert, als ich den Job angenommen habe. „Es war kein Zufall, dass wir uns heute getroffen haben, Engelchen“, flüsterte er und kuschelte sich an ihren warmen Körper. „Ich glaube, wir werden noch viel Spaß miteinander haben. Ganz unverbindlich und zu nichts verpflichtend.“ Mit diesen letzten Gedanken schlief auch Leonard ein.
    ***
    Am nächsten Morgen wurde Helena schon früh wach. Sie hatte einen mächtigen Kater, wusste zunächst nicht, wo sie sich befand. Dann sah sie plötzlich den nackten Mann neben sich.
    Nie wieder Alkohol! Stöhnend fasste sie sich an den Kopf. Das waren eindeutig ein paar Gläser zu viel gewesen. Und dann habe ich auch noch durcheinander getrunken. Kein Wunder also!
    Erneut blickte sie stirnrunzelnd zu dem nackten, schlafenden Mann neben sich und wie ein Puzzle entstand aus ihren Erinnerungsfetzen schließlich das Gesamtbild. Wie hatte sie sich bloß so schamlos auf einen One-Night-Stand einlassen können? Sie, die bodenständige, stets auf Abstand bemühte Künstlerin, deren einzige Liebe der Malerei galt. Sie war doch tatsächlich mit einem strippendem Callboy in dessen Wohnung gefahren und hatte sich ihm hemmungslos hingegeben. Welcher Teufel hat mich da bloß geritten und meine ureigenen Prinzipien dermaßen über den Haufen geworfen? Helena grübelte. Es war die pure Lust und Geilheit , gestand sie sich schließlich selbst ein. Keine Frage, es war eine wundervolle Nacht. Ungeheuer erotisch, leidenschaftlich und feurig. Aber so etwas passt nicht zu mir. Helena seufzte tief auf. Bin ich denn von allen guten Geistern verlassen? Hätte ich bloß die ganzen Drinks weggelassen. Nüchtern wäre mir dies mit Sicherheit nicht passiert. Sie kniff die Augen zusammen. Dieser Mann ist aber auch ein Prachtstück. Selbst schlafend sieht er so ungemein sexy aus, dass ich … Halt! Schluss mit heißen Träumen. Nun kehrt der Alltag wieder ein. Ein leises Murmeln riss sie aus ihren Gedanken. Leonard reckte sich, schlug die Augen auf, lächelte. Warum grinst mich dieser verdammte Kerl so verführerisch an? Er soll damit aufhören. Ich muss diese Nacht und ihn so schnell wie möglich vergessen. Unbedingt! Ihr Körper allerdings hörte nicht auf ihren Verstand. Mit peinlichem Erschrecken stellte Helena fest, dass sich ihre Brustspitzen verhärteten und dass sie sich nichts sehnlicher wünschte, als eine Fortsetzung des gestrigen Liebesspiels. Missmutig erwiderte sie Leonards Lächeln mit einem schiefen Grinsen. „Gut geschlafen?“, murmelte sie unsicher. „Auf jeden Fall. Und du?“ „Ich kann nicht klagen. Auch wenn mich jetzt ein unglaublicher Kater plagt. Es war wohl gestern ein Gläschen zu viel.“ Schweigen. Der undefinierbare Blick, mit dem Leonard sie musterte, machte Helena nervös. „Ich… äh… nun ja, es ist eigentlich nicht meine Art, mit einem wildfremden Mann nach Hause zu gehen und mit ihm….“ „Ja?“ „Du weißt genau, was ich meine!“ „So? Weiß ich das?“ „Ich denke schon.“ „Erklär mir trotzdem, was du meinst. Ich bin heute Morgen etwas begriffsstutzig.“ Sein teuflisches Grinsen ließ das Blut in ihr Gesicht schießen. „Was ich andeuten wollte, ist, dass es nicht meine Art ist, mit wildfremden Männern ins Bett zu hüpfen. Schon gar nicht mit einem strippendem Callboy.“ „Aber du hast es getan.“ „Ich weiß. Und ehrlich gesagt schäme ich mich dafür.“ „Dafür gibt es keinen Grund. Wenn du wüsstest, wie viele Frauen – auch aus den obersten Schichten – sich Liebesdienste kaufen, dann würdest du dir wegen dieser vergnüglichen Nacht keine allzu großen Gedanken machen. Du musst es ja niemandem erzählen. Und ich denke mit Sicherheit nicht schlecht von dir, denn ich lebe von Frauen, die mich buchen.“ „Ich habe dich nicht gebucht, sondern es hat sich so ergeben. Ich …“ „Ja?“ „Ich hatte keine Ahnung, welche Überraschung sich meine Freundinnen für mich ausgedacht haben

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