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Zuckermond

Zuckermond

Titel: Zuckermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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Blick zu. „Ich… ehrlich gesagt, habe mir diesbezüglich keinerlei Gedanken gemacht. Denn ich hatte ganz andere Dinge im Kopf …“ „Aber?“ „Willst du nicht wissen, was mir durch den Kopf geschossen ist?“ „Nicht unbedingt. Jeder sollte sein kleines Geheimnis wahren oder?“ Er grinste jungenhaft. „Oooch… so geheimnisvoll ist es nun auch wieder nicht. Ich würde dir gern von meinen Gedanken erzählen und ebenso gern in die deinen eintauchen.“ Sie lächelte und wagte sich ein weiteres Stückchen vor. „Wenn ich ehrlich bin, würde ich gerne etwas mehr rüber den ‚Menschen’ Leonard erfahren.“ „So, so!“ Leonard konnte nicht anders, er musste ihr Lächeln erwidern, auch wenn alles ihn ihm dazu mahnte, innerlich auf Abstand zu gehen. Ihr Herz setzte vor Freude für einen Moment aus. Dieses Lächeln bedeutete ihr viel. Sehr viel. Am liebsten hätte sie es für immer in sein Gesicht gebannt, um stets darauf zurückgreifen zu können. Leider war es jedoch ebenso schnell wieder verschwunden, wie es aufgetaucht war. Sie konnte förmlich zuschauen, wie sich die Mauer um Leonard herum hochzog und es war deutlich spürbar, dass die Chance, ihm seelisch näher zu kommen, vorbei war.

Kapitel 16
    „Überraschung!“ Die fröhlichen Stimmen ließen Helena herumfahren. Erstaunt ließ sie den
    Pinsel sinken. „Kathrin, Sabina – welch Glanz in dieser bescheidenen Hütte.“ Sie legte den Pinsel beiseite, wischte ihre farbverschmierten Hände an einem Tuch ab und lief ihren Freundinnen entgegen. Nach einer stürmischen Begrüßung hakte sich Kathrin verschwörerisch bei ihr ein. „Sag mal – dieser überaus hübsche Kerl in Lackhose, der uns soeben die Tür geöffnet und hierher verwiesen hat – ist das etwa Rafael?“ Ihre Augen funkelten. „Ja, das ist Rafael.“ Kathrin pfiff anerkennend durch die Zähne. „Der ist ja noch viel attraktiver, als ich ihn mir – laut deiner Beschreibung – vorgestellt habe. Nur ist er leider Gottes auf keinen meiner Flirtversuche eingegangen.“ Sie seufzte und zog einen Schmollmund. „Macht doch nichts“, warf Sabina fröhlich ein. „Schließlich haben wir einige – hoffentlich interessante – Fische an der Angel.“ Helena zog überrascht ihre Augenbrauen in die Höhe. „Habe ich etwas verpasst? Fische an der Angel?“ Sie stemmte ihre Hände in die Hüften und blickte in die grinsenden Gesichter ihrer Freundinnen. „Würde mich mal bitte jemand aufklären?“ „Das haben wir vor“, zwinkerte Sabina schelmisch. „Was meinst du, wieso wir hier sind? Richtig! Um dich auf dem Laufenden zu halten!“ „Stimmt“, ergänzte Kathrin, „und da Leonard laut deiner Aussage nichts dagegen hat, wenn wir dich hier besuchen, haben wir uns gedacht, dass wir dich heute Mittag spontan zu einem Plauderstündchen überreden. Und hier sind wir.“ Helena war die Freude über den überraschenden Besuch anzusehen. „Okay. Gebt mir ein paar Minuten, ja? Ich wasche rasch die Pinsel aus und dann machen wir es uns so richtig gemütlich.“ „Das ist ein Wort.“ Kurze Zeit später saßen sie in Leonards Wohnzimmer. Eine große Kanne Tee stand mitten auf dem Tisch auf einem Stövchen und dampfte verlockend. Und der noch warme Streuselkuchen, den Kathrin und Sabina mitgebracht hatten, lachte sie verführerisch an. „Also, Mädels – raus mit der Sprache!“ Helena warf einen auffordernden Blick in die Runde. Kathrin stupste Sabina abenteuerlustig an. „Auf die Plätze – fertig – los“, rief diese und streckte Helena acht Umschläge entgegen, die sie fächerförmig in der Hand hielt. Nichts begreifend runzelte Helena die Stirn. „Was soll ich damit?“ „Die sind nicht für dich“, gluckste Kathrin. Sie war in Hochform – ihre Augen sprühten Funken. „Die sind für uns, denn schließlich hast du schon einen feurigen Liebhaber. Wir haben nämlich eine Kontaktanzeige aufgegeben. Und dies sind die ersten Zuschriften. Ich würde sie allerdings sofort alle Sabina überlassen, wenn es mir gelingen würde, diesen Rafael für mich zu interessieren. Er ist ein wahres Prachtexemplar und sicherlich äußerst gut im Bett.“ Helena musste lachen. „Natürlich kann ich versuchen, ein Wort für dich einzulegen, ich kann allerdings nichts versprechen. Wenn du ihn jedoch als Callboy buchst, kommst du auf jeden Fall auf deine Kosten und in den Genuss seiner Liebeskunst.“ Kathrin nippte an ihrem Tee und biss genussvoll in ein Stück Kuchen. „Falls sich kein vernünftiger

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