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Zügel der Leidenschaft

Zügel der Leidenschaft

Titel: Zügel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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gekommen.
    »Wenn du jetzt nackt vor mir stündest, glaub mir, ich würde es auch tun.« Belustigung funkelte in seinem Blick. »Stammt es aus dem vierzehnten Jahrhundert?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Aus dem zwölften. Es ist ein Wunder, daß das Bett in einem so guten Zustand überdauert hat.«
    »Vielleicht hat das Stundenbuch es besonders wertvoll gemacht.«
    »Oder der Monatskalender, in den alle örtlichen Bräuche der jeweiligen Jahreszeit eingetragen sind«, fügte sie hinzu. »Das könnte aus dem vierzehnten Jahrhundert stammen; du hast wirklich ein sehr geschultes Auge.«
    »Ich weiß.« Seine grünen Augen folgten den sanften Kurven ihres Körpers, die sich unter dem nassen Kleid deutlich abzeichneten. Das feuchte, silbrige Gewebe wirkte auf ihrer Haut kaum dichter als ein zarter Film.
    »Wenn du sehr lieb bist, lasse ich dich vielleicht darin liegen«, bot sie spielerisch an.
    »Da ich sehr lieb bin«, erwiderte Kit mit seinem Wolfsgrinsen, »freue ich mich, dir darin nachgeben zu können.«
    »Du unbescheidener Mann!«
    »Wenn ich dich aus diesen nassen Sachen geschält habe, kannst du das selbst beurteilen.«
    Sein Lächeln entzückte sie. »Wird das bald geschehen?«
    »Ich dachte gerade daran. Geschichtslektionen machen mir immer Appetit auf Liebe.«
    »Wie schön. Ich erzähle dir mehr von den Dominikanern, die Stone House erbaut haben, wenn du mir dieses nasse Kleid jetzt aufhakst.« Sie wandte ihm den Rücken zu und lächelte ihn über die Schulter an.
    »Du hast doch nichts dagegen, meine Zofe zu spielen, oder?«
    »Nur ausnahmsweise.«
    Sie schwang so rasch herum, daß seine Hände in der Bewegung innehielten. »Machst du jemals irgend etwas selbst?« Ein Mann mit einem Harem würde das allerdings per definitionem nicht nötig haben – und das wußte sie.
    »Was meinst du mit ›irgend etwas‹?« fragte er vorsichtig, weil ihm die Unzufriedenheit in ihrer Stimme aufgefallen war.
    »Ich meine sexuell«, lautete die eindeutige Antwort.
    Er zögerte, denn die zahlreichen Antworten, die ihm in den Sinn kamen, würden ihren Zorn nicht besänftigen. »Gibt es auf diese Frage überhaupt eine richtige Antwort?« fragte er leise.
    »Sag es einfach.« Sie hatte die Hände zusammengeballt und sah ihm direkt ins Gesicht.
    »Ich habe doch gesagt, ich schicke sie alle fort.« Seine tiefe Stimme klang sanft.
    Da entspannte sie sich und lächelte ihn reumütig an. Die Wut war aus ihren Augen verschwunden. »Es tut mir leid. Es sollte eigentlich nicht so wichtig sein, aber irgendwie ist es das doch.«
    »Ich verstehe«, antwortete er leise. »Weil ich dich auch besitzen möchte und zwar nicht auf sanfte oder wohlwollende Art, sondern mit der barbarischsten Absicht.«
    »Ich weiß. Ich hatte vorhin den Gedanken, wie nett es wäre, dich als Leibeigenen auf Easton zu haben.«
    Ein flüchtiges Lächeln zuckte über sein gebräuntes Gesicht.
    »Ein solches Besitzverhältnis dürfte wohl kein Problem sein.«
    »Du weißt über Besitzverhältnisse ja genau Bescheid, nicht wahr?« Ihre Stimme hatte wieder einen schärferen Klang.
    »Sie sind Freundinnen von mir. Bitte, werde nicht wieder wütend«, sagte er, sanft ihre Fingerspitzen berührend. »Ich schicke sie doch fort.«
    Angela seufzte. »Das alles ist für mich sehr ungewohnt; ich verlange zu viel von dir.« 8
    »Nein«, antwortete er schlicht und nahm ihre Hand in seine.
    Das kleine Zimmer unter dem Dach hatte eine klösterliche Atmosphäre und bot ihnen einen warmen Schutzraum vor dem Sturm draußen. Er war zudem ein Ort des Rückzugs vor der modischen Welt und all den Hindernissen und Schranken, die diese ihnen bieten würde.
    »Du wirst mich vermutlich nur schwer wieder los«, murmelte Kit und zog Angela enger an sich.
    »Wie schön«, gab sie leise zurück und sah zu ihm hoch. »Denn mir gefällt die Vorstellung, dich hier in Easton zu haben.«
    »Als dein ganz persönlicher Deckhengst?« Seine Stimme klang spöttisch, aber seine Augen betrachteten sie mit ungewöhnlichem Ernst.
    »Natürlich«, stimmte sie zu und fuhr mit einem Finger über seine sinnlich geschwungene Unterlippe. »Aber auch, weil du große Freude in mein Leben bringst.«
    »Würde ich lernen müssen, das Land zu bestellen?« neckte er.
    »Ich könnte dich in Easton als meinen persönlichen Sekretär einstellen«, erwiderte sie ironisch.
    »Wie persönlich?«
    »Ganz persönlich.«
    »Den Job nehme ich an, meine hübsche kleine Gräfin.« Er senkte den Kopf und küßte sie sehr sanft und

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