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Zügel der Leidenschaft

Zügel der Leidenschaft

Titel: Zügel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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ich Joe Manton bei meiner Hochzeit dabeihaben wollte.«
    »Oder Olivia«, hatte Angela süßlich hinzugefügt.
    »Siehst du«, erwiderte er mit schamlosem Grinsen, »das sind die Vorurteile einer Zeremonie im Familienkreis.«
    »Immerhin brauche ich da nicht Olivia ständig abzuwehren.«
    »Oder ich deine ergebensten Liebhaber«, gab er ungerührt zurück.
    »Du hast mir versprochen, nie wieder eine andere Frau anzusehen«, erinnerte sie ihn. »Vergiß nicht, daß ich jetzt jeden Tag dicker und damit immer eifersüchtiger werde.«
    »Auf die Liebe, mon ange «.
    »Versprich es!«
    »Ich habe es doch schon gesagt, daß ich es nicht mehr tue.«
    »Was?« forderte sie: Sie sollte es ganz deutlich ausgesprochen hören.
    »Jemals wieder eine andere Frau anzuschauen. Zufrieden?«
    Ihr Lächeln war die reine Sonne.
    Und er lachte, zog sie in seine Arme und kostete von dieser Sonne.

30
    Kits Mutter und sämtliche Braddock-Blacks kamen zur Hochzeit. Umgehend hatten sie auf die telegrafische Einladung zugesagt. Kits Mutter traf sich in Helena, Montana, mit den anderen und reiste mit Blaze und Hazard Blacks Familie in deren Privatzug auf Duc de Vecs Linie weiter. Seit dessen Hochzeit mit Daisy Black hatte der Herzog keine Zeit verschwendet, in Amerika Eisenbahnen aufzukaufen.
    Nach einer viertägigen Fahrt mit dem Zug nach New York und der Überfahrt über den Atlantik, die sechs weitere Tage dauerte, kamen sie am 20. Dezember auf Easton an, wo sich bereits Angelas Halbschwestern und deren Familien versammelt hatten. Das Haus war für die Festtage wunderschön geschmückt: Der Geruch von Tannen und Lorbeer erfüllte die Räume, Kränze und Girlanden hingen auf Kaminsimsen und Geländern, um Türen und Fensterrahmen; riesige Vasen mit Ilex und roten und weißen Rosen und zarte Gebinde von Orchideen aus Angelas Gewächshäusern verströmten ihren süßen Duft. Das Haus war zum Bersten voll, und dreizehn Kinder trugen zu dem allgemeinen Tumult bei: Angelas zwei, Millies und Dollys fünf, Trey und Empress Braddock-Blacks vier, der jüngste ein zweijähriger Junge, und die beiden von Daisy und dem Herzog, ein vierjähriges Mädchen und ein Sohn, der gerade erst laufen gelernt hatte.
    Es war ein Tohuwabohu – aber ein sehr schönes.
    »Mir gefällt deine Familie«, hatte Angela bereits am ersten Abend nach dem Essen zu Kit gesagt, als sie alle kennengelemt hatte und die beiden sich kurz vor Mitternacht in die Abgeschiedenheit ihrer Zimmer zurückzogen. Sie hatte sich aufs Bett geworfen, während Kit sich in Hemdsärmeln mit seinen Manschettenknöpfen beschäftigte, die er auf einem Tablett auf der Kommode abzulegen pflegte. »Keiner von ihnen hat viel für steife Zeremonien übrig«, fügte sie hinzu. »Sie sind so herzlich ... und deine Mutter scheint nichts dagegen zu haben, daß ich keine achtzehnjährige Jungfrau mehr bin.«
    «Das hatte ich dir doch gesagt«, antwortete Kit mit einer halben Drehung, um sie über die Schulter hinweg anzulächeln. »Sie vertraut meinem Urteil. Über was habt ihr euch nach dem Essen so ausgiebig unterhalten?«
    »Was für ein süßer kleiner Junge du warst.«
    Er grinste in den Spiegel. »Mamas Erinnerung ist sehr bequem. In Wirklichkeit war ich schrecklich anstrengend.«
    »Aber ganz offensichtlich hat sie dich trotzdem angebetet«, gab Angela mit zärtlichem Lächeln zurück. »Ich kenne jetzt deine Lebensgeschichte bis zum Alter von sechs Jahren. Morgen höre ich mir die Fortsetzung an.«
    Kit stöhnte leise auf. »Ich werde Mama sagen, daß sie dich in Frieden läßt.«
    »Ich höre das aber gern. Und ich mag deine Mutter, daher brauchst du dich nicht einzumischen«, widersprach Angela. »Sie hilft mir übrigens, die Musik für die Hochzeit auszusuchen.« Nachdem Angela Kits Mutter kennengelemt hatte, begriff sie, woher Kit seinen Charme hatte. Bianca Herbert-Braddock war blond, schön und sehr graziös – und absolut wunderbar. In der kurzen Zeit, seit Angela sie kannte, fühlte sie sich ihr schon viel näher als jemals ihrer eigenen Mutter. »Sie hat sich bereit erklärt, bei der Zeremonie zu spielen. Ich bin sehr gespannt darauf.«
    Kit freute sich ebenfalls. Niemand konnte so gut Klavier spielen wie seine Mutter, und wenn sie sich nicht in seinen Vater verliebt hätte, hätte ihr eine große Karriere bevorgestanden. »Aber ich habe ihn mehr geliebt als die Musik«, sagte sie stets. »Ich wollte nicht auf Tournee gehen und dich als kleines Baby zu Hause zurücklassen. Das hätte ich nie

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