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Zuflucht im Teehaus

Zuflucht im Teehaus

Titel: Zuflucht im Teehaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sujata Massey
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etwas Schmackhafteres einkaufen.
    Nach unserem kleinen Imbiß ließ ich Akemi im dojo allein und machte mich auf den Weg zum Teehaus. Durch den Regen sah ich hinüber zur Haupthalle, wo gerade eine Zen-Andacht gehalten wurde. Ein paar Dutzend Mönche und Besucher saßen mit dem Rücken zu mir im Schneidersitz vor einem wunderschönen Bronzebuddha. Hinterher würden die Gäste eingeladen werden, den berühmten Reisbrei des Klosters zu probieren. Da die Reiscräcker mich nicht satt gemacht hatten, kaufte ich ein Päckchen Chips an einem Kiosk, der gerade aufgemacht hatte. Zu oft durfte ich dort nicht einkaufen; schließlich wollte ich nicht, daß jemandem meine Anwesenheit auf dem Tempelgelände auffiel.
    Im Teehaus rollte ich den Futon zusammen, verstaute ihn und versuchte meine wenigen Habseligkeiten in der kleinen Kommode unterzubringen, in der sich alte Schalen für die Teezeremonie befanden. Ich ließ meine Finger über die rauhe Oberfläche der Schalen gleiten. Sie waren einfach, schön und wahrscheinlich ziemlich wertvoll.
    Dann wählte ich die Nummer von Roppongi Hills. Meine zweisprachige Ansage auf dem Anrufbeantworter, in der ich Anrufer aufforderte, eine Nachricht für Hugh Glendinning oder Rei Shimura Antiquitäten zu hinterlassen, war durch eine lange Aufnahme von Skinny Puppy und ein paar rüde Worte von Angus ersetzt worden. Mit grimmigem Gesicht gab ich den Kode ein, der es mir ermöglichte, eventuelle Nachrichten abzufragen. Einige Leute hatten aufgelegt; nur Hata und Mrs. Kita, die mich beauftragt hatte, die hibachi für sie zu suchen, waren so mutig gewesen, etwas auf Band zu sprechen. Ich studierte die Bedienungsanleitung des Handys, um herauszufinden, wie man die Ansage löschte und durch eine neue ersetzte. Dann begann ich mit den Rückrufen.
    Mrs. Kita wollte, daß ich mich nach einer antiken Zen-Schriftrolle umsah. Ich bin genau in der richtigen Gegend für eine solche Suche, dachte ich, während ich mich mit Mrs. Kita um drei Uhr in dem Café in der Nähe des Kamakura Museum of Art verabredete.
    Anschließend rief ich Lieutenant Hata an.
    »Sie sind nicht in Roppongi Hills«, sagte er, nachdem ich zu ihm durchgestellt worden war.
    »Nein, nicht ganz …«
    »Es klingt, als würden Sie von einem pocketo aus anrufen. Als ich gestern nachmittag mit Mr. Glendinning gesprochen habe, hat er mir gesagt, daß sein neues Telefon zusammen mit Ihnen verschwunden ist.«
    »Das ist nichts im Vergleich zu dem, was bei ihm zurückgeblieben ist«, protestierte ich. »Meine ganzen Holzdrucke und alten Textilien, drei tansu und genug Imari-Porzellan, um einen eigenen Laden aufzumachen!«
    »Häusliche Auseinandersetzungen sind wirklich unschön«, meinte Hata. »Deswegen leben Männer und Frauen in Japan vor der Ehe nicht zusammen.«
    »Danke für die Information, aber das hat mir meine Tante auch schon gesagt. Ich gebe ihm das Telefon wieder zurück, wenn er mich persönlich darum bittet. Und wenn Sie die Gästeliste immer noch wollen, sollten Sie ihn bitten, sie Ihnen auszudrucken.«
    »Dazu besteht keine Notwendigkeit mehr. Ich weiß inzwischen, wem die Telefonkarten gehören. Hugh Glendinning hat es mir gesagt.«
    Ich schwieg. »Dem jüngeren Bruder, neh? Das ergibt Sinn, wenn man seinen unsteten Lebenswandel in Betracht zieht.«
    »Und was wollen Sie jetzt mit ihm machen?« Obwohl ich Angus nicht sonderlich leiden konnte, wollte ich auch nicht, daß er im Gefängnis landete.
    »Wir lassen ihn noch einmal ungeschoren davonkommen, weil sein Bruder uns freiwillig informiert hat. Unsere Nachforschungen hinsichtlich des Einbruchs sind allerdings leider ins Stocken geraten. Wir können nicht in die Wohnung, wenn die Glendinnings nach Okinawa fahren, und der Concierge geht nicht auf unsere Bitten ein.«
    »Ich kann Sie nicht in Hughs Wohnung lassen. Ich wohne nicht mehr dort.«
    »Ich habe Ihren Namen aber auf dem Briefkasten gesehen!« widersprach er.
    »Aber er steht nicht im Mietvertrag, und ich wohne nicht mehr dort. Tut mir leid.«
    »Es ist unklug von Ihnen, daß Sie mir nicht helfen«, sagte Lieutenant Hata. »Schließlich war Ihr Leben in Gefahr.«
    »Mein altes Leben«, sagte ich. »Jetzt habe ich ein neues, und das hat nichts mit Hugh Glendinning oder Roppongi Hills zu tun.«
     
    Nachdem der Regen ein wenig nachgelassen hatte, ging ich ins Zentrum von Kamakura, um ein paar Lebensmittel einzukaufen und mir die dortigen Antiquitätengeschäfte anzusehen. Jemand in einem Laden an der Komachi-dori

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