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Zuckerpüppchen - Was danach geschah

Zuckerpüppchen - Was danach geschah

Titel: Zuckerpüppchen - Was danach geschah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Hassenmüller
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wieder Lust haben?”
    Marie-Luise machte sich in den nächsten zwei Wochen beinahe unentbehrlich. Sie paßte auf Daniel und Alex auf, wenn Gaby und Hubert ins Meer hinausschwammen. Sie fütterte Alex, wenn er im Schatten des Sonnenschirmes ein wenig unruhig wurde. Sie zeigte Gaby, in welchem Geschäft sie die handgeflochtenen Sandalen gekauft hatte und daß die Seidentücher bei Renardo nur die Hälfte kosteten als in den großen Geschäften um den Marktplatz. Sie wußte, wo die Lasagne einfach unübertrefflich schmeckte und wo es noch Wein direkt aus dem Faß gab. Ihre beiden Freundinnen Tony und Roswitha gingen immer öfter alleine aus, weil Marie-Luise sich zur Betreuerin der Kinder aufwarf oder die eine oder andere glänzende Idee hatte, wie man den Abend zu dritt verbringen konnte. Als Gaby vorsichtig zu Hubert sagte, daß sie auch einmal mit ihm alleine sein wollte, schüttelte er irritiert den Kopf: “Es scheint beinahe, als wenn du mich immer für dich haben willst. Sie ist doch eine reizende Frau. Sie hilft dir doch auch mit den Kindern. Aber wenn du meinst, du brauchst es ihr nur zu sagen. Sie wird sich nicht aufdrängen wollen.” Als wenn Marie-Luise ihre Gedanken lesen konnte, bot sie ihr am selben Abend beim Essen an, auf die Kinder aufzupassen, damit Gaby und Hubert alleine ausgehen konnten. “Ihr seid ja so verliebt”, sagte sie, “da müssen doch nicht immer dritte dabei sein.” Für den Bruchteil einer Sekunde sah Hubert Marie-Luise an, Gaby fing den Blick auf und schluckte. “Ja”, sagte sie tapfer. “Das ist sehr nett von dir. Wir freuen uns auf einen Abend zu zweit.” Falls Hubert sich dann abends auch freute, konnte er es gut verbergen. Er sah nachdenklich in sein Glas, und auf alle Fragen Gabys antwortete er nur mit einem kurzen “ja” oder “wie du meinst” oder “was du nicht sagst.” Gaby trank ein zweites Glas Chianti und fragte dann: “Willst du lieber zum Hotel zurück? Ich meine, langweilst du dich mit mir?” — “Typisch”, sagte Hubert und sah sie unter seinen leicht gerunzelten Augenbrauen kühl an. “Da bist du mit mir alleine in einem wunderschönen Restaurant. Deine Kinder werden von einer Freundin betreut, und du bist doch nicht zufrieden. Ich soll den Clown spielen.” Gaby sah ihn entsetzt an. Sie begriff nicht, wie er so reagieren konnte. Alles, was sie wollte, war ein gemütlicher Abend zu zweit, fühlen, was sie einander bedeuteten. Mühsam unterdrückte sie die aufsteigenden Tränen. Hubert rückte das Windlicht dichter zu seinem Platz und zog einen Packen Ansichtskarten heraus. Ohne weitere Worte begann er eine Karte nach der anderen zu schreiben. “Sei so lieb”, sagte er freundlich, “setze hier doch deinen Namen drunter. Und vielleicht noch einen kurzen Gruß.” Gaby hatte große Lust, ihm die Karten an den Kopf zu werfen, aber sie nahm mit bebenden Fingern die erste Karte. Sie war an seine Mutter gerichtet. “Wir genießen die milde Herbstsonne, Hotel und Essen sind ausgezeichnet, und wir erholen uns prächtig. Gaby und den Kindern geht es gut. In Liebe, dein Hubert.” Ja, das war nicht gelogen. Die milde Herbstsonne tat ihnen gut, das Hotel und das Essen waren ausgezeichnet, und sie hatten sich hervorragend erholt. Warum fror sie dann jetzt so stark, daß ihre Zähne aufeinanderschlugen, und wieso wurde ihr so übel, daß sie glaubte, sich übergeben zu müssen? Wie eine Puppe schrieb sie auf den ihr zugeschobenen Karten ihren Namen oder viele liebe Grüße. Nach einer Weile flaute die Übelkeit ab, und sie konnte wieder durchatmen. “So”, Hubert ordnete zufrieden die Postkarten zu einem handlichen kleinen Stapel. “Habe ich das doch auch erledigt. Möchtest du noch einen Wein?” Sie schüttelte wortlos ihren Kopf. “Ich wohl. Oder vielmehr einen Whisky. Einen rauchig-zarten Whisky bevor wir ins Bett gehen, nicht wahr, Kleines?” Sie probierte ein zustimmendes Lächeln. Er sollte nicht denken, daß sie maulte. Sie mußte dankbar sein. Er war mit ihr und den Kindern in Urlaub gefahren. Weil es ihr nicht so gut ging. Und dann saß sie mit ihm abends in einem wunderschönen Restaurant und beklagte sich. Worüber eigentlich? Daß er sich mit ihr langweilte? Das war dann doch ihre Sache. Sie hatte ihm eben nichts zu bieten. Letzten Endes gab es an jeder Ecke interessantere Frauen. Kein Wunder, daß er gerne mit Marie-Luise zusammen war. Die hatte zumindest etwas zu erzählen. Ins Bett wollte er mit ihr, seiner Frau. Da gefiel sie ihm. Oder

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