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Zügel der Leidenschaft

Zügel der Leidenschaft

Titel: Zügel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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kühl, aber voller Wut – weil es ihr etwas ausmachte.
    »Das ist kaum wahrscheinlich, denn mir ist meine heile Haut lieb. Sie hat mich bei Alexandras Teeparty in eine Ecke gedrängt.«
    »Du bei einer Teeparty?«
    »Chambers hat mich dazu gezwungen«, sagte er unverblümt und hart. »Irgendein siamesischer Prinz mit einem guten Hafen war dort Ehrengast.«
    »Und Olivia hat es nicht geschafft, dich in den nächsten stillen Winkel zu ziehen?«
    »Versucht hat sie's schon. Als ich ablehnte, befand sie, ich verzehre mich nach dir, und wollte mir die Idee ausreden, daß es dir genauso ging. Sie sagte, du hättest Lew Archer nach jedem Sieg gevögelt. Du seist in jeder Rennsaison seine einzige Inspiration gewesen. Ich hätte es mir denken können, so wie er auf allen Fotos immer lächelt. Sie meinte auch, es würde mich interessieren, daß der Prinz von Rumänien fast seinen Thronanspruch für dich aufgab. Das ist doch wohl ein Königlicher Fick! Dann ging es noch um das Königshaus in einem der griechischen Kleinstaaten, wo Vater und Sohn gleichzeitig in dich verliebt waren. Hast du auch gleichzeitig mit ihnen geschlafen?«
    »Olivia ist nicht gerade ein Quell der Wahrheit.«
    »Aber ziemlich nahe daran. Wen von den beiden hast du denn nun gevögelt?« Seine Stimme klang spöttisch, aber auch irgendwie anders – vielleicht hatte sie einen Unterton von angespannter Zurückhaltung.
    »Ich will mit dir nicht über meine Vergangenheit streiten«, erwiderte sie kühl. »Das haben wir doch bereits hinter uns.«
    »Stephen muß sich auf einen Abend mit einer der berühmtesten Verführerinnen gefreut haben. Schade für ihn.«
    »Willst du wirklich so weitermachen?« Sie hätte nicht auf Violet hören sollen. »Das ist nicht sehr anständig, selbst nicht für dich.«
    Sein Blick unter den halbgeschlossenen, dichten Wimpern war ungebrochen. »Ich bin kein Gentleman, Liebling. Das habe ich dir schon vor langer Zeit mitgeteilt. Aber vermutlich wird nichts geschehen, was du nicht möchtest.« Er sprach nun sehr leise und ohne größere Betonung. »Betrachte mich einfach als Ersatzmann für Stephen. Sag mir, was du willst. So schwer kann das doch nicht sein.«
    »Ich will jetzt gehen.«
    »Später.«
    »Du willst mich also hier nicht hinauslassen?«
    »Nein.«
    »Dann wird es ein sehr langer, ereignisloser Abend werden, es sei denn, du zwingst mich.«
    Damit lehnte sie sich im Sessel zurück, verschränkte die Arme und schloß die Augen.
    Er lächelte – der Anblick ihrer widerspenstigen Pose in diesem Haus der Freuden war auf charmante Weise unpassend. »Soll ich eine andere Frau rufen lassen?« fragte er aalglatt.
    »Madame Centisi hat keine Frauen.«
    »Für fünfzehntausend findet sie mir eine. Du könntest uns zusehen.«
    »Dann halte ich einfach die Augen geschlossen«, erwiderte sie und tat genau das.
    »Du kannst aber zuhören.«
    »Ich bin sicher, das wird sehr unterhaltsam.«
    »Für dich nicht so sehr wie für mich«, bemerkte er, »aber Voyeurismus hat auch etwas für sich.« Damit zog er einen Schuh aus und ließ ihn auf den Boden fallen.
    Der zweite Schuh folgte wenige Momente später, und der Aufprall, als er landete, verstärkte sich in Angelas Ohren zu einem lauten Knall.
    »Wie ein Mönch habe ich nie gelebt, und in den letzten paar Wochen ...« Er atmete leise aus, »brauchte ich jeden Abend meine Portion Sex.« Er zog die Strümpfe aus und starrte auf die reglos dasitzende Frau in ihrer verführerischen schwarzen Spitze: Der Gegensatz zwischen ihrer prüden Haltung und dem Kleid war ausgesprochen erotisch. »Vielleicht brauche ich zwei Frauen.«
    Sie hörte das leise Schnappen seiner bestickten Hosenträger, als er sie von den Schultern streifte, und dann wurde es still, denn das Aufknöpfen seiner Hose verlief unhörbar, und so fand dieser nächste Schritt seines Auskleidens nur in ihrer Fantasie statt. Das Rascheln des Stoffs, als die Hose an seinen Beinen herabrutschte, war hingegen deutlich zu hören, wie auch das Klirren, als die Hose auf dem Sessel landete, denn der Türschlüssel stieß gegen die Lehne. Und jetzt das Hemd, dachte sie und hatte aus der Erinnerung ein deutliches Bild vor Augen: Jeder Knopf wurde aus dem steifgestärkten Hemd gelöst – das deutliche Knistern bestätigte es ihren Ohren.
    Dann fluchte er, und sie öffnete die Augen zu einem kurzen, verstohlenen Blick. Ein diamantener Manschettenknopf war in der Manschette steckengeblieben. Sein Hemd war vorn offen, seine gebräunte Brust war

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