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Zügel der Leidenschaft

Zügel der Leidenschaft

Titel: Zügel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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gerüschte Dekollete hinein fortsetzte. Er spürte ihren Busen an seiner Brust und fragte sich, ob auch er von diesem Rosa überhaucht war und auf seine Berührung wartete. Aber Kit rührte sich nicht.
    Weil er so mehr erreichen würde ...
    Sie holte tief Luft, um sich zu beruhigen. Es ist nur ein Kuß, erinnerte sie sich. Ein einziger, unschuldiger Kuß. Sie reckte sich auf die Zehenspitzen, ließ die Hände um seine Schultern gleiten, verschränkte sie in seinem Nacken und sagte mit bewußt kontrollierter Stimme: »Beugen Sie den Kopf, Mr. Braddock.«
    »Kit«, murmelte er.
    »Kit«, sagte sie leise zum ersten Mal. »Ich komme nicht an Sie heran.«
    Auf einen Bett wäre das leichter, dachte er lustvoll, unterdrückte aber vernünftigerweise diesen Gedanken. Er durfte bei dieser sehr zögerlichen Lady immer nur einen Schritt auf einmal tun.
    Es war trotz der Tatsache, daß sie beide nicht ohne Erfahrung waren, ein unausgewogenes Spiel, denn Thomas Kitredge Braddock hatte einen deutlichen Vorteil. Aufgrund seiner unkonventionellen Verhältnisse kannte er die Stadien weiblicher Erregung bis ins letzte Detail.
    Er freute sich auf den Kuß.
    Er umfaßte ihre Taille, um sie zu stützen, und fühlte, wie der zarte Batist über ihre Haut glitt. Kein Korsett, kein Nachthemd hinderten den Zugang zu ihrem prachtvollen Körper, erkannte er mit steigender Lust. Nur ein zartes Boudoirgewand, nur Spitze und Bänder und zarteste Seide. Als sie ihn küßte, berührten ihre Lippen die seinen erst sacht, und er wartete mit angehaltenem Atem, ob sie sich weiter vorwagen würde. Dann spürte er, wie ihr Griff um seinen Hals fester wurde, und lächelte.
    Der zweite Kuß dauerte länger: Es war eine verführerische Vorstellung – sinnlich, hingegeben, vor Versprechen duftend ... und nun wollte er die ach so verlockende Gräfin Angela, ob zu ihren Bedingungen oder anderen, ganz besitzen.
    »Sie sind sehr zurückhaltend«, murmelte sie, als ihr Mund sich wieder löste; ihr Blick war unter den nur halbgesenkten Lidern erstaunlich direkt.
    »Das überrascht Sie?«
    Sie zögerte einen kurzen Augenblick und antwortete dann leise: »Ja.«
    Er grinste. »Ich lege auch mein bestes Benehmen an den Tag.«
    »Und das ist sonst nicht immer der Fall?«
    »Nicht sehr oft.«
    »Haben Ihre Damen denn nichts dagegen?«
    »Interessiert Sie das wirklich?«
    »Ein Harem hat eine gewisse Anziehungskraft. Es reizt mich, es zu wissen.«
    »Erstens ist es kein Harem. Aber wenn es das wäre, so würde ich Sie gern aufnehmen.«
    »Leider bin ich zu egoistisch, um einen Mann mit anderen zu teilen.«
    »Aber man fordert Sie ja auch nicht auf, in einen Harem einzutreten«, erinnerte er sie sanft. »Ob Ihnen das gefällt oder nicht.« Er hatte Gerüchte gehört, daß Joe Manton von seinen Flitterwochen in Paris zurückgekommen war, um Angela zu besuchen, und Kit fragte sich flüchtig, wer denn hier wen teilte.
    »Sie sind also in Haremsdingen eine Autorität?«
    »Nein, nicht ich, aber jemand aus dem Kreis meiner Freunde.«
    Sie wußte, daß er keinen männlichen Freund meinte, sondern eine von seinen Damen. »Ihre Favoritin?«
    »Sollten wir vielleicht von Joe Manton sprechen, von Bertie oder von Lew Archer? Sagen Sie mir, wessen Favoritin sind Sie?«
    »Sie sind sehr gut informiert, Mr. Braddock.«
    »Kit«, murmelte er erneut.
    »Kit«, flüsterte sie, doch seine Lippen bedeckten ihre. Diesmal wartete er nicht darauf, geküßt zu werden, denn plötzlich waren alle Grenzen des Anstands für ihn ohne Bedeutung. Sie war von so üppiger Schönheit, wie sie halbnackt in seinen Armen lag und sie waren allein.
    Und er wollte mehr als nur einen Kuß.
    Nun dachte er nur noch an eines, und die Flamme seines Verlangens verzehrte ihn fast, als er seine Hände an ihrem Rücken herabgleiten ließ, die Handflächen unter ihren Po legte, sie an sich zog und fest gegen sein steifes, erregtes Glied preßte.
    Dicht an seinem Mund stöhnte sie leise auf, denn heiße Lust explodierte auch tief in ihr. Sein Glied war sensationell groß. Ein köstlicher Schock durchfuhr ihren gesamten Körper, und sie stieß einen leisen Jammerlaut aus – einen zarten, sinnlichen Ton der Erwartung und der Begierde.
    »Laßt euch in dieser charmanten Szene nur nicht stören.«
    Die leise Nölstimme des Grafen de Grae klang bei dieser unverschämt-sarkastischen Bemerkung so gezielt und scharf wie die Klinge eines Stiletts. Die behandschuhten Finger noch auf der Türklinke, überflogen seine stahlgrauen

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