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Zügel der Leidenschaft

Zügel der Leidenschaft

Titel: Zügel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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»Nach ein paar Gläsern Champagner geht es leichter. Haben Sie Streit mit Ihrem Mann gehabt?«
    Sie kicherte, denn der Champagner, den sie bereits bei Violet getrunken hatte, ließ diese Frage für sie sehr komisch erscheinen. Sie schüttelte den Kopf und sah ihn lächelnd an. »Vor Jahren schon. Das ist aber heute nicht meine Entschuldigung.«
    »Sie hatten Streit mit Ihrem Geliebten?« fragte er sanft.
    »Ah«, seufzte sie theatralisch, und Kit erkannte, daß sich der Wein bei ihr bemerkbar machte. »Das muß es sein.«
    »Haben Sie mich ausgesucht, weil ich ihm ähnlich sehe?« Der Mann verhielt sich trotz seiner spärlichen Bekleidung ganz entspannt, entspannt in seiner Rolle, die er schon Hunderte von Malen gespielt hatte.
    »Nein ... eher, weil Sie ihm nicht ähnlich sehen.«
    »Dann wollen Sie mich auch nicht mit seinem Namen anreden?« neckte er. »Manche Frauen mögen das.«
    »Wirklich?« Sie riß vor Überraschung die Augen auf.
    »Arbeiten Sie schon lange hier?«
    »Nicht lange genug. Es macht mir Spaß. Helene zahlt gut, und die Damen sind sehr angenehme Partnerinnen«, sagte er mit einem Lächeln. »Ich habe Spaß daran, heißblütigen Frauen zu Gefallen zu sein.« Er beendete den Satz fast flüsternd. Dann stand er auf, drehte sich herum, um sein Glas auf dem Sims abzustellen, und sagte, sich zu ihr wendend, leise: »Ich bin zu allem bereit.«
    »Oh«, hauchte Angela leise und erschrocken, denn seine Erektion zeichnete sich deutlich unter dem weichen Wollstoff seiner Hose ab.
    »Lassen Sie mich Ihnen die Slipper ausziehen«, schlug der Mann vor. »Das dürfte Sie nicht allzusehr beunruhigen.« Er kniete vor ihr nieder und schlug ohne auf eine Antwort zu warten, ihren Rock und die Unterröcke hoch über ihre Knie, so daß ihre Beine sichtbar wurden. Er lächelte zu ihr hoch und zog ihr sehr sanft die hochhackigen Schuhe aus. »So«, murmelte er und streichelte zärtlich ihren Fuß. »Das hat doch nicht wehgetan, oder?«
    »Nein.« Das war kaum lauter als ein Flüstern.
    In dem Geheimgang berührte Madame Centisi Kit leicht am Arm und bedeutete ihm, daß sie sich nun zurückzog.
    Er hob die Hand und formte das Wort: »Warten Sie« mit den Lippen, worauf er sich wieder dem Drama zuwandte, das sich in dem feuerbeschienene Raum abspielte.
    »Und jetzt die Strumpfbänder«, murmelte der dunkelhaarige Mann und ließ langsam die Finger an Angelas weißen Seidenstrümpfen emporgleiten, bis sich die Finger um die Spitzenbänder schlossen. »Entspann dich«, flüsterte er lächelnd und strich über ihre Hand, die auf der Armlehne ruhte. »Ich mache dir bestimmt Spaß.«
    Zuerst nahm er das eine Strumpfband ab und ließ den Strumpf mit zärtlichen Worten an ihrem Bein herabgleiten, dann das zweite, und dann beugte er sich vor, um die zarte Haut der Innenseite ihres Schenkels zu küssen.
    Madame Centisi schrie vor Überraschung auf, als Kit wie ein Blitz herumfuhr und sie über den Gang schob. Sobald sie sich von dem Zimmer entfernt hatten, in dem Angela sich befand, sagte er brüsk: »Holen Sie den Mann da raus!«
    »Das kann ich nicht«, protestierte die stämmige Matrone, die versuchte, bei dem hastigen Abstieg über die Treppe ihr Gleichgewicht zu halten. »Was könnte ich nur sagen? Sie hat bereits für Stephen bezahlt. Sie wird sich fragen, was sich hier abspielt.«
    Als sie unten an der Geheimtreppe angekommen waren, umklammerte Kit ihren Arm und hinderte sie daran, aus der Tür zu treten. »Kriegen weitere fünftausend ihn da raus?« knurrte er.
    Sie nickte rasch. Für den Preis würde sie ihn eigenhändig aus dem Zimmer tragen.
    Er ließ sie los, zog das Geldbündel aus der Tasche und zählte zehn Noten ab. »Hier sind die fünftausend«, sagte er knapp. »Weil Sie nichts gehört haben. Ich werde heute abend die Gräfin de Grae besuchen.«
    Sie holte tief Luft und überlegte. In seinen Worten drohte unbeherrschte Gewalt.
    Er hielt ihr das Geld entgegen.
    Nach einer weiteren Sekunde des Zögerns nahm sie es an.
    »Und nun schnell«, befahl er.
    Als Madame Centisi das Boucher-Zimmer betrat, um ihren jungen Angestellten hinauszurufen, war sie so nervös und stammelte ihren Vorwand so realistisch, daß man wirklich an eine Notlage glaubte. Sobald Angelas Gefährte in den Gang getreten war und Kit erblickte, sagte er mit einem raschen Blick: »Sie müssen der Liebhaber sein. Wie ein Ehemann sehen Sie nicht aus.«
    »Verzeihen Sie die Störung«, sagte Kit. Die knappen Worten klangen nur wenig höflich, und er

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