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Zuckersueßes Chaos

Zuckersueßes Chaos

Titel: Zuckersueßes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda J. Fox
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lange auf mir. Ich fühlte mich augenblicklich unbehaglicher und ohrfeigte mich gedanklich. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Ein Kuss von einem Fremden? Andererseits hatte ich ja nicht wissen können, dass er das ernst meint.
    »Ich wähle Vincent als Partner«, verkündete Tory, dann begannen wir zwei gegen zwei zu spielen. Ich bekam gnädigerweise den ersten Stoß, doch das wurde mir sofort zum Verhängnis, als ich so schwach anstieß, dass ich nicht eine Kugel versenkte. Sofort verlor ich mein Zugrecht und die Umstehenden lachten sich schlapp. Torys Partner namens Vincent warf mir einen mitfühlenden Blick zu und Tory selbst zwinkerte erwartungsvoll. Ich warf einen Blick auf Jason, der einen Moment die Augen schloss, so, als frage er sich, womit er das verdient hatte, dann winkte er mich zu sich.
    »Du weißt schon, dass du die halben Kugeln versenken musst, oder?«
    »Das ist mir durchaus bewusst«, zischte ich.
    »Ich bin eben etwas aus der Übung.« Er seufzte.
    »Wenn ich dich hier heil rauskriege, bist du mir echt was schuldig.« Damit stieß er die Kugel an und versenkte gleich zwei Halbe auf einmal. Jason war wirklich ein begnadeter Spieler, wie ich im Laufe des Spiels feststellte und wann immer ich mir ein Foul leistete, was leider nicht selten vorkam, holte er die Punkte wieder ein. Das Problem war nur, dass unsere Gegenspieler Tory und Vincent mindestens genauso gut waren wie Jason und sich im Gegenteil zu mir keinen einzigen Fehler leisteten. Wenn man bedachte, wie viele Whiskeygläser sie während des Spiels hinunter kippten, ein Wunder. Und so war es nicht sonderlich überraschend, dass wir am Ende verloren.
    Man musste Jason jedoch zugute halten, dass er wirklich sein Bestes gegeben hatte und wir auch nur sehr knapp unterlagen. Gereicht hatte es dann aber doch nicht. Die umstehenden Zuschauer johlten und klatschten, Jason und ich starrten uns an. Ich schüttelte kaum merklich den Kopf, denn ich würde sicher keinen Fremden küssen und Jasons Gesichtsausdruck nach hatte er das bereits befürchtet.
    »Zwei Mal hintereinander, Jay. Ich kann mich nicht erinnern, dass du jemals so schlecht abgeschnitten hast«, lallte Tory und grinste über beide Ohren. Ich biss mir auf die Unterlippe, wohlwissend, dass
ich
für diese beiden Male verantwortlich war. Dann sah ich unauffällig zu Tory herüber. Sollte ich mich sträuben? Andererseits war es ja nur ein Kuss. Aber er war ein Fremder und er hatte Whiskey getrunken, dachte ich angeekelt.
    »Das macht dann 600 Mäuse«, sagte er feixend und ließ sich das Geld geben. Ich musste schlucken, als Jason das Geld herausholte und ihm in die Hand drückte. So viel Geld und das alles nur wegen mir. Ich hätte sogar verstanden, wenn er mir das Leben ab sofort noch mehr zur Hölle machte. Als Tory das Geldbündel weggesteckt hatte, drehte er sich zu mir.
    »Und nun zu dir, Süße«, sagte er und kam auf mich zu.
    »Moment. Du hast dein Geld bekommen«, mischte sich Jason ein und stellte sich neben mich.
    »Aber sie hat ebenfalls verloren und sie hat mir einen Kuss versprochen«, antwortete er leicht nuschelnd. Ich sah zu Jason auf, der mich als Einziger noch aus der Situation retten konnte. Und so eigenartig das Gefühl auch war, aber in seiner Nähe fühlte ich mich gerade am sichersten. Er war ein eingebildeter, herrischer und verboten gutaussehender Klugscheißer, trotzdem wollte ich mich in diesem Moment nicht von seiner Seite bewegen.
    »Entscheide dich, Tory. Entweder das Geld oder ein Kuss«, forderte Jason mit glänzenden Augen. Tory starrte erst ihn, dann mich an, dann hob er erstaunt die Brauen.
    »Sag bloß, dir liegt was an der Kleinen?«, fragte er, woraufhin einige Pfiffe und Lacher erklangen.
    »Erzähl keinen Quatsch«, erwiderte Jason.
    »Aber ich sehe es nicht ein, dir beides zu geben. Du wusstest von Anfang an, dass sie keine Chance hat.« Tory blickte mit gläsernen Augen auf mich herab und ich war sicher, dass der Alkohol seine Sinne schon zu sehr berauscht hatte. Wenn er bei klarem Verstand gewesen wäre, hätte er das Geld genommen und sich damit heute Abend noch ganz andere Dinge kaufen können, als nur ein Kuss. Abgesehen davon war der Kuss einer Fremden doch gar nicht so viel wert? Doch entweder wollte er Jason ärgern oder er war wirklich schon zu betrunken, denn er entschied sich für mich.
    »Wenn das so ist, entscheide ich mich für den Kuss«, nuschelte er, woraufhin ihm einige Mut zuriefen.
    »Äh, Jason?«, sagte ich und wich zurück,

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