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Zuckersueßes Chaos

Zuckersueßes Chaos

Titel: Zuckersueßes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda J. Fox
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er mich und was tat ich? Lag wenige Tage später schon wieder in seinen Armen. Was stimmte denn nicht mit mir? Ich schielte zu ihm auf und betrachtete sein Seitenprofil, das meinem so nahe war. Ich hätte mich nur nach vorne beugen müssen, um sein Gesicht zu berühren. Mein Blick wanderte von seinen geschwungenen Lippen zu seinen ausgeprägten Kiefermuskeln, die sich vor Anstrengung anspannten.
    Er musste merken, dass ich ihn anstarrte, so auffällig wie ich es tat, doch er konzentrierte sich nur auf unsere Umgebung. Plötzlich wurde ich mir seiner starken Arme unter meinen Schenkeln und seiner Bauchmuskeln nur allzu bewusst, die sich mit jedem Schritt an meiner Seite rieben. Und als ich auch noch sein mildes Parfüm wahrnahm, verspürte ich aus unerfindlichen Gründen ein warmes Kribbeln in mir aufsteigen. Das war nicht richtig. Ich sollte ihm nicht so nahe sein, ich sollte das nicht fühlen!
    »Ich will runter«, sagte ich und machte Anstalten, mich aus seinen Armen zu befreien, doch er verstärkte seinen Griff nur noch.
    »Was soll der Unsinn? Wir sind doch gleich da«, protestierte er. Dadurch, dass er seinen Kopf zu mir gedreht hatte, schlug mir sein minzeartiger Atem entgegen, was mein Herz nur noch höher schlagen ließ.
    »Lass mich runter!«, verlangte ich und begann zu strampeln. Ein Glück, dass ich meine Beine wieder einigermaßen bewegen konnte, denn so blieb ihm nichts anderes übrig, als mich abzustellen.
    »Kannst du überhaupt wieder laufen?«, fragte er und beobachtete, wie ich auf wackeligen Beinen stehen blieb. Doch es war mir egal, ob ich laufen konnte oder nicht. Ich würde auch zum Auto kriechen, wenn nötig, Hauptsache, ich musste nicht länger in seinen Armen liegen. Gott, das durfte nicht passieren. Nur weil er einmal nett zu mir gewesen war, durfte ich nicht ... durfte ich mich nicht ... Ich schüttelte den Kopf und setzte mich in Bewegung.
    »Siehst du. Ich kann’s wieder«, sagte ich und fing mein eigenes Straucheln mit einem Ausfallschritt ab.
    »Das sehe ich«, hörte ich ihn murmeln, als wir endlich das Auto erreichten. Jason holte seinen Autoschlüssel hervor und entriegelte die Türen und als ich Anstalten machte, mich aus seiner Jacke zu schälen, hielt er mich zurück.
    »Behalte sie. Du brauchst sie dringender als ich«, sagte er und öffnete mir die Beifahrertür. »Danke«, murmelte ich, machte aber keine Anstalten, in das Auto zu steigen.
    »Willst du etwa noch ein bisschen das Wetter genießen?«, fragte er sarkastisch.
    »Ich bin pitschnass. Ich kann doch nicht so ins Auto.« Daraufhin verdrehte er die Augen und drängte mich kommentarlos ins Wageninnere. Als ich saß, wollte ich nach dem Gurt greifen und ihn mir umschnallen, doch weil meine Hände immer noch taub vor Kälte waren, bekam ich ihn nicht zum Greifen. Jason bemerkte meine Misere und griff kurzerhand um mich herum. Dadurch kam er mir mit dem Gesicht gefährlich nahe und ich lehnte mich unauffällig in den Sitz zurück, damit er mich nicht berührte. So unauffällig schien das dann aber doch nicht gewesen zu sein, denn seine Mundwinkel zuckten leicht, als er den Gurt über meinen Körper zog und ihn in der Vorrichtung versenkte.
    Wow, da war es wieder. Ein schwacher Abglanz von dem Lächeln, das ich so an ihm vermisste. Dann war es wieder vorbei und er warf meine Tür zu. Als er auf der Fahrerseite eingestiegen war, schaltete er die Klimaanlage ein und gab Gas.
    »Also, was hat dich geritten, bei diesem Wetter im Wald spazieren zu gehen?«
    »Ich habe ein Picknick am Strand gemacht und bin eingeschlafen. Und als ich aufgewacht bin, fing auch schon das Unwetter an.«
    »Du hast alleine gepicknickt?«, fragte er stutzig.
    »Nicht ganz. Romeo und Julia waren bei mir«, antwortete ich mit klappernden Zähnen, was ihm ein Lächeln entlockte.
    »Ich fürchte, das Buch ist hinüber«, sagte er und klang ehrlich bedauernd. Es herrschte eine Weile Stille, dann fragte er:
    »Warum hast du mich angerufen?« Die Frage überraschte mich.
    »Naja, Vicky ist nicht rangegangen und ... du bist der Einzige aus der Gegend, dessen Nummer ich habe.« Moment, das stimmte nicht. Denn nun fiel mir voller Unbehagen ein, dass ich ja auch Taylors Nummer besaß. Verdammt, warum hatte ich ihn nicht angerufen? Mit ihm wollte ich mich doch treffen. Er war doch mein Traummann, er war derjenige, der immer nett zu mir gewesen war und in der ganzen Zeit war er mir nicht einmal in den Sinn gekommen. Was sagte das jetzt über mich aus?
    »Und?

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