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Zum Frühstück kühle Zärtlichkeit

Zum Frühstück kühle Zärtlichkeit

Titel: Zum Frühstück kühle Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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ein todschickes grünes Minikleid trug sie, eine Handtasche und einen kleinen Reisekoffer. Leicht schräg gestellte Augen, eine raffinierte Frisur, eine kesse Mütze. Ein Typ, der eine Frau wie Helga Anderssen unweigerlich daran denken ließ, daß sie selber über dreißig war. Lange nicht so hübsch, lange nicht so begehrenswert.
    Schweigend verließen sie nebeneinander den Lift, traten nebeneinander auf die Straße.
    Nach ein paar Schritten drehte sich Helga Anderssen noch einmal um.
    Es war nicht nur Neugier. Irgendein unbestimmtes Gefühl sagte ihr, daß jetzt etwas passieren müßte. Und wirklich – was sie sah, veranlaßte sie, stehen zu bleiben.
    Zuerst fiel ihr der Wagen auf, ein silberweißer Ferrari, eine teure, einmalige Spezialanfertigung – den gleichen Wagen hatte Ellen am Donnerstag gefahren, nach der Gruppenbehandlung bei Dr. Normann. Das Auto war ihr aufgefallen, und sie hatte sich gedacht: Ellen muß sehr reich sein, der Preis des Wagens liegt in der Nähe eines Einfamilienhauses.
    Dann fiel ihr der Mann auf, der diesen Ferrari heute steuerte. Ein großer, blonder, phantastisch aussehender Bursche, aber doch immerhin in Ellens Alter, so um die Vierzig herum.
    Das Mädchen im grünen Minikleid warf ihren Koffer auf den Rücksitz. Sie lachte. Und der Mann lachte. Und dann fuhren sie davon.
    Der Portier des Justizpalastes erkannte die Frau von Rechtsanwalt Viktor Riffart sofort. »Guten Abend, Frau Riffart. Kann ich etwas für Sie tun?«
    »Ich suche meinen Mann«, sagte Laura benommen.
    »Er verteidigt in der Strafsache Bernhard Salmony, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Einen Augenblick, bitte. Ich will mal sehen, wie es mit der Verhandlung steht.«
    Laura sah durch die Glasscheibe den Portier telefonieren. Dann erschien er wieder. »Das Gericht verläßt in dieser Minute den Saal. Soll ich Ihrem Mann Bescheid sagen?«
    »Nein, danke«, erwiderte Laura schnell. »Hier in der Halle kann ich ihn ja nicht verpassen.« Sie stellte sich so, daß sie die große Freitreppe im Auge behalten konnte.
    Zuerst hasteten nur fremde Gesichter an ihr vorbei. Dann aber schnaufte der dicke Rechtsanwalt Höllerer auf sie zu. »Küss' die Hand, gnädige Frau. Sie werden immer hübscher.«
    Komplimente müssen anstandshalber mit einem Lächeln quittiert werden. Laura lächelte.
    »Ja, ja«, seufzte er, »eine junge Ehe ist was Schönes. Wenn man erst, so wie ich, dreiunddreißig Jahre verheiratet ist …«
    Laura war froh, als er sich endlich verabschiedete. Die letzten Tage waren eine Qual gewesen. Freunde hatten angerufen: »Sag mal, Laura, versteckt ihr euch, oder was ist los?«
    Ein paar törichte Ausreden hatte sie erfunden. Was hätte sie denn sagen sollen? »Ich weiß nicht, wo Viktor ist»? »Wir haben uns zerstritten»? Als ob ›zerstritten‹ das richtige Wort gewesen wäre!
    Hinter zwei Polizisten, die einen Mann in Handschellen abführten, sah sie plötzlich Viktor auftauchen. Er trug den Salz-und-Pfeffer-Anzug, den er vor etwa drei Monaten noch mit ihr zusammen in der Maximilianstraße gekauft hatte.
    Seine Aktenmappe hatte er unter den Arm geklemmt. Er sprach mit einem grauhaarigen Herrn und machte die für ihn typische Handbewegung, als sein Blick plötzlich auf sie fiel.
    Sein Gesicht blieb ohne jede Bewegung. Er verabschiedete sich von dem grauhaarigen Herrn, und dann trat er auf sie zu. »Guten Abend, Laura!«
    Er klang mehr als eisig. Wenn sie noch einen Funken Hoffnung gehabt hatte – in dieser Sekunde war er erloschen. Sie spürte, daß es jetzt sinnlos war, einen weiteren Versöhnungsversuch zu machen. Sie öffnete die Handtasche, gab ihm einen Schlüsselbund in die Hand. »Die Wohnung in der Montenstraße gehört selbstverständlich dir. Ich habe meine Sachen zu meiner Tante gebracht. Dort werde ich auch vorläufig wohnen.«
    Viktor hob eine Augenbraue. »Warum ziehst du nicht gleich zu ihm? Das wäre doch viel praktischer.«
    Die Gefahr, daß sie noch heulen würde, war jetzt vorüber. Ohne auf seine Anspielung einzugehen, sagte sie: »Ich nehme an, du willst dich bald scheiden lassen.«
    »Darüber können wir uns bei Gelegenheit unterhalten«, antwortete er.
    Laura hatte sich nicht viel von dieser Begegnung versprochen. Aber wie ein Stück Dreck wollte sie sich nicht behandeln lassen. »Viktor, ich wollte, daß du mir verzeihst. Vergiß das. Denk einfach, unsere Ehe war ein Irrtum, denk einfach, du hast ein Flittchen geheiratet – und schon bist du darüber hinweg.«
    Sie drehte sich um und ließ

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