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Zuckersueßes Chaos

Zuckersueßes Chaos

Titel: Zuckersueßes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda J. Fox
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Hassseiten in mir geweckt, aber er hatte mich auch unterhalten und meinem langweiligen Leben etwas Abwechslung gegeben.
Jetzt
behandelte er mich wie die nette, aber vollkommen uninteressante Cousine seiner besten Freundin und das tat weh. Mann, sollte ich vielleicht auch zugeben, dass es nicht nur seine Art, sondern auch seine anziehenden Augen waren, die ich vermisste? Ich hatte es versucht zu verdrängen, doch in den letzten Tagen hatte ich immer wieder von seinem verwegenen Lächeln geträumt, das er stets aufsetzte, wenn er an anzügliche Dinge dachte oder mich ärgern wollte.
    Ach was soll’s. Ich war hier mitten im Nirgendwo und nur Gott allein konnte mich hören, also ja, zum Teufel. Ja, ich vermisste sein geheimnisvolles Lächeln und seine verdammt nervige, aber irgendwo auch verführerische Art. Ich rappelte mich in eine sitzende Position und durchforstete mein Handy nach Jasons Nummer. Ich hatte in der letzten Woche einige Anrufe getätigt, doch keine davon war eine mir unbekannte Nummer gewesen, so dass ich ihn schnell fand.
    »Bitte geh ran. Bitte geh ran«, flehte ich, als das Handy tutete. Und tatsächlich, nach dem zweiten Klingeln meldete er sich zu Wort.
    »Claire, was gibt’s?« Interessant. Hatte er nicht gesagt, er hätte meine Nummer verschlampt? »Jason, ich brauche deine ...« Ein lautes Donnergrollen verschluckte mein letztes Wort.
    »Was?«, rief er über das tosende Wetter hinweg. Als ich antworten wollte, donnerte es erneut.
    »Wo bist du?«, rief er.
    »Im Wald, am Strand.« Es war kurz still und ich dachte schon, die Verbindung wäre abgebrochen, dann fragte er:
    »Bei dem Wetter? Was machst du da?«
    »Bitte, Jason. Ich hab mich verlaufen und irre hier im Wald umher.« Jetzt, wo ich es aussprach, stiegen mir aus unerfindlichen Gründen wieder Tränen in die Augen. Gott, verdammt! Warum flennte ich in letzter Zeit bloß so oft?
    »Okay«, sagte er ruhig.
    »Schalte dein GPS ein, dann kann ich dich orten. Ich mach, so schnell ich kann.« Ich tat es und nachdem er aufgelegt hatte, lehnte ich mich an einen Baumstamm, schlang die Arme um meinen zitternden Körper und wartete.

Kapitel 28
    »Claire«, hörte ich jemanden rufen. War das ein Traum? Einbildung? Ich öffnete meine Augen, die ich im Glauben, von dunklen Schatten beobachtet zu werden, geschlossen hatte und blinzelte in den Regen hinein. Er war nicht weniger geworden und schüttete immer noch wie aus Eimern.
    »Claire«, erklang die Stimme erneut, da wusste ich, dass es keine Einbildung war.
    »Hier«, krächzte ich und erschrak über meine kratzige Stimme. Dann stand er vor mir, mein dunkler Retter.
    »Gott, Claire, du siehst ja schrecklich aus«, begrüßte er mich und ließ sich vor mir in die Hocke. Mit einer Hand zwang er mein Kinn nach oben, so dass ich ihm in die Augen sehen musste. Tief und schwarz, so wie der Wald. Als er meine Haut berührte, zuckte er zurück.
    »Verdammt, du bist ja der reinste Eiszapfen.« Er schälte sich aus seiner Lederjacke und legte sie mir um die Schultern. Ich schloss die Augen, als mich der warme Stoff umhüllte.
    »Kannst du aufstehen?«, fragte er und nahm meine Hand. Offenbar zögerte ich ihm zu lange, denn kaum, dass ich
    »Weiß nicht« gemurmelt hatte, stand ich auch schon auf den Beinen. Taub, wie sie vor Kälte waren, spürte ich sie allerdings nicht und ich musste mich an seine Arme klammern, um aufrecht stehen zu können.
    »Ich glaube nicht, dass ich laufen kann«, sagte ich zähneklappernd und betrachtete meine zitternden Beine.
    »Dann trage ich dich.« Damit schwang er sich meine Tasche um die Schultern und legte mir einen Arm unter die Kniebeuge.
    »Äh was? Warte«, protestierte ich, doch da lag ich schon in seinen Armen. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken.
    »Lass mich runter«, verlangte ich peinlich berührt und hätte ich gekonnt, hätte ich zur Untermalung mit den Füßen gestrampelt. Es war einfach nicht richtig, in seinen Armen zu liegen, nicht nachdem, was passiert war und wie er sich in letzter Zeit verhielt.
    »Keine Chance. Du bist vollkommen durchgefroren und das Wetter wird auch nicht besser. Wenn du also schnell von hier weg willst, dann lass mich dich tragen. Mein Auto ist gleich da vorne.« Damit setzte er sich in Bewegung und auch wenn er Recht hatte, war es dennoch beschämend unangenehm, in seinen Armen zu liegen. Ich meine, war ich ihm in letzter Zeit nicht nahe genug gekommen? Ich hatte mir doch vorgenommen, ihn von jetzt an genauso zu meiden, wie

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