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Zuckersueßes Chaos

Zuckersueßes Chaos

Titel: Zuckersueßes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda J. Fox
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Handtuch und lächelte zum Himmel auf. Ein leichter Wind kitzelte mein Gesicht und brachte kühle Luft vom Wasser mit. Die Temperaturen waren aber eher angenehm als kalt und für den Fall, dass es mir doch zu kühl wurde, hatte ich mir extra eine Strickjacke eingepackt.
    Nachdem ich eine Weile in den Himmel gestarrt und Wolkenraten gespielt hatte, knabberte ich genüsslich an meinem Apfel. Was davon übrig blieb, warf ich einem Entenpärchen zu, das sich gierig darauf stürzte. Dann holte ich Romeo und Julia hervor, legte mich auf den Bauch und begann zu lesen. Ich kannte das Buch in und auswendig, ich konnte sogar ganze Szenen wiedergeben und auch wenn es viele für überspitzt und lediglich Unterhaltung hielten, ich glaubte an diese Liebe. Ich glaubte daran, dass man sich vom ersten Moment an in eine Person verlieben konnte, dass man nie zu müde ist, jede einzelne Sekunde mit ihr zu teilen, dass jede Berührung schon fast qualvoll vor Liebe und Sehnsucht war, dass man lieber sterben würde, als ohne sie zu sein.
    Ich hatte meine große Liebe zwar noch nicht gefunden - sondern nur einen Exfreund namens Denny, der mich ins Bett gelockt, betrogen und dann abblitzen lassen hat-, aber ich war fest der Überzeugung, dass sie irgendwo da draußen war. Als ich das Buch ausgelesen hatte, legte ich mich auf den Bauch, um zu entspannen und driftete unbeabsichtigt ins Land der Träume ab.
    ***
    Ich blinzelte, als mir etwas Nasses aufs Gesicht platschte und noch bevor ich ganz wach war, wusste ich, dass ich eingeschlafen war.
    »Mist«, murmelte ich und schreckte hoch, da platschte der nächste Regentropfen auf mein Gesicht.
    »Das darf doch wohl nicht wahr sein!« Ich betrachtete den trüben Himmel, der von Sekunde zu Sekunde dunkler wurde und rappelte mich auf. Wie konnte das passieren? Wie hatte ich nur so lange schlafen können? Ich schüttelte das Handtuch aus und faltete es eilig zusammen, wobei ich noch einen Blick zum Himmel warf. In ein paar Minuten würde es stockdunkel sein und ich musste noch zwanzig Minuten durch den Wald laufen. Außerdem würde es jeden Moment regnen, denn die Abstände, in denen die Tropfen aufschlugen, wurden immer kürzer. Das konnte doch wieder nur mir passieren!, meckerte ich stumm. Ich zog die Strickjacke über, weil es frisch geworden war und warf die Tasche über meine Schulter, dann marschierte ich Richtung Wald.
Sieht verdammt gruselig aus
, dachte ich mir, als ich vor dem Waldrand stand und auf die Bäume blickte. Ich hatte keine Angst vor der Dunkelheit, aber alleine durch einen stockdunklen Wald zu laufen, rief ungewollte Horrorszenen in mir wach. Vielleicht schaffe ich es ja noch, bevor es vollkommen dunkel wird, redete ich mir ein und lief mutig los. Doch je tiefer ich hineinlief, desto dunkler wurde es. Es kam mir vor, als rückten die Bäume absichtlich zusammen, um auch ja kein Licht zu mir durchzulassen und mir den Heimweg zu erschweren. Ich fühlte mich wie in
Snow White and the Huntsman
. Als würde ich einen bedrohlichen Wald durchforsten, der alles daran setzen wollte, dass ich nie wieder hinausfand. Wenig später war es dann soweit, es war stockdunkel. Wobei es mir so vorkam, als hätte man plötzlich das Licht ausgeknipst. War es nicht gerade noch hell gewesen?
    »Verdammt«, flüsterte ich und holte mein Handy hervor. Warum musste sowas eigentlich immer mir passieren? Ich rief Vicky an, damit sie mich wenigstens von der Bushaltestelle abholte, so spät fuhr der Bus nämlich nur noch stündlich.
    Doch wie üblich ging Vicky auch diesmal nicht ran.
    »Oh bitte. Tu mir das nicht an, Vic. Geh ran. Geh ran.« Doch so lange ich das Telefon auch klingeln ließ, sie nahm nicht ab. Also lief ich weiter, das Handy vor mich herhaltend, als wäre es eine Taschenlampe. Nach fünf weiteren Minuten stand ich allerdings kurz vor einer Panikattacke.
Das kenne ich nicht, hier war ich noch nie
, dachte ich panisch. Wäre ich auf dem richtigen Weg gewesen, hätte ich doch schon längst die kleine Lichtung mit den Baumstümpfen erreichen müssen. Aber wo ich auch hinsah, ich erblickte nur Bäume und Finsternis. Als ich mir einbildete, einen Ast knacken zu hören, drohte mein Herz stehen zu blieben.
    »Nein«, sagte ich kopfschüttelnd und ging weiter.
    »Nur Einbildung, alles nur Einbildung«, sprach ich zu mir selbst und wählte erneut Vickys Nummer. Sie war hier schon oft gewesen und kannte den Wald besser als ihre Westentasche. Sie konnte mir helfen. Doch auch beim zehnten Klingeln ging

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